Zur Karriere von Gerald Stranzl

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Hauptschule besuchte ich die dreijährige Bundesgastgewerbe-Fachschule in Oberwart, welche ich mit gutem Gesamterfolg abschloß. Die ersten Praxis-Pflichtwochen verbrachte ich in Saalfelden, im Fünf-Sterne-Sporthotel Gut Brandhof, als Koch. Die zweite Praxis war ebenfalls in Saalfelden, diesmal kochte ich im Haubenrestaurant Hinterhaag. Nach der Lehre arbeitete ich bei Herrn KommR. Kurt Tichy als Zuckerbäcker. Nach dem Präsenzdienst 1988, war ich als Geschäftsführerassistent bei der Firma Lembacher in zwei Lokalen in der Wiener Innenstadt, tätig. 1989 wechselte ich zur Firma Billa als Filialleiter-Stellvertreter, und zwar in der Filiale Gersthoferstraße, mit vier Millionen Umsatz, und 17 Mitarbeitern. Nach drei Monaten übernahm ich diesen Markt als Filialleiter. 1993 war die Filiale auf 25 Mitarbeiter und sieben Millionen Umsatz angewachsen, trotzdem bekam ich nicht den gewünschten Filialinspektor-Posten, und wechselte deshalb zur Firma Spar. Dort war ich als Marktleiter der Filiale Penzingerstraße, und später war ich in der Hütteldorferstraße in gleicher Position tätig. Im September 1994 kam die Gelegenheit, mich mit dem Franchaise-System der Spar AG selbständig zu machen. Ich übernahm die bestehende Spar-Filiale Wolkersdorf mit sieben Angestellten. Von 1995-99 hatte ich zusätzlich den Sparmarkt in Gerasdorf bei Wien, der wieder geschlossen wurde. Hier sind wir inzwischen zehn Mitarbeiter und ich arbeite fleißig mit. In diesem Markt habe ich trotz massiver Konkurrenz die Umsatz- und Ertragssteigerungen noch jedes Jahr erreichen können. Wir sind der Feinkostladen in Wolkersdorf, unsere Spezialität ist der umfangreiche, frische Bereich (an die 200 Wurst- und Käsesorten), und die individuelle Kundenbetreuung. Wir verbinden das Supermarkt-Image mit dem früheren Greißlerhaften!

Zum Erfolg von Gerald Stranzl

Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, denn meine Umwelt ist zufrieden und ich auch.Was ist
Ihr Erfolgsrezept?
Leben und leben lassen - und ein konsequenter Gang.Gibt es jemanden, ohne den Sie nicht so weit wären? Meine Mutter, sie hat mich in die Gastgewerbe-Fachschule geschickt, obwohl ich eigentlich nur eine Kochlehre machen wollte. Heute bin ich ihr dankbar dafür, weil dadurch der Grundstein für meinen Werdegang höher gelegt wurde. Wann waren Sie zuversichtlich, daß es mit dem Erfolg funktionieren würde? Schon als Hotel- und Gastgewerbe-Assistent, mit 19 Jahren war mir klar, daß ich meinen Weg gehen werde. Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Mißerfolg ist für mich Motivation, es das nächste Mal anders und besser zu machen. Wie werden Sie von Ihren Freunden gesehen? Als konsequent, hart, aber gerecht, und sicher erfolgreich. Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern empfunden? Als einer, der mit seinen Mitarbeitern ein fast familiäres Verhältnis hat, und bedingungslose Ehrlichkeit verlangt. Ich will alles wissen, was das Geschäft betrifft, und Entscheidungen fällen wir gemeinsam. Ist Ihre Familie mit Ihnen zufrieden? Meine Eltern sind garantiert recht stolz auf ihren Sohn. Meine Lebensgefährtin ist hier im Betrieb meine rechte Hand, und arbeitet voll mit. Erfahren Sie Anerkennung? Ja, sie schmeichelt meinem Ego. Woraus können Sie Kraft schöpfen? Aus dem Erfolg schlechthin, aus dem Wissen eine Vorbildwirkung zu haben und aus der Beziehung zu meiner Partnerin, die hundertprozentig neben mir steht. Haben Sie noch ein Ziel? Einfach weiterhin erfolgreich zu sein. Wir erweiterten 2001 auf eine größere Geschäftsfläche, indem wir bisherige Lagerräume dazu nahmen. Ihr Ratschlag für Erfolg? Viele Meinungen einholen, auf gute Ratschläge hören, ohne auf die eigene Identität zu vergessen. Man kann mit dem Franchaise-System relativ leicht, ohne viel Eigenkapital selbständig werden, muß sich dann aber der Verantwortung, auch den Mitarbeitern gegenüber, voll bewußt sein, und auch sehr fleißig arbeiten. Von den anderen verlange ich nichts, was ich selbst nicht bereit bin zu tun, die Vorbildwirkung ist wichtig.