Zur Karriere von Hans Peter Halouska

Wie war Ihr Werdegang?
Meine Eltern hatten einen kleinen Gewerbebetrieb; die Mühe, mit welcher sie diesen aufrechterhielten, prägte mich. Mein Vater wollte nie, daß ich den Betrieb übernehme, sondern wünschte sich für mich eine akademische Ausbildung. Er verstarb als ich neunzehn Jahre alt war und an der Hochschule für Welthandel studierte. Ich half meiner Mutter den Betrieb zu führen, mein Wunsch war aber, Journalist zu werden. Mein Studium dauerte von 1965 bis 1969, danach landete ich als Referent für Volkswirtschaft beim ÖAMTC. Nach wie vor reizte mich der Journalismus, so begann ich 1972 bei der Wochenzeitschrift Finanznachrichten zu arbeiten. Dies war für mich eine extrem prägende Zeit, vor allem durch die Zusammenarbeit mit Herrn Horst Knapp, der eine herausragende Persönlichkeit war. Er war ein sehr toleranter Mensch, der aber von seinen Mitarbeitern viel verlangte, was für mich positiv war, da ich selbst ein Perfektionist bin. Dort verschaffte ich mir mein Rüstzeug und lernte gleichzeitig von Herrn Knapp Ruhe und Gelassenheit im Leben, vor allem im Geschäft. 1974 verließ ich die Finanznachrichten und ging zum, von der Kronen-Zeitung gegründeten Wirtschaftsmagazin, welches ich mitaufgebaut habe, weil man dort Leute wie mich, mit dem wirtschaftlichen Wissen und einer journalistischen Erfahrung, brauchte. Der Abgang von den Finanznachrichten verlief friedlich, ich hatte alles mit Herrn Knapp besprochen und bekam seine Zusage. Mein Wunsch war, mit einem großen Medium zu arbeiten, und diesen erfüllte ich mit dem erwähnten Angebot. Ich genoß dort eine gute, kreative Atmosphäre und war glücklich, ein neues Medium auf die Beine zu stellen. Wir waren vier Redakteure, alle ziemlich gleichaltrig, mit gleicher Ausbildung, und bald waren wir alle befreundet. Diese persönliche Freundschaft hält bis heute. Das neue Wirtschaftsmagazin war extrem erfolgreich, weil der Wirtschaftsjournalismus in Österreich damals etwas ganz Neues war. Da ich sozusagen in der Auslage stand, hatte ich viele Angebote, unter anderem vom damaligen Chef der Presseabteilung der Industriellenvereinigung, Herrn Herbert Krejci, der bald darauf Generalsekretär der Industriellen Vereinigung wurde, den Buch- und Zeitschriftenverlag aufzubauen. Ich war damals 29 Jahre alt, und dieses Angebot war für mich sehr verlockend. Ich nahm das Angebot wahr und führte von 1978 bis 1988 den neu gegründeten Signum Verlag. Danach wechselte ich zum ÖAMTC und wurde Verlagsleiter der Zeitschrift für die Mitglieder Autotouring. 1993 bestellte man mich zum stellvertretenden Generalsekretär und 1998 zum Generalsekretär des ÖAMTC.

Zum Erfolg von Hans Peter Halouska

Was bedeutet für Sie Erfolg? Beruflich bedeutet es die Möglichkeit, Dinge zu gestalten und eine spannende Tätigkeit ausüben zu können. Es ist für mich ein Erfolg, daß es mir gelang, meinen Traumberuf, Journalist, auszuleben; ich betrachte es als Erfolg, daß ich in meiner jetzigen Position die Gelegenheit habe, mich mit interessanten Menschen zu treffen. Durch diese Begegnungen bekommt man aus erster Hand mit, wie sich die Welt entwickelt, und das ist für mich von Interesse und wichtig. Ein Zeichen des Erfolges ist die Chance, in internationalen Kreisen zu verkehren und dabei viel zu lernen.Wie lautet Ihr Schlüssel zum Erfolg? Harte Arbeit, die Gabe, sich für jede Aufgabe extrem einzusetzen und mit Begeisterung daran zu arbeiten. Ich identifiziere mich mit meiner Tätigkeit und das bringt Früchte. Zu meinen Stärken gehört die Gesprächsbereitschaft mit jedem Gesprächspartner, selbst wenn er Interessen vertritt, die mit meinen nicht korrelierbar sind. Bei jeder Begegnung versuche ich, mich in die Position des anderen hineinzudenken und die Art und Weise jedes Menschen zu akzeptieren und respektieren.Wie würden Sie Ihren Führungsstil definieren? Als kooperativ und teamorientiert. Mir ist es wichtig, die Eigenständigkeit zu fördern und die Führungskräfte zu motivieren, ihre Möglichkeiten nach bestem Wissen und Gewissen auszuleben.Welche Art der Anerkennung imponiert Ihnen am meisten? Wenn ich als geschätzter Gesprächspartner von den Meinungsbildnern und Entscheidungsträgern des Landes akzeptiert bin. Mir ist die soziale Anerkennung des ÖAMTC, als ein traditionsreiches und erfolgreiches Unternehmen, auch sehr, sehr wichtig.