Zur Karriere von Günther Diertl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Hauptschule begann ich die Lehre zum Kfz-Mechaniker im Familienbetrieb meines Schwagers in Puchberg am Schneeberg. In diesem kleinen Familienbetrieb konnte ich mir mehr Wissen und Können aneignen, als es in Großbetrieben möglich ist. Ich durfte und mußte bereits in meiner Lehrzeit alle anfallenden Tätigkeiten ausführen. In späterer Folge besuchte ich sehr viele Fachkurse und Seminare und machte die Meisterprüfung. Im Jahre 1977 wagte ich mit dem Standort Wiener Neustadt den Schritt in die Selbständigkeit. Gleichzeitig eröffnete ich in Ternitz einie Werkstätte und pachtete eine Lackiererei und Spenglerei in Neunkirchen. Die Werkstätte in Ternitz wurde in weiterer Folge aufgelassen, die Spenglerei und Lackiererei in den Hauptbetrieb integriert. Im Laufe der Zeit errichtete ich einen großen Gebrauchtwagenplatz und übernahm ein zweites Autohaus in Wiener Neustadt. Heute besteht meine Firma aus drei Autohäusern mit den fünf Marken Alfa Romeo, Lancia, Daihatsu und Hyundai, in denen ich rund 50 Mitarbeiter beschäftige.

Zum Erfolg von Günther Diertl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit dem was ich tue zufrieden und glücklich zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Schlüssel zum Erfolg ist meiner Meinung nach das stete Interesse, aber vor allem die Begeisterung an der Tätigkeit. Wesentlich für meinen Erfolg war jedoch auch die Freude und der richtige Umgang mit meinen Kunden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Erfolg ist relativ – ich bin mit dem was ich geleistet habe zufrieden, obgleich ich noch immer einen gewissen Ehrgeiz in mir verspüre. Sich als einfacher Mechanikerlehrling zu einem Firmenchef mit drei Betrieben und vielen Angestellten zu entwickeln war sicher nicht immer leicht und in dieser Relation möchte ich sagen, bin ich doch sehr erfolgreich gewesen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erfolgreichste Entscheidung habe ich getroffen, als ich mich zur Zusammenarbeit mit der Marke Alfa Romeo entschieden habe. Auch hier wurde mir die Entscheidung durch meine große Leidenschaft für Alfa Romeo leicht gemacht.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Es gibt nur gute Originale und schlechte Kopien, also bin ich absolut für Originalität.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Schwager. Durch ihn bin ich zu diesem Beruf gekommen und von ihm habe ich die Begeisterung zu dieser Tätigkeit mitbekommen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe große Anerkennung erfahren indem ich von den Importeuren angesprochen wurde, um ihre Marken zu vertreten. Auch in der Innung, wo man mich hin berufen hat, ist meine Meinung stets geschätzt. So wird mir immer wieder, im täglichen Leben Anerkennung zuteil.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein ungelöstes Problem in unserer Branche ist der große Rabattkampf. Mit dem ständigen Unterbieten der Rabatte der Mitbewerber werden die Preiskalkulationen zerstört und bleiben viele kleine, aber gute Betriebe auf der Strecke.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Nichts ist so wichtig, wie Mitarbeiter, die hinter dem Betrieb und seinem Chef stehen. Ich konnte es nur mit absolut zuverlässigen und engagierten Mitarbeitern schaffen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die menschliche Komponente ist für mich die wichtigste! Jeden meiner Mitarbeiter habe ich in einem persönlichen Gespräch auf Herz und Nieren geprüft und vor jeder Einstellung wäge ich in Ruhe ab, ob der jeweilige Kandidat in meinen Betrieb paßt. Hauptsächlich lasse ich mich in der Personalentscheidung jedoch von meiner langjährigen Menschenkenntnis leiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich ihnen als gutes Beispiel vorausgehe, wenn Not am Mann ist jederzeit helfe und ihnen eigentlich trotz einer gewissen Strenge mehr Freund als Chef bin.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich bin sehr gläubig und betreibe autogenes Training. Die meiste Kraft schöpfe ich jedoch aus dem Rückhalt in meiner Familie.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mit Lebensfreude und Freude an allen Tätigkeiten ins Leben zu gehen, damit ist der Grundstein für ein erfolgreiches und glückliches Leben gelegt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, wenn ich in Pension gehe, meinen Kindern das Unternehmen so hinterlassen, daß sie mit weniger Arbeit ein leichteres Leben haben.