Zur Karriere von Rudi Kull

Was waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Mit 16 hatte ich den Traum ins Ausland zu gehen und in einem Café zu jobben. Mit 19 ging ich dann nach Los Angeles und habe dort in Venice Beach am Strand einen Job in einem Café bekommen. Dadurch bekam ich einen Job in einem Restaurant, und da wurde mir klar, daß ich später mein eigenes Restaurant haben wollte. Ich studierte in Los Angeles an der Management School der U.C.L.A. und legte mein Diplom in Restaurant Management ab. Das ist ein Fachgebiet, das speziell auf das Management von Gastronomie ausgerichtet ist. Man lernt Buchführung, Teammotivation, Marketing und Customerservice, eben alles was mit Gastronomie zu tun hat. Dort war ich zwei Jahre und machte 1993 meinen Abschluß. Dann kam ich für einige Monate nach Deutschland zurück und ging anschließend nach New York, wo ich im Restaurant Boulé arbeitete, welches damals fünf Jahre hintereinander zum besten Restaurant New Yorks gewählt wurde. Das war für mich die beste Schule, aber auch mit Abstand die härteste. Sowohl von den körperlichen als auch von den psychischen Anforderungen her. Es war ein Drei Sterne Restaurant und dementsprechend hoch waren die Anforderungen. Nach zwei Jahren ging ich weg und arbeitete kurzzeitig im Internet-Bereich. Anschließend arbeitete ich noch kurz in einem malayischen Restaurant in New York als Geschäftsführer. Danach ging ich zurück nach München, schon mit dem klaren Ziel ein Restaurant zu eröffnen. Im August 1996 eröffnete ich dann mit einem Partner die Buffet Kull Bar. Nach einem Jahr pachteten wir ein zweites Geschäft, die Bar Centrale. Das Gebäude ist denkmalgeschützt und war renovierungsbedürftig, sodaß der Umbau insgesamt neun Monate dauert. Aber 1998 konnten wir dann auch unser zweites Restaurant eröffnen.

Zum Erfolg von Rudi Kull

Was macht Ihren Erfolg aus? Ich glaube, das ist wie in jedem anderen Beruf auch. Man braucht eine gute Ausbildung, eine gute Schule und natürlich Berufserfahrung. Ganz wichtig ist ein klar definierter Plan, man muß wissen, was man wirklich will und mit Leidenschaft und Liebe bei der Sache sein. Außerdem muß man in der Gastronomie immer wieder auf die Leute zugehen, sie begeistern.Was bedeutet für Sie Erfolg? Das zu machen, was man wirklich möchte und davon auch leben zu können.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Niederlagen kann ich sehr schwer akzeptieren. Ich gebe mich nie geschlagen. Ich glaube, es treten immer wieder in allen Lebensbereichen Probleme auf, die man einfach lösen muß. Meiner Ansicht nach kann jedes Problem gelöst werden - auf irgendeine Art und Weise. Man darf nur nicht resignieren und muß einfach weitermachen, und man muß aus seinen Fehlern lernen.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Sicher aus meinem Elternhaus und aus meiner Erziehung. Außerdem schöpfe ich auch Kraft aus meinem Glauben - dem Motto folgend Bete und arbeite.Welche Rolle spielt Ihre Familie? Meine Eltern spielen eine sehr wichtige Rolle für mich. Sie haben mich immer machen lassen, was ich wollte, haben mir nie Steine in den Weg gelegt. Sie gaben mir sehr viel Selbstvertrauen und Mut. Als ich das erste Restaurant eröffnete, halfen sie mir finanziell, obwohl das für sie auch nicht so einfach war. Und auch beim Umbau des Restaurants, den wir fast ausschließlich selbst gemacht, haben mich meine Eltern tatkräftig unterstützt und mir durch ihre Kraft sehr geholfen.Wie werden Sie von Freunden gesehen? Ich glaube, sie sehen, daß ich hart arbeite, eine gewisse Kompetenz habe und ich gern mit Menschen zusammen bin. Ich erhalte viel Lob von Freunden.
Ihre Ziele?
Wir eröffnen im Oktober eine Pizzeria. Das ist mein nächstes Projekt. Ansonsten ist hauptsächlich das Service meine Zielsetzung. Ich sage das meinem Personal immer wieder: wir haben den schönsten Beruf, denn wir haben jeden Tag die Möglichkeit, Menschen glücklich zu machen.Ihr Ratschlag für Erfolg? Ich glaube, jeder hat im Leben einen Traum, und diesem Traum sollte man folgen. Man sollte seiner inneren Stimme folgen. Man muß eine gute Ausbildung haben, versuchen, mit den besten Leuten zusammenzuarbeiten und fleißig sein. Beim verfolgen des Traums sollte man aber immer realistisch bleiben und wissen, was machbar ist und wo die eigenen Talente liegen.