Zur Karriere von Rudolf Rohatsch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Handelsakademie 1978 machte ich zuerst das Bundesheer und begann danach bei der Firma Eumig in der Datenverarbeitung, wo ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit der EDV machte. Ich war als Assistent des Leiters des Rechnungswesens tätig, was mir jedoch zu trocken war und wechselte deshalb 1980 zur Firma Philips Data Systems. Dort war ich als Programmierer tätig und wurde später zum Organisationsprogrammierer ernannt. 1986 wurde ich Projektleiter. In weiterer Folge wurde ich von meinem zuständigen Vorgesetzten in den Verkauf geholt und war in diesem Bereich auch als Teamleiter tätig. 1991 nahm ich aufgrund verschiedener Umstände das Angebot der Firma PCS Computersysteme an, dort tätig zu werden. Bereits ein Monat nach meinem Eintritt übernahm ich die Leitung des Bereiches Software. Seither bin ich in dieser Position tätig und darüber hinaus für den Vertrieb zuständig. Seit 1997 bin ich Geschäftsführer des Unternehmens.

Zum Erfolg von Rudolf Rohatsch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, wenn meine Kunden, meine Mitarbeiter und ich zufrieden sind.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?Ich glaube, daß meine Konsequenz ausschlaggebend für meinen Erfolg war. Mein Chef, meine Mitarbeiter und meine Kunden können sich auf mich verlassen, außerdem versuche ich die Versprechungen, die ich mache, zu halten. Dieses Verhalten wird honoriert – man hat zwar dadurch vielleicht nicht immer kurzfristigen Erfolg, mittelfristig aber dafür stetigen. Außerdem bin ich fleißig und habe eine sogenannte Kümmerer-Funktion in unserer Firma inne - wenn es ein Problem gibt, kommen die Leute zu mir und ich kümmere mich darum. Genauigkeit ist mir ebenfalls sehr wichtig, dringende Dinge schreibe ich mir genau auf und arbeite so lange daran, bis sie erledigt sind. Ich bin auch sicher sehr ehrgeizig und kann gut auf andere Leute eingehen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Meiner Meinung nach gibt es nie den Erfolg des einzelnen: Hinter jedem Erfolg steht ein erfolgreiches Team. Ich sehe mich aber auch persönlich als erfolgreich, weil ich es sonst nicht in diese Position geschafft hätte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war für mich ein sehr wichtiger Schritt, 1986 in den Verkauf zu gehen. Das war die beste Entscheidung meines Lebens, ansonsten wäre ich wahrscheinlich ein durchschnittlicher Projektleiter geblieben, ich glaube, daß ich ein sehr guter Verkäufer bin.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme immer weniger Anerkennung, da eine gewisse Leistung vorausgesetzt wird, aber manchmal bekomme ich Lob von den Kunden - das tut gut. Normalerweise wenden sich die Kunden ja nur an mich, wenn Fehler passiert sind, deshalb freut es mich umso mehr, wenn ich auch einmal etwas positives zu hören bekomme. Im wesentlichen motiviere ich mich selbst.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?Die permanente Weiterentwicklung der Technologie ist für manche Betriebe innerhalb der Branche sicher ein gewisses Problem - da am Ball zu bleiben ist für viele sehr schwierig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind für den Erfolg sehr wichtig. Nur mit einem Team von guten Mitarbeitern können wir erfolgreich sein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?Für mich ist wichtig, daß meine Mitarbeiter „Handschlagqualität“ haben: Wenn ich mit jemandem etwas vereinbare, erwarte ich, daß derjenige diese Vereinbarung auch einhält. Außerdem müssen meine Mitarbeiter auch mit mir zusammenarbeiten können, denn ich bin selbst nicht immer einfach: ich bin nämlich sehr genau und erwarte dies auch von meinen Mitarbeitern. Sie müssen fleißig und beständig sein und in das Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Mitarbeiter müssen von unserem Produkt überzeugt sein, brauchen aber auch Vorgaben. Mittels solcher Vorgaben kann ich die Leistungen der Mitarbeiter gut einschätzen und diese mit Prämien honorieren. Die eigentliche Motivation erfolgt aber nicht nur über das Geld, sondern auch über „Streicheleinheiten“; Anerkennung und Lob sind sehr wichtig.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde von meinen Mitarbeitern sicher nicht „geliebt“, werde aber auf jeden Fall geachtet und respektiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche in der knapp bemessenen Zeit, die ich zu Hause verbringe, wirklich für meine Familie da zu sein.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?Für Fortbildung habe ich immer weniger Zeit – die eigenliche Weiterbildung ergibt sich bei mir eigentlich im „Training-on-the-job“. Ich besuche maximal ein bis zwei Seminare pro Jahr, versuche aber, mir viel Wissen aus Büchern anzueignen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?Mein Rat lautet, genau und fleißig zu sein und konsequent zu bleiben.