Zur Karriere von Michael Alexander Walcker-Mayer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte von 1974 bis 1975 die Höhere Handelsschule und absolvierte von 1975 bis 1979 die Lehre zum Orgelbauer. Von 1980 bis 1998 war ich im Orgelbaubetrieb meines Vaters, Orgelbaumeister Werner Walcker-Mayer, tätig. Das Familienunternehmen war bereits 1780 von E. F. Walcker, einem meiner Vorfahren, gegründet worden und trägt seither seinen Namen. Von 1981 bis 1983 fungierte ich als Betriebsleiter im Werk Hanweiler, Deutschland. Seit 1981 beschäftige ich mich vor allem mit der technischen Planung sowie der Umsetzung von mechanischen und elektrischen Orgeln (bis 80 Register), der Aufsicht von Orgelrestaurierungen und entsprechenden Dokumentationen, sowie der Aufsicht von Orgelrenovierungen sowie Reparaturen vor Ort. Auch war ich im Bereich Ein- und Verkauf tätig und kümmerte mich um kaufmännischen Belange wie Kalkulation und Kundenbetreuung. Seit 1987 verfüge ich über CAD- und CNC-Kenntnisse und arbeitete auch gemeinsam mit der Technischen Hochschule Saarbrücken an Software für den Orgelbau (z.B. Prospektpfeifenerstellung, Windladen sowie Mensurenprogramme). 1996 wurde ich Produktionsleiter des Orgelbauunternehmens Sauer, und im Jahre 2000 übernahm ich das österreichische Unternehmen meines Vaters mit elf Mitarbeitern. Zunächst mußte ich das Unternehmen in die schwarzen Zahlen bringen. Derzeit beschäftigt der Betrieb nur mehr sechs Mitarbeiter, wobei von den ursprünglichen Mitarbeitern nur mehr einer im Betrieb tätig ist. Heute ist unser Unternehmen eine sehr gesunde Firma mit Zukunftsperspektiven. Unsere Auftragslage ist mittlerweile so gut, daß unsere Kunden Wartezeiten von bis zu eineinhalb Jahren in Kauf nehmen müssen, bis wir für sie tätig werden können. Wir haben unter anderem die Kirchenorgel in Seckau restauriert. Dieses Instrument war in seiner Größe eines der ersten, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich gebaut wurde. Die Durchführung dieser Restauration stärkte unsere Reputation und verschaffte uns neue wichtige Kontakte.

Zum Erfolg von Michael Alexander Walcker-Mayer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich gleichzusetzen mit Zufriedenheit.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Erfolg des Unternehmens liegt in unserer Familientradition begründet. Wir können auf über 225 Jahre Erfahrung verweisen und sind unserer Linie stets treu geblieben. Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, jener Tätigkeit nachzugehen, die meinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht und mir Spaß macht, und meinen gewählten Weg mit Konsequenz, Ehrgeiz und Fleiß zu verfolgen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne diesen offen und ehrlich und versuche, die Ursachen zu bekämpfen und nach Lösungen zu suchen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich gewähre meinen Mitarbeitern größtmögliche Freiheiten und halte den Teamgedanken hoch. Es gibt regelmäßige Zusammenkünfte, bei welchen alle relevanten Dinge diskutiert werden. Daß meine Mitarbeiter eine wesentliche Rolle für das Unternehmen spielen, versteht sich von selbst.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der erste Eindruck ist für mich sehr wichtig. Nach drei Monaten Probezeit stellt sich heraus, ob der Mitarbeiter in das Unternehmen paßt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Team stellt eine wesentliche Stärke dar. Es setzt sich aus älteren und jüngeren Mitarbeitern zusammen, und diese wunderbare Kombination von großer Erfahrung und jungem Innovationsdrang hat sich bestens bewährt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Teilweise gibt es freundschaftliche Kontakte zu unseren Mitbewerbern. Darüber hinaus treffen sich die Orgelbauer Österreichs regelmäßig jedes Jahr kurz vor Weihnachten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau bringt für meine beruflichen Aufgaben und deren Zeitaufwand sehr großes Verständnis auf, aber ich achte darauf, meinem Privatleben genug Raum zu geben. Ich schöpfe Kraft aus meiner Familie und meinem Freundeskreis.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, das Unternehmen so weiterzuführen wie bisher, wobei der Qualitätsgedanke absolut im Vordergrund steht.
Ihr Lebensmotto?
Sich jeden Tag aufs neue des Lebens zu erfreuen.

Vortragsunterlagen über Arbeiten im Bereich des Orgelbauens.