Zur Karriere von Josef Thiemer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs im Waldviertel auf, wo meine Eltern eine kleine Landwirtschaft führten. Prägend war meine Zeit bei den Sängerknaben des Stiftes Zwettl. Zum ersten Mal befand ich mich weg von zuhause und allein in einer Gruppe von gleichaltrigen Kindern, in der man seinen Platz finden mußte. Die Konzerttourneen, die wir in ganz Europa unternahmen, waren wichtige Erfahrungen, da ich fremde Länder kennenlernen konnte und Umgangsformen lernte. Meine schulische Ausbildung erhielt ich in einem Privatgymnasium, in dem ich1971 maturierte. Ein Mathematikprofessor, erkannte meine große Neigung zu diesem Fach und förderte mich sehr.. Nach der Ableistung des Präsenzdienstes übersiedelte ich nach Wien, um an der Universität Technische Mathematik zu studieren. Im zweiten Studienabschnitt belegte ich auch das Fach Versicherungsmathematik. Meine Diplomarbeit war allerdings der Technischen Mathematik gewidmet und ich beendete mein Studium 1978 erfolgreich. Mich interessierten zwei Gebiete sehr: die Welt der Banken und Versicherungen, aber auch die Logistik. Aus allen Angeboten wählte ich das lukrativste und trat bei der Bundesländerversicherung ein, was sich später als eine glückliche Entscheidung erwiesen hat. Ich war für die Kombination von Versicherungsmathematik und EDV zuständig und wurde von meinen Vorgesetzten gefördert, daher verlief meine Karriere sehr rasch. 1985 wurde ich zum Prokuristen und Abteilungsleiter der Abteilung für Mathematik in der Lebensversicherung ernannt. In späterer Folge bekleidete ich die Position des Ressortleiters für Lebensversicherungen. 1995 bekam ich den Auftrag, die MLP- Versicherung zu gründen und aufzubauen und eine neue Fondsgebundene Lebensversicherung am Markt einzuführen. In den letzten fünf Jahren wurden wir zum Marktführer in diesem Segment am Markt.

Zum Erfolg von Josef Thiemer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, innerhalb einer interessanten Aufgabenstellung die Möglichkeit zu haben, eigene Ideen umzusetzen. Privat bedeutet Erfolg ein geordnetes Familienleben und ein Zuhause, in dem man sich wohl fühlt und sich auf das Wesentliche im Leben besinnen kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war mein Verknüpfen von Talenten und Neigungen mit meiner beruflichen Tätigkeit. Es ist wichtig, sich von Risiken nicht abschrecken zu lassen, dem Umfeld gegenüber offen und korrekt zu sein und Geradlinigkeit zu bewahren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen sind für mich Anlässe, um nachzudenken, wo man sich gerade befindet und wohin man geht. Am liebsten reflektiere ich zu Hause mit meiner Familie, wo ich am besten Abstand von Problemen gewinnen kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab der Matura empfand ich mich als erfolgreich. In der Jugend spürt man dies intensiver. Ab einer gewissen Position ist Eigenmotivation eine wichtige Voraussetzung.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Es ist eindeutig besser, selbst etwas vorzugeben und nichts zu imitieren. Man muß aber das Rad nicht neu erfinden, sondern es für eigenes Vehikel verwenden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein direkter Vorgesetzter brachte mir bei, daß das Berufsleben aus Lernen besteht. Er zeigte mir auch, daß es möglich ist, alles zu erreichen, auch wenn es anfangs unwahrscheinlich erscheint.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist für mich die Bestätigung, daß man etwas bewegt hat. Ich erfahre sie in Form von positivem Feedback meiner Mitarbeiter.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich versuche immer, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich frei zu entwickeln und betrachte sie eher als Kameraden, keinesfalls als Untergebene. Mein Ziel ist, daß Erfolg von jedem einzelnen mitgetragen wird.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Unternehmen verfügt über ein junges, dynamisches Team und ein sehr familiäres Betriebsklima, das zur Motivation der Mitarbeiter beiträgt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, diese zwei Bereiche voneinander zu trennen und zumindest das Wochenende für die Familie frei zu halten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Jedes Gespräch mit einem kompetenten Kollegen aus der Branche betrachte ich als wichtig und halte wenig von Seminaren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Mitarbeiter weiterhin so führen, daß der hohe Motivationsgrad erhalten bleibt. Dies ermöglicht es, so erfolgreich zu bleiben wie bisher.
Ihr Lebensmotto?
Zufriedenheit mit dem Erreichten.