Zur Karriere von Ewald Kirschner

Wie war Ihr Werdegang?
Nach dem Gymnasium besuchte ich die Höhere Technische Lehranstalt in Wiener Neustadt mit Fachrichtung Hochbau. Danach ging ich als Bautechniker zur Firma Union Bau, wo ich von der Picke auf lernte. Ich bin über die Kalkulationsabteilung und Ausschreibungsabteilung zur Planungsabteilung und von dort direkt auf die Baustelle gekommen. Schon bald wurden mir Bauaufträge mit 300 Mill. Schilling und mehr überantwortet. Einerseits war dies eine große Verantwortung, andererseits aber auch große Motivation. Dadurch habe ich schon sehr früh Personalphilosophie und Teamarbeit gelernt umzusetzen. Ich war mitverantwortlich für einen großen Kraftwerksbau an der Drau in Kärnten mit einem Gesamtkostenbeitrag von ca. 1 Mrd. Schilling. Dann kam ich wieder nach Wien zurück. Hier war das erste durchzuführende Bauvorhaben das Hundertwasserhaus. Damals wurde die Union Bau fusioniert mit der Universale wodurch auch mein Einstieg in den Wohnbaubereich des öffentlichen Dienstes erfolgte. Mit dem Beschluß des Wohnbausanierungsgesetzes Mitte der 80iger Jahre plante die Stadt Wien ein ungeheures „Stadterneuerungsbauvorhaben“. Von der Informationsarbeit bis hin zu den Planungs- und Finanzierungskonzepten mußte alles vorbereitet und umgesetzt werden. Daher wurde ein eigenes Büro, die Baudirektion, gegründet. Dort beschäftigten wir uns mit den Bauvorbereitungen und Koordinierungsaufgaben. Ich hatte die gesamte Koordinierung für Stadtbüroerneuerung über. Vom damaligen Wohnbaustadtrat habe ich dann ein Angebot zum beruflichen Wechsel erhalten und bin diesen Ruf auch gefolgt. Ich wurde mit der Koordinierung für den gesamten technischen Bereich betraut (Baupolizei, Fonds). Später übernahm ich die Gesamtbüroleitung des Wohnbaustadtrates, bewarb mich aber dann im Herbst 1997 für den technischen Vorstandsbereich bei Gesiba. Am 1. Jänner 1998 wurde ich in den Aufsichtsrat der Gesiba bestellt.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Die Gesiba ist ein gemeinnütziges Wohnbauunternehmen mit zwei Kernbereichen: Zum einen beschäftigen wir uns mit der Wohnhauserrichtung und der Wohnhauserhaltung. Zum anderen mit der Errichtung von Öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Pensionistenheime der Stadt Wien. Außerdem verwalten wir diese Projekte auch selbst. Wir haben noch zwei weitere Unternehmen, die Alterlaa AG und die Stadterneuerungs GesmbH. Insgesamt verwalten wir ca. 23.000 Wohneinheiten und mit den lokalen Büroeinheiten und Garagen insgesamt sind dies fast 40.000 Objekte.

Zum Erfolg von Ewald Kirschner

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Unter persönlichen Erfolg verstehe ich einen gewissen Grad an Ausgeglichenheit, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich, zu erreichen. Und daß ich meine Ziele, die ich mir stecke, auch umsetzen kann und dadurch innere Zufriedenheit erreiche.Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Ich lass mich diesbezüglich von außen beurteilen und glaube, daß ich von meiner Umwelt als erfolgreich gesehen werde. Erfolgreich sehe ich mich aber nicht als Einzelperson in einem Unternehmen, sondern als Erfolg im Team. Ich kann nur so gut sein wie mein Team und umgekehrt.Wie treffen Sie Entscheidungen? Bei uns werden unternehmerische Entscheidungen im Team getroffen, da verschiedenste Abteilungen in die unterschiedlichen Entscheidungen involviert sind und auch die fachliche Kompetenz aus den jeweiligen Abteilungen kommen muß.Nach welchen Kriterien wählen Sie neue Mitarbeiter für Ihr Team aus? Das hängt davon ab, in welcher Abteilung ich jemand suche? Generell ist jedoch zu sagen, daß uns fachliche aber auch soziale Kompetenz, Teamorientiertheit und vor allem ist uns die Persönlichkeit, der sich bei uns bewerbenden Person sehr wichtig.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich versuche den Mitarbeitern soviel Entfaltungs- und Einbringungsmöglichkeiten als möglich zu geben, d.h. sie sollen kreativ sein und Eigenverantwortlichkeit wird von mir gewünscht und geschätzt. Denn wenn jemand das Gefühl vermittelt bekommt, daß ich ihm vertraue und für kompetent halte, entwickelt der Mitarbeiter auch große Eigenmotivation.Was war für Ihren persönlichen Erfolg ausschlaggebend? Ich bin sehr teamorientiert, zielstrebig, aber auch offen für Probleme anderer, ich kann meine Mitarbeiter gut motivieren, besitze auch den nötigen Ehrgeiz, um erfolgreich zu sein und ich besitze Freude an meiner Arbeit!Wie begegnen Sie Niederlagen/Mißerfolgen? Ich muß Niederlagen analysieren und auch verarbeiten, dann wirken sie auf mich stärkend und motivierend. Fehler werde ich immer wieder machen, aber ich darf nie denselben Fehler zweimal machen.Was möchten Sie persönlich noch erreichen? Ich möchte immer einer Arbeit nachgehen, die mir Spaß macht und meinen inneren Zufriedenheitsgrad, den ich jetzt schon besitze, möchte ich noch weiter festigen.Hatten Sie ein bestimmtes Vorbild oder eine Lebensphilosophie? Ich darf nie die Freude am Leben verlieren und muß auch die kleinen Dinge des Lebens schätzen können.Was sollte man auf seinem Weg zum Erfolg beachten? Ich muß mit offenen Augen und offenen Ohren durchs Leben gehen und meine Chance erkennen und auch den Mut haben, diese Chance zu nützen. Dann gehört die Freude an meiner Arbeit dazu, damit kommt auch das nötige Engagement, um hart an sich und seinen Zielsetzungen zu arbeiten und alles andere kommt dann hoffentlich von selbst.