Zur Karriere von Anton Haubenberger

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Pflichtschule sollte ich die Handelsschule besuchen, wurde aber dort nicht aufgenommen. So besuchte ich den polytechnischen Lehrgang und begann mit einer vierjährigen Lehre für die Berufe Bäcker und Konditor in Oberösterreich. Nach dem Ende der Lehrzeit absolvierte ich den Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer und trat anschließend in den elterlichen Betrieb ein. Durch eine einfache Art der Jobrotation lernte ich alle Bereiche dieses Betriebes kennen und bereitete mich gleichzeitig auf die Meisterprüfungen vor. Als Teilnehmer bei einem Seminar in der BRD lernte ich die Verarbeitung von Teiglingen kennen. Diese Idee beeindruckte mich sehr und ich machte sie zum Inhalt meines beruflichen Strebens. Es wurde mir von allen Seiten abgeraten, ich ließ aber nicht locker. Ich stellte eigene Experimente an und kam durch Zufall auf eine geniale Produktionsmethode, die dem Produzenten und dem Bäcker entgegenkommt. Jetzt werden diese Teiglinge von uns produziert und in den Kaufhäusern mit großem Erfolg frisch gebacken.

Zum Erfolg von Anton Haubenberger

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Den persönlichen Erfolg verstehe ich als Zufriedenheit resultierend aus dem wirtschaftlichen Fortschritt und dem intakten familiären Leben. Wenn man dies schafft und mit der Umwelt in Harmonie leben kann und von der Gesellschaft akzeptiert wird, so ist das persönlicher Erfolg.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Ich habe erkannt, daß der Erfolg aus Niederlagen entsteht. Ich bin sehr konzentriert bei der Arbeit und lasse nicht locker bzw. gebe nicht so schnell auf. In gewissem Maß bin ich Visionär und kann mich mit diesen Visionen völlig identifizieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war die Entscheidung mich völlig auf diese neue Produktionsmethode mit den Teiglingen zu konzentrieren. Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Die Liebe zur Arbeit, zu den Kunden, zu den Mitarbeitern und selbstverständlich die Liebe zur Familie.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Wir beschäftigen für jede Sparte einen Bereichsleiter und dieser ist für zwölf Mitarbeiter verantwortlich. Diese Mitarbeiter sucht er sich selbst und stellt sie auch selbst ein. Für jene Mitarbeiter, die unmittelbar mit mir zu tun haben, sind mir Ehrlichkeit, Loyalität, Lernfähigkeit, Zielstrebigkeit und positives Denken die grundlegenden Eigenschaften.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Ich bekomme meine Anerkennung von den Mitarbeitern genauso wie von meiner Frau, meinem Vater oder von den Kunden. Würde ich diese Anerkennung nicht bekommen, würde sie mir fehlen.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Meine größte Niederlage war die Ablehnung für die Aufnahme in die Handelsschule. Damals litt ich stark unter diesem Mißerfolg und zweifelte an mir selbst. In der Zwischenzeit weiß ich, daß Niederlagen als Chancen zu werten sind.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Wenn ich Entspannung brauche, dann nehme ich sie mir. Die meiste Kraft schöpfe ich aus der Ruhe, der Abgeschiedenheit und aus dem Klavierspielen.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gerne erreichen? Mein Ziel ist eine positive Entwicklung des Unternehmens und mehr Menschlichkeit im gegenseitigen Umgang.Haben Sie ein Lebensmotto? In jeder Widrigkeit des Schicksals steckt der Keim eines größeren Vorteils. Welchen Ratschlag für den Erfolg würden Sie gerne an die nächste Generation weitergeben? Man muß Visionen haben und darf sich nicht beirren lassen. Für die persönliche Entwicklung ist es empfehlenswert, sich Ziele zu setzen und diese nicht mehr aus den Augen zu verlieren. Bei Problemen soll man sich diese aus der Distanz ansehen und Intelligenz und Gefühl walten lassen. Trotz aller EDV und Telekommunikation muß der Mensch der Mittelpunkt bleiben. Man muß Mut haben und Vertrauen haben können. Dieses Vertrauen kommt auch immer wieder zurück.