Zur Karriere von Erich Schmidt

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach der dreijährigen Tischlerlehre blieb ich als Geselle im Betrieb. 1961-62 absolvierte ich parallel zum Beruf die Werkmeisterschule mit Erfolg. 1963 wechselte ich in ein Möbelhaus als Montagetischler, arbeitete aber auch im Verkauf mit, und war in dieser Firma von 1974 bis 1980 Expeditleiter. Von 1980 bis 1997 beschäftigte mich der Getreide-Wirtschaftsfond zuerst in der Poststelle, später half ich bei der Übersiedlung zum Agrarmarkt Austria mit. Seit 1997 bin ich in Pension. Bereits seit 1965 bin ich im Gemeinderat; von 1980 bis 1988 hatte ich die Position des Vizebürgermeisters inne, und von 1990 an bin ich Bürgermeister der Marktgemeinde Leopoldsdorf. In der Gemeinde beschäftigen wir 23 Mitarbeiter. Zu meinen Aufgaben gehört neben der Amtsführung auch noch die Verantwortung für die Finanzen und das Personalwesen.

Zum Erfolg von Erich Schmidt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit dem gesamten Gemeinderat eine Leistung für die Gemeinde erbringe, von der ich sagen kann: da habe ich etwas mitbewirkt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Daß ich sehr viel Ausdauer hatte und gewisse Schwierigkeiten überwinden konnte. Der Erfolg kam auch, weil ich meine Arbeit gern tue.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz, weil ich mit fünf verschiedenen Parteien in der Gemeinde letztendlich in entscheidenden Dingen Zustimmung finde.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ungefähr zwei Jahre nachdem ich Bürgermeister wurde, das heißt, nach der Lehrzeit wurde ich in meiner Position sicher.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich 1975 aktiv in die Politik ging. Gab es eine Situation, in der Andere aufgegeben hätten? Solche Situationen kommen vor, wenn im Gemeinderat nur queruliert und nicht sachlich gearbeitet wird.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, meine beiden Vorgänger als Bürgermeister in der Gemeinde. Was die Finanzberatung betrifft, haben beide die Voraussetzungen für eine schuldenfreie Gemeinde geschaffen, und ich setze das auf diese Weise fort. Wir sind auch heute, in meiner Amtszeit eine schuldenfreie Gemeinde, obwohl viel geschaffen wurde.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem ist, daß es immer wieder einzelne Gemeindevertreter gibt, die sehr wohl den Bezug in Anspruch nehmen, aber fast keine Leistung für die Gemeinde erbringen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich habe ein gewisses Anforderungsprofil: Qualifikation, eventuell auch einen Führerschein soll der Bewerber haben. Wir sind ein Dienstleistungsbetrieb für die Gemeinde und die Bürger, aber keine Versorgung, also unsere Angestellten müssen freundlich, loyal und auch arbeitsfreudig sein.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Mein Personal sieht mich eher als Mitarbeiter mit etwas mehr Verantwortung. Die Gemeindevertreter bewundern oft meine Ausdauer und mein Durchhaltevermögen.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Permanent gibt es neue Gesetze vom Land und vom Bund; man muß auf viele Informationskurse gehen und noch mehr lesen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meine Aufgabe ist eine sehr schöne Arbeit, man muß sich aber schon vorher gut informieren und sich über sein Tätigkeitsfeld im Klaren sein. Dieser Job kostet auch sehr viel Freizeit. Welche Ziele haben Sie sich noch gestellt? Im Jahre 2005 ist meine Amtsperiode zu Ende. In den nächsten vier Jahren soll Leopoldsdorf noch lebenswerter und schöner werden, vor allem durch die Verbesserung der Infrastruktur. Außerdem will ich meinem Nachfolger ein gutgehendes Unternehmen ohne Schulden überlassen.

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