Zur Karriere von Adelheid Magister

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Ich lernte im elterlichen, vom Urgroßvater 1903 gegründeten Betrieb, vier Jahre Koch und Kellner. 1977 absolvierte ich die Konzessionsprüfung und als meine Mutter 1989 in Pension ging, übernahm ich die Firma. 1981 wurden bereits, noch unter der Regie meiner Mutter, die ersten 17 Fremdenzimmer errichtet. Heute bieten wir 42 Zimmer, die neu renoviert sind und dem aktuellen Drei-Sterne-Komfort entsprechen. Unser Lokal ist ein gepflegter Landgasthof, ausgebaut mit verschiedenen Räumen für Festivitäten, für bis zu 300 Personen. Im Sommer nutzen wir zusätzlich auch einen Schanigarten für 20 Personen und im Hof eine überdachte, offene Scheune mit 100 Plätzen. Bei uns werden unter anderem auch Country-Feste veranstaltet. Zur Zeit beschäftige ich neun Mitarbeiter. Für den Speisenplan, den Einkauf und die Buchhaltung bin ich selbst verantwortlich, neben der traditionellen österreichischen Küche, bin ich Neuem sehr aufgeschlossen und probiere gern internationale Spezialitäten aus. Zum Beispiel gab es bei uns schon Känguruh und Straußgerichte. Wild- und Fischgerichte bieten wir neben saisonalen Spezialitäten immer. Unsere täglich wechselnden Süßspeisen werden noch nach Omas Rezepten zubereitet. Die Weinkarte enthält neben österreichischen Qualitätsweinen auch Weinspezialitäten aus anderen Ländern, außerdem zapfen wir vier verschiedene Biere. In unserem Betrieb fühlen sich sowohl Arbeiter, als auch Pensionisten, Familien, bis hin zu Politikern wohl. Der heutige Präsident von Uganda, Yoweri Museveni, war vor seiner Amtszeit bei uns Gast, und als er dann auf Staatsbesuch in Österreich war, hat er uns trotz Protokollschwierigkeiten, mit Landeshauptmann Erwin Pröll (insgesamt 200 Personen) wieder besucht. An diesem Tag wurden wir von Herrn Museveni nach Uganda eingeladen, und waren im August 1995, mit der gesamten Familie, unter Begleitung von Kurier und Schauplatz (ORF2), im besten Hotel in Uganda zu Gast.

Zum Erfolg von Adelheid Magister

Welche Entscheidung war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Den richtigen Mann zu heiraten, der mit Liebe und Aufopferung, in diese für ihn fremde Branche, eingestiegen ist.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Zeugnisse sind nicht ausschlaggebend, es ist die Bereitschaft etwas zu lernen.Gab es eine Situation, in der andere aufgegeben hätten? Als wir einen Kredit brauchten um den Hotelbetrieb auszubauen, waren wir in einem Ausmaß risikobereit, das andere vielleicht abgeschreckt hätte.Haben Sie einen Ratschlag für die nächste Generation? Vom Herzen heraus entscheiden, in den ersten Jahren auf alles verzichten, danach geht es sicher gut, nicht verzagen.Wieviel Zeit verwenden Sie zur Fortbildung pro Jahr? Ich lese das ganze Jahr Kochbücher, um meine Karte abwechslungsreich zu gestalten.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil ich meine Arbeit so gut mache, daß meine Gäste zufrieden sind.Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern empfunden? Als verständnisvolle, aber strenge Chefin.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Meine Erfahrung, die erste erwarb ich mir schon als Kind mit fünf Jahren, spielerisch bei meinem Großvater, damals viel mir dies gar nicht auf, heute weiß ich es zu schätzen.Ab wann wußten Sie, daß Sie erfolgreich sind? Mit 15 Jahren, als ich lernte. Ich wollte immer aus unserem Betrieb das machen, was es heute ist.Was bedeutet für Sie Erfolg? Eine Belohnung für die gute Arbeit.Hatten Sie Vorbilder? Alle gut geführten Restaurants.Ihr Ziel? Eventuell mit meinen Kindern, zwei sind bereits in der Branche, ein exquisites Abendrestaurant hier im Haus zu eröffnen.