Zur Karriere von Maria Pinezits

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Ich wurde in Polen geboren, und kam mit 30 Jahren 1982 nach Österreich. In Polen absolvierte ich die Sportakademie, arbeitete in Österreich jedoch als Kellnerin und Verkäuferin. Im Jahr 1984 heiratete ich und machte mich 1988 gemeinsam mit meinem Partner, mit einer Gebäudereinigungsfirma und einer Baufirma selbständig, wobei ich für die Gebäudereinigung zuständig war. 1994 gründeten wir zusätzlich eine Firma in Polen, die aufgrund des Wirtschaftsbooms sehr gut läuft. Ich bin heute Geschäftsführerin des österreichischen und des polnischen Unternehmens. Die Firma DHB GmbH Haus und Gebäudereinigung konzentriert sich dabei auf Wien und Umgebung, wir bieten nicht nur Stiegenreinigung, sondern sind auch in Büros oder Hotels, und nach Umbauten tätig. Zu unserem Kundenkreis zählen neben vielen Privaten beispielsweise Möbel Lutz und das Kaufhaus Steffl. Das Unternehmen beschäftigt etwa 40 Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Maria Pinezits

Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Ich bin ein Mensch, der sich nicht davor scheut, selbst anzupacken. Ich denke, man braucht den Willen zur Arbeit, außerdem sollte man sie gerne machen. Unser Unternehmen ist deshalb so erfolgreich, weil es relativ klein ist. Das erlaubt mir, sehr persönliche Kontakte zu unseren Kunden zu pflegen. Ich bin für meine Kunden immer als Ansprechpartnerin da, und kann somit auf ihre Wünsche eingehen. Ich lege großen Wert auf Genauigkeit und Sorgfalt, und konnte mir dadurch eine starke Vertrauensbasis schaffen. Die Firma steht erst seit zwei Jahren in den Gelben Seiten, das heißt, daß ein Großteil unserer Kunden allein aufgrund der Mundpropaganda zu uns kommen, und ich denke, das spricht für uns.Wie definieren Sie Erfolg? Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein unternehmerisches Ziel ist es, mit dieser Firma, und zwar im wesentlichen mit dieser Größe, am Markt zu bleiben.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? In der Reinigungsbranche ist es nicht einfach, sich die Mitarbeiter nach entscheidenden Kriterien auszusuchen. Ich versuche jedenfalls, sie zu schulen und ihnen zu vermitteln, wie wichtig es ist, freundlich und hilfsbereit zu sein. Das ist besonders in der Hausreinigung sehr wichtig, wo es ja Kontakt zu den Mietern gibt. Wesentlich ist für mich, daß meine Mitarbeiter verläßlich und ehrlich sind. In der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern gibt es ebenfalls einen wichtigen Punkt: ich möchte pünktlich bezahlt werden, da die Gewinnspanne in meiner Branche ohnehin sehr klein ist. Zweitens erwarte ich Ehrlichkeit von Seiten meiner Kunden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn es irgendein Problem gibt, versuche ich in erster Instanz, mit allen Beteiligten zu sprechen, weil ich der Meinung bin, daß man nur durch Gespräche die Wahrheit herausfinden und den Gleichklang wieder herstellen kann.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Man muß wissen, in welche Richtung man überhaupt gehen will, das ist das Mindeste. Zweitens soll man sich am Anfang nicht am Geld orientieren, sondern das machen, was man wirklich gut kann. Wenn einem eine Sache Spaß macht, stellt sich der Erfolg meistens von selbst ein. Gute Ausbildung ist sehr wichtig, es gibt nur sehr wenige Menschen, die so begabt sind, daß sie daran vorbei können.Welche brancheninterne Änderungen würden Sie vornehmen? Es gibt in Wien derzeit einen gnadenlosen Preiskampf innerhalb der Branche, da immer mehr große deutsche Firmen auf den Markt drängen, die es sich leisten können, drei Jahre ohne Gewinn zu überleben. Zudem ist es relativ einfach, eine Reinigungsfirma zu gründen, und so kommen immer mehr Mitbewerber dazu.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich durchaus als erfolgreich und bin zufrieden mit meinem Leben und mit dem bisher Erreichten.