Zur Karriere von Josef Englmaier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meinem Abgang von der Schule begann ich die Fleischerlehre bei der Firma Hofer in Wels, die ich 1983 abschloß. Danach arbeitete ich in einigen Fleischhauereien, unter anderem auch im Verkauf. Anschließend wechselte ich in den elterlichen Betrieb, der an diesem Standort bereits seit Mitte der siebziger Jahre bestanden hatte und absolvierte 1985 die Meisterprüfung in Linz. Im Jahr 1987 stieg ich in die Betriebsleitung ein, der Betrieb wurde in eine GmbH & Co KG umgewandelt. Vor einigen Jahren wurde die gesamte Betriebsanlage fast vollständig neu gebaut.. 1995 wurde ich Geschäftsführer der Gesellschaft, seit 1998 bin ich der nunmehr alleiniger Inhaber der Firma.

Zum Erfolg von Josef Englmaier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich gleichermaßen persönliche Selbstverwirklichung und auch finanziellen Erfolg, sofern er nicht auf Kosten der Gesundheit geht. Daher ist Sport zum Ausgleich wichtig.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich hatte das Glück, einen großen Kundenstock vom elterlichen Betrieb zu übernehmen. Durch Qualität und persönliche Kundenbetreuung ist es mir gelungen, mit der Konkurrenz der großen Lebensmittelketten mitzuhalten. Als Stärke des Betriebes sehe ich das gute Funktionieren des Teams, das sich durch ein niedriges Durchschnittsalter und eine entsprechende Dynamik auszeichnet. Vor allem die Qualität und die Originalität der Ware zeichnet unseren Betrieb aus, so wird alles, außer der Salami, selbst im Haus erzeugt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition ja.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als die finanzielle Belastung durch den Totalumbau des Betriebes überstanden war, hatte ich das Gefühl, daß mich nichts mehr wirklich treffen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Vor zweieinhalb Jahren die Firma total umzubauen war trotz der damit verbundenen finanziellen Belastungen die richtige Entscheidung.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn Kunden wiederkommen, weil sie mit dem zuletzt gekauften Produkt zufrieden waren und ihre Zufriedenheit auch deutlich artikulieren.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Durch die BSE-Krise und ähnliche Skandale ist die gesamte Fleischwirtschaft in Verruf geraten, dazu kommt das Auftreten der Maul- und Klauenseuche. Damit haben vor allem die Betriebe, die direkt mit dem Kunden zu tun haben, also die Fleischhauereien, am meisten zu kämpfen. Weitere Probleme sehe ich in der Expansion der großen Handelsketten und durch den zunehmenden ab Hof - Verkauf von landwirtschaftlichen Betrieben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als vertrauenswürdig und ehrlich, man schätzt meine Handschlagqualität.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach der Qualität der Vorstellungsunterlagen, letztendlich entscheidend ist für mich die persönliche Ausstrahlung und die Qualität der Probearbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch mein eigenes Beispiel bei der Arbeit. Außerdem veranstalten wir Mitarbeiterschulungen und Verkaufsschulungen. Wichtig ist auch, auf die individuellen Probleme der Mitarbeiter einzugehen und sie eben als Menschen zu behandeln. Zudem werden die Löhne pünktlich zum Termin in bar ausgezahlt, so kann sich jeder Mitarbeiter darauf verlasen, daß er sein Geld in der Tasche hat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn die volle Belegschaft im Betrieb ist, bleibt mir manchmal ein wenig Zeit für meine Hobbies, bei Ausfällen muß ich als Chef natürlich selbst mitarbeiten, so gesehen ist eine Trennung zwischen Beruflichem und Privatem nicht wirklich möglich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die jungen Menschen sollen positiv denken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte möglichst nur Qualitätsfleisch aus der näheren Umgebung verarbeiten, schon jetzt arbeiten wir mit zwei Schweinebauern zusammen, die ihre Tiere selbst schlachten. Diesen Weg möchte ich in Zukunft verstärkt gehen.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte den Grieskirchnern beste Qualität bieten.