Zur Karriere von Othmar Lackner

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Ich wuchs in Kärnten auf und kam mit 14 Jahren nach Wien in die Philips-Lehrwerkstätte, weil ich mich für Nachrichtentechnik interessierte, und dieser Ausbildungszweig wurde damals in meiner Heimat noch nicht angeboten. Nachdem ich die Lehre mit Auszeichnung und meinen Präsenzdienst absolviert hatte, ging ich zu Olivetti und später zu Bacher-Electronics, eine Firma für industrielle elektronische Bauteile. Als diese Firma verkauft wurde, machte ich mich 1978 mit einer eigenen Firma für elektronische Bauteile selbständig. Innerhalb der nächsten zehn Jahre entwickelte sich meine Firma zur drittgrößten in Österreich, ich verkaufte einen Teilbetrieb und fusionierte einen weiteren mit einer Schweizer Firma, und war dort auch bis 1991 Geschäftsführer. Mittlerweile war der Eiserne Vorhang gefallen, und ich gründete die Firma ECE mit zahlreichen Tochtergesellschaften im Osten, die ich schließlich an ein französisch-amerikanisches Unternehmen verkaufte, für das ich Consulting-Geschäftsführer wurde. Seit drei Jahren konzentriere ich mich auf den Holzgroßhandel – hauptsächlich in Osteuropa, mit einem anderen Unternehmen auf den Telekom-Bereich und mit einem dritten auf die industrielle Bildverarbeitung.

Zum Erfolg von Othmar Lackner

Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Ich bin kein Bewahrer sondern ein Beweger. Ich bin einer, der die Kastanien aus dem Feuer holt, und sich anschließend lieber etwas anderem zuwendet. Ich glaube nicht, daß Erfolg ein rationell bedingtes System ist, obwohl man natürlich über ein gewisses Handwerkszeug verfügen muß – gerade im technischen Bereich, in dem ich tätig bin. Wichtig ist es, den ersten Schritt zu tun, und ich bin dieses Risiko immer eingegangen. Der Erfolg meiner Unternehmen besteht nicht zuletzt darin, daß ich fest der Meinung bin, daß zufriedene Mitarbeiter zufriedene Kunden generieren, deshalb versuche ich immer, ihnen die Perspektive des eigenen Erfolges zu offerieren – denn zufriedene Kunden bedeuten logischerweise auch eine Steigerung des Gewinns. Dabei kann ich aber meine Mitarbeiter nur dahingehend motivieren, daß ich ihnen das Umfeld zur Selbstmotivation schaffe, alles andere halte ich für Schwindel oder gar Manipulation.Wie definieren Sie Erfolg? Für mich besteht persönlicher Erfolg darin, ein zufriedenes und erfülltes Leben zu führen.Was sind
Ihre Ziele?
Erfolg kann man nur dann haben, wenn man auch Spaß an der Sache hat. Ich hatte immer Träume und Visionen. Sie zu systematisieren ist schwierig, aber ich versuche immer, sie zu erreichen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich gehe sehr gerne in die Kirche – nicht unbedingt zur Messe, denn selbst wenn ich dort nur zwanzig Minuten sitze und meditiere, gibt mir das sehr viel Kraft. Auch die Menschen die mich umgeben sind eine wichtige Kraftquelle für mich. Und drittens gehe ich sehr gerne segeln und beziehe daraus durchaus auch Energie.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Man muß großen Wert darauf legen, Mensch zu bleiben. Indem man etwas von sich hergibt (sei es nun in der Familie, den Mitarbeitern oder Freunden gegenüber), bekommt man auch wieder etwas zurück.Wie begegnen Sie Niederlagen? Man muß zwischen wirtschaftlichem und privatem Erfolg und Mißerfolg unterscheiden. Im wirtschaftlichen Bereich bietet jeder Rückschlag auch eine echte Chance für einen Neustart.Hatten Sie ein bestimmtes Motto oder eine Lebensphilosophie? Ich habe immer versucht, immer Mensch zu sein, zufrieden zu sein und die anderen auch zufrieden zu machen.

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