Zur Karriere von Walter Bruckberger

Wie war Ihr Werdegang?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich die Handelsschule um anschließend in den elterlichen Betrieb einzutreten. Meine Eltern besaßen schließlich das älteste Mietwagengewerbe in Wien. Mein Bruder und ich sollten das Unternehmen später gemeinsam führen. Nach der Handelsschule begann ich meine praktische Ausbildung in einem Wiener Autogroßhandel. Dort war ich dann fünf Jahre beschäftigt. Zuletzt, mit Anfang 20 wurde ich dort Lagerleiter, bis ich dann 1965 in den elterlichen Betrieb einstieg. Damals leitete mein Vater und mein Onkel den Betrieb. 1971, als mein Vater in Rente ging, erfolgte dann die Teilung des Betriebes. Einen Teil, also 4 Taxis erhielten mein Bruder und ich, den Rest, das waren drei Stück erhielt der Sohn meines Onkels. Ich übernahm den administrativen, wirtschaftlichen Teil und mein Bruder den Fuhrpark als technischer Leiter. Wir strukturierten den Betrieb um und wurden so zu einer Genossenschaft. Um damals an ein weiteres Taxi zu kommen, mußte man für jedes Fahrzeug eine eigene Konzession um ca. 200.000 Schilling erwerben. Wir erwarben also zehn Konzessionen bis 1991 diese Kaufpflicht gefallen ist, wodurch wir unser Unternehmen auf 24 Fahrzeuge aufstocken konnten. Gleichzeitig haben wir 1971 die Tankstelle, die uns ebenfalls von unserem Vater hinterlassen wurde, in Wien 10 ausgebaut und eine neue Waschstraße errichtet. 1975 wurde ich als Vorstandsmitglied in den Verband des österreichischen Taxis (VÖT) berufen und als Funktionär in Kammer des Ausschuß für die Fachgruppe Wien gewählt. Später haben wir weitere Grundstücke erworben und unser Unternehmen erweitert. 1982 bin ich in den Aufsichtsrat des VÖT bestellt worden. 1989 wurde ich zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt und 1992 erhielt ich vom damaligen Kammerpräsident des Bereichs Verkehr Dietrich die silberne Ehrenmedaille für Verdienste in der Wirtschaftskammer. 1995 wurde ich vom Bundespräsidenten mit dem Kommerzialrat als Funktionär mit 25jähriger Tätigkeit in der Kammer ausgezeichnet. Da dieser Titel innerhalb unserer Fachgruppe zuletzt vor 10 Jahren verliehen wurde, war es für mich eine besondere Auszeichnung. In den letzten drei Jahren haben wir die Taxigenossenschaft in eine GmbH umgewandelt, in der ich heute der Beiratsvorsitzende bin. Weiters bin ich sowohl als Unternehmensprüfer im Rathaus, mit der Aufgabe Unternehmer auf ihre Unternehmertauglichkeit zu prüfen, als auch als gerichtlich beeidigter Sachverständiger tätig.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Im Jahr der Gründung 1886 präsentierte sich unser Mietwagengewerbe natürlich als Fiakerbetrieb mit einem Höchstbestand von 72 Pferden. Unsere renommierten Fiakerstandplätze waren vor dem Hotel Sacher und vor dem Moulin Rouge. Zu den Anfängen meines Vaters gab es noch Fiaker. Doch auch er hatte wie alle jungen Leute andere Ansichten und so führte er im Jahr 1906 das Auto als Mietfuhrwerk ein. Von den ersten 50 Autos die überhaupt nach Wien geliefert wurden, erhielten wird damals 5. Heute stellen wir das größte Funktaxiunternehmen Wiens mit 1400 Funktaxis. Erst kürzlich haben wir ein neues dreistöckiges Betriebsgebäude im 23. Bezirk erworben, in das wir auch in den nächsten zwei bis drei Monaten einziehen werden. Dann werden wir die größte Funktaxizentrale Österreichs. Wir betreiben einige Tochterfirmen, nämlich die Taxicash, in der sie mit Kreditkarte zahlen können, dann eine Werbefirma für das Bekleben der Taxis mit Werbungen. Und erst heuer habe ich mit meiner Gattin gemeinsam ein Flughafentaxi unter dem Namen Schwechater Airport Taxi gegründet. Dieses Airport Taxi transportiert vorwiegend Geschäftsleute, die von uns dann auch weiter als bis in die Innenstadt, nämlich auch nach Linz oder Salzburg transportiert werden. Wir sind sehr qualitätsbewußt und wollen unseren Kunden höchsten Komfort und größte Sicherheit bieten. Daher haben wir auch eigene Taxis mit integrierten Kindersitzen und die neusten Mercedes im Vertriebsnetz.

Zum Erfolg von Walter Bruckberger

Welche Faktoren zeichnen für Ihren Erfolg verantwortlich? Für mich persönlich ist die Familie sehr wichtig und da meine Frau immer zu 100 Prozent hinter mir stand, mich in allen Belangen immer unterstützte, konnte ich viel Kraft für meine Arbeit schöpfen. Also ist auch sie an meinem Erfolg wesentlich beteiligt. Ich persönlich besitze große Fachkompetenz, die ich von meinem Vater von klein auf erhalten habe. Außerdem liebe ich meinen Beruf, zeige großes berufliches Engagement und habe immer zur richtigen Zeit den Mut zur Expansion und zur Investition gehabt. Ich bin außerdem sehr konsequent und zielstrebig und als ältestes Unternehmen in dieser Branche in Wien bürgt unser Name für beste Qualität.Wie definieren Sie Erfolg? Wenn ich mir das was ich mir vornehme zu 100 % und mehr umsetzen kann. Schon als Kind wollte ich einen Fuhrpark mit vier Fahrzeugen mit integrierten Radios. Dieses erste Ziele verfolgte ich und setzte es auch um.Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor? Mein Ziel ist das neu gegründete Airport Taxi Unternehmen zu einem florierendem Geschäft auszubauen, um es dann meiner Tochter zu hinterlassen. Denn auch mein Vater hinterließ mir ein florierendes Unternehmen und so will auch ich meinem Kind ein eigenes Unternehmen aufbauen und es ihr hinterlassen.Wie begegnen Sie Niederlagen? Alles was ich mir in meinem Leben vorgenommen habe, habe ich erreicht. Dabei erlebte ich nie eine wirklich große Niederlage, weil ich immer so weit voraus blicke, daß es erst gar nie zu einer Niederlage kommen kann. Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft bzw. Ihre Energie zum Erfolg? Meine Frau und meine Tochter sind mir sehr wichtig und geben mir sehr viel an Kraft. Meine vielen Funktionstätigkeiten kosten oft doch viel Substanz und so tanke ich dann meine Energien im Privatbereich wieder auf.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Eigenmotivation und der Glaube an sich selbst ist das Wichtigste. Eine gewisses Maß an Fähigkeit und Naturtalent in der Sache, mit der man sich beschäftigt gehört natürlich auch dazu. Die Liebe zu meiner Arbeit ist wichtig und ich muß besser sein, als die anderen. Erfolgreich sein heißt auch viel zu arbeiten, zielstrebig zu sein und konsequent in der Verfolgung meiner Pläne zu sein. In unserem Gewerbe muß ich dazu noch eine gewisse Härte und Durchsetzungsvermögen mitbringen.Hatten Sie ein bestimmtes Motto oder eine Lebensphilosophie? Motto oder Leitfaden besaß ich nicht. Mir imponierten jedoch immer Unternehmer, die ihr Unternehmen vorbildlich geführt haben.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich kann heute von mir ohne Einschränkungen behaupten, daß ich erfolgreich bin. Denn ich habe wie gesagt, alles erreicht, was ich bis jetzt in meinem Leben erreichen wollte. Was ich jetzt noch will ist den Fuhrpark am Flughafen zum Erfolg führen und mein Privatleben genießen.