Zur Karriere von Veronika Leimer

Wie war Ihr Werdegang?
Vier Jahre Gymnasium, fünf Jahre Höhere Graphische Bundes Lehr- und Versuchsanstalt mit Matura 1994. Danach begann ich gleich im elterlichen Betrieb, der Druckerei Luigard, in der Produktion im Bereich Druckvorstufe zu arbeiten. Ab Mitte 1995 befaßte ich mich mehr und mehr mit der Kundenbetreuung, Arbeitsvorbereitung und Kalkulation. Bereits damals zog mich mein Vater zu Kunden-, Lieferanten- und Entscheidungsgesprächen hinzu. Seit 1995 besuche ich laufend WIFI-Veranstaltungen unter anderem für Personalverrechnung, Buchhaltung, Sicherheitsfachkraft, Kommunikation, Controlling, Bilanzierung, Mitarbeiterführung, ... Derzeit absolviere ich das dreisemestrige WIFI-Management-College. Seit dem Frühjahr 1997 bin ich alleinige Geschäftsführerin der Firma Luigard Druck- und Verlags GmbH. Im selben Jahr wurde mir der Ingenieur Titel verliehen. 2000 gingen meine Eltern in Pension. Wir sind eine reine Zeitungsdruckerei, die vom Bereich Druckvorstufe, der technisch auf dem neuesten Stand ist, über den Druck bis hin zur Endfertigung (adressieren, postfertig machen,...), alles abdeckt. Im Moment beschäftigen wir 32 Mitarbeiter. Unsere Hauptkunden sind Bazar, Falter, WCM, unterschiedliche Studentenzeitungen österreichweit, Bezirksblätter, eine Kirchenzeitung und viele mehr.

Zum Erfolg von Veronika Leimer

Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, aufgrund der Tatsache, daß man mir von Anfang an Dinge abverlangt hat, in die ich mich erst einarbeiten und anschließend durcharbeiten mußte, die ich aber im Endeffekt alleine korrekt und erfolgreich abschließen konnte.Was ist
Ihr Erfolgsrezept?
Ich bin aus dem Lernen nie herausgekommen, weder praktisch noch theoretisch! Der Umgang mit Menschen liegt mir sehr.Gibt es jemanden, ohne den Sie nicht so weit wären? Meine Mutter, sie hat mich sehr geprägt, sowohl in meinem praktischen also auch realistischen Denken und Handeln und auch im Umgang mit Menschen. Außerdem gab es da auch noch einen früheren Mitarbeiter, Herrn Höller, der leider an Krebs verstarb. Er hat sich dermaßen ehrgeizig, fast selbstlos in den Betrieb eingebracht, hatte oft neue und gute Ideen. Und natürlich meinen Vater, ohne ihn gäbe es diese Firma gar nicht.Wie werden Sie von Freunden gesehen? Sie freuen sich für mich über meinen Erfolg, das hat aber keinerlei Einfluß oder Bedeutung auf unsere Freundschaft.Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern empfunden? Das ist unterschiedlich. Die älteren Mitarbeiter, die mich schon als Teenager kannten, wissen zwar, daß ich jetzt die Chefin bin, tun sich aber sicher mit dieser Akzeptanz schwer. Mit den jüngeren Mitarbeitern habe ich ein eher kollegiales Verhältnis. Ich arbeite nach wie vor manchmal in der Produktion mit und bin stets für Probleme und Fragen offen.Ist Ihre Familie mit Ihnen zufrieden? Ich denke schon.Erfahren Sie Anerkennung? Ja, des Öfteren. Ich fühle mich bestätigt und freue mich auch darüber!Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus meinem Privatleben. Wenn ich bei meinem Freund bin oder einfach daheim bei meinen Katzen kann ich meistens völlig abschalten.Was wollen Sie noch erreichen? Das der Betrieb erfolgreich fortbesteht. Eine Erweiterung am Standort ist in Planung.Vielleicht noch ein Tip für die Um- oder Nachwelt? Bevor man sich selbständig macht oder eine verantwortungsvolle Position einnimmt, sollte man sich über die Verantwortung und den damit unter Umständen hohen Zeitaufwand bewußt werden. Die Aufgabe sollte einem Spaß machen. Bei allen Menschen, die einem im geschäftlichen Leben begegnen, sollte man vorsichtig und sparsam mit Vertrauen umgehen. Andererseits ist es sehr wichtig, jemanden zu haben der einen unterstützt. Wobei ich an dieser Stelle meinen Eltern sehr danken möchte!