Zur Karriere von Günther Wabnig

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich stamme aus Kärnten, kam mit meiner Familie im Alter von drei Jahren nach Wien, wo ich zur Schule ging und schließlich zunächst technische Mathematik und danach Betriebsinformatik studierte; war aber noch lange Zeit sehr stark in meiner Heimat verankert. Durch mein Studium erlangte ich ein sehr breites, praxisbezogenes Wissen und eine gute Übersicht sowohl über Betriebswirtschaft als auch über Informatik. Meine Diplomarbeit brachte mich in den Bereich der Banken und hatte statistische Verfahren zur Prognose von Unternehmenserfolg zum Thema. Meine berufliche Karriere begann als Assistent an der Münchner Universität der Bundeswehr. Nach einem Jahr wechselte ich zur Creditanstalt, wo ich zuerst in der Kreditprüfung und betriebswirtschaftlichen Beratung tätig war. Meine Aufgabe bestand dabei vor allem darin, bei Unternehmen in Schwierigkeiten das Kreditrisiko für die Bank einzugrenzen und Wege zur Sanierung aufzuzeigen. In der Folge wechselte ich innerhalb der CA in den Bereich Organisation und wirkte unter anderem als Projektleiter an der Neuausrichtung des Vertriebsnetzes hin zur Spezialisierung auf Zielgruppen sowie am Ausbau des Filialnetzes mit. Anfang der Neunziger Jahre befaßte ich mich sehr stark mit dem IT-Bereich innerhalb der CA und war in weiterer Folge mit der Zusammenlegung der CA mit der Bank Austria, beziehungsweise der daraus resultierenden gemeinsamen IT-Plattform beschäftigt. Im letzten Jahr wurde der gesamte IT-Bereich in dn das Konzern - Unternehmen WAVE ausgelagert. Seit 2000 bin ich somit Geschäftsführer von WAVE. Das Unternehmen liefert SW-technische und organisatorische Bankenlösungen, die global zum Einsatz kommen. Zu unseren Kunden zählen die Bank Austria/Creditanstalt Gruppe, der HVB-Konzern und andere Finanzdienstleister. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1000 Mitarbeiter, ich bin direkt für ungefähr 230 Mitarbeiter verantwortlich und insgesamt für den gesamten Vertrieb des Unternehmens zuständig.

Zum Erfolg von Günther Wabnig

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Ausgewogenheit meiner beruflichen und persönlichen Zielparameter. Beruflicher Erfolg ist für mich das Hinterlassen von „Footprints“ – also das Schaffen etwas Wirkungsvollen, Dauerhaften – eines Mehrwertes für meine Kunden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich will nicht für mich alleine erfolgreich sein, sondern gemeinsam mit Kunden und Partnern etwas Übergeordnetes schaffen. Meine Stärke ist es, mich in den Kunden und Partner einzufühlen und herauszufinden, was er erreichen will und wie ich ihm dabei helfen kann. Dazu ist es nötig, das jeweilige Geschäftsmodell zu verstehen. Ich habe – auch durch mein Studium – sehr hohes und vor allem breites Fachwissen und kann somit mit verschiedenen Situationen sehr gut umgehen. Ich bin davon überzeugt, daß ich nur gemeinsam mit einem guten Team erfolgreich sein kann und sehe eine meiner wesentlichen Stärken in meiner Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren. Ich denke, eine wesentliche Spezialität unseres Unternehmens liegt darin, daß wir unsere Kunden intern wie auch extern auch als solche betrachten und dienstleistungsorientiert agieren: Wir verstehen die Bedürfnisse unserer Kunden und bieten ihm effiziente Lösungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition fühle ich mich heute erfolgreich, weil ich vieles bewegen konnte. Grundsätzlich bin ich jedoch ein ehrgeiziger Mensch und kann mich über Erfolg immer nur relativ kurzfristig freuen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe an Lösungen rationell heran und analysiere zunächst einmal die klassische Wirkungskette eines Themas – wobei ich weiß, daß Probleme immer eine Mischung von sachlichen und emotionellen Faktoren sind. Als Lösungsanbieter muß ich das emotionelle Problem zwar erkennen; primär jedoch sachorientiert an die Lösung herangehen. Dabei ist es mir wichtig, alle Beteiligten miteinzubeziehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große! Die Mitarbeiter sind es, die wesentliche Leistungen erbringen; meine Aufgabe als Führungskraft ist es, ihnen die Rahmenbedingungen dafür zu bieten, sie zu coachen und ihnen die Ziele und Visionen des Unternehmens zu kommunizieren.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der fachlichen Kompetenz lege ich großen Wert auf nichtfachliche Skills, also die Fähigkeit, in Teams zusammenzuarbeiten und sich als Person einem Ziel unterordnen zu können und aktiv gemeinsame Lösungen zu finden, ohne den Erfolg für sich alleine zu beanspruchen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist für mich wesentliche Basis für mein persönliches Wohlbefinden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich schließe aus meinem eigenen Werdegang und denke, daß es vor allem am Beginn der Berufskarriere wichtig ist, möglichst viele und unterschiedliche Situationen kennenzulernen, das heißt, viele Stationen zu durchlaufen. Das kann in vielen kleinen Unternehmen – nach Möglichkeit international – oder auch innerhalb eines großen geschehen. Somit verbreitert man nicht nur seine Wissensbasis, sondern lernt auch viele unterschiedliche Menschen, Philosophien, Firmenschwerpunkte und Unternehmenskulturen kennen. Gute Ausbildung ist wesentlich, muß aber nicht immer universitär sein.