Zur Karriere von Manfred Glassl

Wie war Ihr Werdegang?
Ich komme aus einer Familie mit beschränkten finanziellen Mitteln. Mein Vater fiel im Krieg, aufgrund des Geldmangels kam für mich kein Studium in Frage. Es gab auch keine große Auswahl für eine Berufsausbildung. So kam ich zum Beruf eines Tapezierers, ohne zu wissen was auf mich zukommt. Als ich die Lehre begann, fand ich bald Gefallen an dieser Tätigkeit und schloß meine Ausbildung positiv ab. Mit der Zeit reifte der Gedanke, mich selbständig zu machen, weil ich da bessere Chancen für die Zukunft sah. Meine Gesellenjahre verbrachte ich in einer Firma, in der ich meine Grundkenntnisse und das Können wesentlich verbessern, und mich für die Meisterprüfung, welche ich mit einem guten Erfolg ablegte, ordentlich vorbereiten konnte. Ich war damals der jüngste Meister in meiner Branche in Österreich und machte mich im Jahre 1963 selbständig. Ich übernahm eine bereits bestehende Firma, deren Inhaber in Pension ging und habe diese zur Hälfte mit dem von mir ersparten Geld und mit dem Geld meiner Mutter bezahlt. Den Rest bezahlte ich auf Rente in drei Jahren. Ich begann mit zwei Mitarbeitern, der Standort der Firma war im 19. Bezirk. Als ich meine Frau kennenlernte, die eine gelernte Schneidermeisterin ist, stieg sie bei der Firma ein. Der Erfolg stellte sich bald heraus und die Zahl der Mitarbeiter steigerte sich auf zwölf; wir wechselten und vergrößerten den Standort. Der ursprüngliche Schwerpunkt lag bei Dienstleistungen; ich wollte aber auch Waren verkaufen bzw. unser Programm auf Sitzmöbel erweitern, was dazu führte, daß ich ein Lokal im 21. Bezirk eröffnete, in dem ich Dienstleistungen mit Warenbeistellung anbiete. Das Lokal im 19. Bezierk ließ ich auf und besitze jetzt außer einem Geschäft auch eine Werkstatt. Unsere Palette ist breit - Tapeten mit Verarbeitung, Möbelumarbeitung, Altmöbel-Restaurierungen, Vorhänge mit Dekorationen, Anfertigung zusammen mit Tischlern von Sitzgarnituren und Designer-Möbeln.

Zum Erfolg von Manfred Glassl

Was bedeutet für Sie Erfolg? Eine Tätigkeit auszuüben, die mir Spaß macht, und die Anerkennung der Kunden zu gewinnen. Ich bin dann erfolgreich, wenn ich das Gefühl habe, daß mir die Arbeit gut gelungen, und wenn der Kunde zufrieden ist. Finanzielle Sicherheit ist auch wichtig.Wie lautet Ihr Schlüssel zum Erfolg? Persönliches Engagement, Fachwissen, welches immer wieder erweitert werden muß um auf dem aktuellen Stand zu sein. In unserer Branche ist die Zusammenarbeit mit den Großhändlern wichtig geworden. Die Produkte, die sie nach Österreich bringen werden von uns verkauft. Wir sind von ihnen mit Werbung unterstützt, was auch gewisse positive Ergebnisse bringt.Welche Rolle spielt für Sie die Familie? Die Familie ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und meine Frau trägt zu unserem Erfolg wesentlich bei. Es war uns wichtig, unseren Kindern die besten Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten, was uns gelungen ist. Ich lege großen Wert auf Familientreffen, die mindestens alle 14 Tage stattfinden und wo die Verwandtschaft zusammenkommt.Wie gehen Sie mit Mißerfolgen um? Ich versuche immer, eine konstruktive Lösung zu finden; wenn es notwendig ist, engagiere ich kompetente Fachleute, die mir helfen die geschäftliche Situation schnell und effektiv zu verbessern.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus der sportlichen Betätigung. In meiner Jugend war ich Leistungssportler und habe dadurch Ausdauer und Härte gelernt. Kraft schöpfe ich auch aus meiner positiven Lebenseinstellung, die mir hilft, negative Phasen zu überwinden.