Zur Karriere von Franz Haider

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule begann ich die vierjährige Lehre für den Beruf des Elektroinstallateurs. Nach dem positiven Abschluß mit der Gesellenprüfung blieb ich noch ein Jahr in diesem Unternehmen, wechselte dann in den Kundendienstbereich eines anderen Betriebes. Ab 1973 arbeitete ich für einen holländischen Büromaschinen-Konzern als Servicetechniker. Dort kam ich zum erstenmal mit der Druckerei und Druckereimaschinen in Berührung. 1977 machte ich mich mit einer Druckerei selbständig, gleichzeitig arbeitete ich noch zwei weitere Jahre nebenberuflich für eine Versicherung. 1992 beteiligte ich mich an einer GmbH in Freistadt. Ich trat vor dem wirtschaftlichen Niedergang aus dieser Gesellschaft aus, und kaufte sie in weiterer Folge auf. Zur Zeit betreibe ich diesen Betrieb als Bürocenter, die Druckerei und eine EDV-Schule.

Zum Erfolg von Franz Haider

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich fühle mich als erfolgreich, weil ich von Null weg, drei Betriebe auf die Beine stellte, seit fast 25 Jahren wirtschaftlich erfolgreich arbeite und jetzt bereits 13 Mitarbeiter beschäftige. Ich sehe auch Erfolg durch meine hohe Reputation in der Gesellschaft als Kommunalpolitiker.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Ich glaube es ist mein Umgang mit den Menschen. Dies trifft für Kunden genauso zu wie für Mitarbeiter und die Bürger. Für mich gibt es prinzipiell keine bösen und harten Gespräche. Ich versuche meine Gesprächspartner zu verstehen und eine gemeinsame Lösung herbeizuführen. Für mich ist die sprichwörtliche Kundenzufriedenheit kein Schlagwort. In meinen Unternehmen wird sie gelebt.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Es war wohl der Umstand, daß ich immer nach Linz zur Arbeit fahren mußte. Dies veranlaßte mich, nach eingehenden Überlegungen mit meiner Frau, mich selbständig zu machen.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Am Anfang meiner beruflichen Entwicklung war keine Rede von einer eventuellen Selbständigkeit.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es interessierte mich der Beruf des Elektroinstallateurs, und ein Bekannter unserer Familie verhalf mir zu einem entsprechenden Lehrplatz. Die Einflüsse für die Druckerei kamen von meiner Tätigkeit als Servicetechniker für den Büromaschinen-Konzern.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen deshalb eine große Rolle, weil nur mit ihnen ein Unternehmen klaglos funktionieren kann. Nachdem wir bereits 13 Mitarbeiter beschäftigen, ist das Wohl und Wehe des Unternehmens in sehr starkem Maße von ihrer fachlichen Kompetenz und von ihrer Motivation abhängig. Unsere Mitarbeiter fühlen sich offensichtlich wohl bei uns, denn es gibt kaum Fluktuation.Welche Rolle spielt die Familie bei Ihrem Erfolg? Durch mein großes persönliches Engagement in den Unternehmen und in der Kommunalpolitik, vernachlässigte ich etwas die Familie. Beide Söhne sind aber jetzt bereits in die Betriebe involviert.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erfolgreichste Entscheidung war der Schritt in die Selbständigkeit.Entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Ich entscheide prinzipiell und auch gern allein.Wie erkennen Sie Chancen? Meine für die Leitung der Unternehmen wichtigen Informationen beziehe ich hauptsächlich aus der einschlägigen Fachliteratur und aus meinen persönlichen Beobachtungen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Für unsere Branche gibt es eine ausreichende Menge an Seminaren, Kursen und Kongressen. Diese Möglichkeiten nutze ich alle.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben fachlicher Qualifikation sind mir Informationen aus den Schulzeugnissen wichtig. Für die definitive Einstellung eines Mitarbeiters im Verkauf, halte ich mich sehr oft nach dem ersten Eindruck. Dies deshalb, weil der Kunde auch nach dem ersten Eindruck entscheidet.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es ist der sich immer mehr ausbreitende Preisverfall. Zur Zeit besteht bei den Branchenkollegen eine nicht zu rechtfertigende Investitionswut. Immer mehr Unternehmen statten sich mit noch mehr Maschinen aus. Dies, obwohl es den Markt dafür nicht gibt. Um diese Maschinen auch auszulasten, werden dann Aufträge zu Tiefstpreisen angenommen.Welche Rolle spielt Anerkennung? Anerkennung, Lob und Dank freut mich. Ich sehe sie aber auch als Echo von zufriedenen Kunden. Gleichzeitig ist Anerkennung eine willkommene Motivation für unser gesamtes Team.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Wenn ein Projekt nicht so läuft wie ich es mir vorstelle, dann versuche ich vorerst den Schaden zu begrenzen. In weiterer Folge analysiere ich diese Angelegenheit, ziehe meine Schlüsse daraus, und versuche alles zu unternehmen, um eine Wiederholung zu vermeiden.Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus der Natur, und im besonderen aus der Jagd.Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Aus der Kommunalpolitik werde ich mich in der nächsten Zeit zurückziehen. Im wirtschaftlichen Bereich werde ich die Unternehmen so weit ausbauen, daß meine beiden Söhne gute Bedingungen für ihren wirtschaftlichen Erfolg vorfinden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Meine wichtigste und überall gültige Empfehlung ist, immer die Geschäftsfälle aus der Sicht des Kunden betrachten.