Zur Karriere von Gerold Cyrill Blei

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach vier Jahren Realgymnasium und drei Jahren Handelsschule absolvierte ich den Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer. Nach der Lehre und der Lehrabschlußprüfung legte ich im Alter von 21 Jahren die Meisterprüfung für das Bäckergewerbe ab. Ich war ausschließlich im elterlichen Betrieb beschäftigt und begann meine berufliche Entwicklung in diesem Unternehmen als Fahrverkäufer. Erst dann befaßte ich mich intensiv mit der Produktion von Backwaren und der Umstrukturierung des Unternehmens vom Lebensmittelhandel zur Bäckerei. Nach der Gründung einer GmbH zog sich mein Vater aus dem Unternehmen zurück, und ich übernahm den Betrieb. Ich konzentrierte mich ab diesem Zeitpunkt mehr auf die Bäckerei und ihrer Expansion.

Zum Erfolg von Gerold Cyrill Blei

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn, wie bei mir, die Arbeit Spaß macht, und die Familie zufrieden ist, so ist das ein persönlicher Erfolg. Dazu gehört natürlich noch eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Das trifft auch auf mich zu.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Ich bin Mitglied in einer österreichischen Erfa-Gruppe, die von einer deutschen Unternehmensberatung betreut wird. Die Erkenntnisse die ich aus den Kontakten mit den Kollegen erfahre, sind für mich und für die Entwicklung des Betriebes sehr viel wert. Wir treffen uns zwei bis dreimal pro Jahr und vergleichen unsere Betriebe, und die dazugehörigen Kennzahlen. Wir stützen uns dabei nicht nur auf die Erfahrungen der österreichischen, sondern auch auf die der deutschen Branchenkollegen.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Die Basis in Form des elterlichen Betriebes war bereits vorhanden. Nach Umstrukturierungen und unserem gemeinsamen hohen Arbeitseinsatz ergab sich der Erfolg von selbst.Welche Einflüsse gab es bei der Berufswahl? Ursprünglich wäre ich gern Tierarzt geworden. Aufgrund des elterlichen Betriebes und dessen Weiterführung entschied ich mich aber dann für die Bäckerei.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Der überwiegende Teil meiner Mitarbeiter ist die Stammannschaft. Dies ist ein Team, auf das ich mich voll verlassen kann. Beim Rest der Belegschaft gibt es ein laufendes Kommen und Gehen.Welche Rolle spielt die Familie bei Ihrem Erfolg? Für mich ist die Familie deshalb meiner Entwicklung sehr förderlich, weil meine Frau auch im Betrieb tätig ist, die Familie aber auch meinen Rückhalt und meine Zone der Entspannung darstellt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung für die Loslösung von den Lebensmittelbetrieben und zur größeren Konzentration auf die Bäckerei war wohl die erfolgreichste.Entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Ich entscheide prinzipiell und auch gern allein. Bin mir aber der vollen Verantwortung bewußt und versuche auch deshalb bei der Entscheidungsfindung möglichst sorgfältig zu sein.Wie erkennen Sie Chancen? Ich befasse mich gern mit den Erfahrungen meiner Kollegen in der Projektgruppe. Nicht alle Erkenntnisse sind für mich anwendbar, aber in Summe kann ich mir viel davon ableiten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der fachlichen Qualifikation ist es mir wichtig, daß der zukünftige Mitarbeiter auch wirklich arbeiten will.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Die Fortbildung wird immer mehr. Nicht nur daß ich selbst versuche am laufenden zu bleiben, werden auch die Mitarbeiter entsprechend geschult. Ich selbst nutze alle mir zur Verfügung stehenden Seminare und Kongresse. Z.B. biete ich dem Backstubenleiter neben diversen Kursen zweimal pro Jahr die Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch mit anderen Kollegen in anderen Betrieben.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich finde kaum Mitarbeiter, die bereit sind während des Wochenendes zu arbeiten. Das Problem dabei ist, daß die ganze Region vom Tourismus spricht, aber niemand im Tourismus arbeiten möchte. Ein anderes Problem sind die zu geringen Kosten für den Transport, sonst wäre es nicht möglich, daß deutsche Bäcker nach Österreich liefern können.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Für besondere Leistungen erfahren wir immer wieder besondere Anerkennung und Dank. Dies freut mich, und ich sehe ihn gleichzeitig als neuerliche Motivation für meine Mitarbeiter.Welche Rolle spielen Niederlagen für Sie? Mißerfolge spielen für mich keine wesentliche Rolle. Zuerst ärgere ich mich kurz darüber, aber dann ziehe ich meine Konsequenzen und versuche daraus zu lernen.Woraus schöpfen Sie Kraft? Die größte Entspannung erfahre ich aus meinem persönlichen Umfeld, der Familie.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Solange ich diesen Betrieb leite, arbeite ich an einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung dieses Unternehmens.
Ihr Lebensmotto?
Für Qualität gibt es keinen Ersatz. Man muß an das Leben herangehen, es wird einem nicht nachgetragen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Nachdem sich alles sehr rasch ändert, kann ich nur empfehlen, selbst Erfahrungen zu machen.