Zur Karriere von Brigitte Doppler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Handelsakademie in Linz begann ich in der Fahrschule meines Vaters in verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel Sekretariat und Kundendienst tätig zu sein. Um ein besseres Verständnis für die technischen Bereiche meiner Arbeit zu entwickeln, besuchte ich Abendkurse in der Höheren Technischen Lehranstalt für Maschinenbau, wo ich in fünf Fächern Prüfungen ablegte. Wie es in einer Fahrschule sein sollte, absolvierte ich in den Jahren 1994 bis 1998 die Fahrlehrer- und Fahrschullehrerausbildung in den Bereichen A, B, C, D, E und F. So kam es, daß ich im Jahr 2000 die Firma mitsamt den zwei weiteren Linzer Filialen von meinem Vater übernahm. Meinem Bruder wurde die Leitung der Filiale in Grieskirchen zugeschrieben. Wir arbeiten sehr eng zusammen und helfen uns auch gegenseitig, wenn „Not am Mann“ ist. Neben dem herkömmlichen Fahrschulbetrieb ist die Fahrschule Doppler die einzige Fahrschule in Oberösterreich, die auch die Fahrlehrer- und Fahrschullehrerausbildung durchführt. Aufgrund der Tatsache, daß ich neun Jahre neben meinem Vater im Betrieb arbeiten konnte, lernte ich das Unternehmen und die Führung dessen von Grund auf kennen. Mein Vater stellt ein großes Vorbild für mich dar, ich lernte unglaublich viel von ihm.

Zum Erfolg von Brigitte Doppler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg äußert sich in einem florierenden Unternehmen, das optimalen Nutzen bringt, sowie in einem guten finanziellen Background. Wichtig erscheint mir, daß sich unsere Kunden bei uns wohlfühlen und das Unternehmen schätzen. Die Mitarbeiter sollten an ihrer Arbeit Spaß haben, sie sollten gerne bei uns arbeiten und eine positive, familiäre Einstellung zu den Inhabern besitzen. Ich bin bemüht, ein junges Team zu beschäftigen. Damit versuche ich, meine Firma zielgruppenorientiert zu führen. Erfolg stellt sich weiters nur durch ständiges Lernen ein. Weiterbildung in Form von Seminaren und durch Literatur ist demnach ein wesentliches Element, um am Markt bestehen zu können. Als Beispiel für meinen Erfolg sehe ich die jetzige Mitarbeitersituation in unserer Fahrschule, die sich auf mein Zutun wesentlich verbesserte. Als Bestätigung und Wertschätzung meiner Absichten organisierte mein Team für mich eine Überraschungsgeburtstagsfeier, die mir zeigte, daß ich bezüglich des Führungsstils richtig liege. Wie erwähnt, besitze ich noch zwei weitere Filialen in Linz. Ich bin ständig bemüht, anwesend zu sein, da ich glaube, daß ein gewinnbringendes Unternehmen eine Chefin braucht, die anwesend und am Geschäftsgang interessiert ist.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen, gute Kommunikations- und Motivationsfähigkeit, sowie Freude am Umgang mit Menschen. Ausschlaggebend war sicherlich auch die Teilnahme an Jürgen Höllers Motivationsseminaren, die mich lehrten, mich nicht mit dem Durchschnitt zufriedenzugeben. Wir wollen die Besten sein und sind bereit, viel dafür zu tun. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Auswahl der Mitarbeiter erfolgt durch ein persönliches Gespräch und nach meinem ganz persönlichen Gefühl dem Bewerber gegenüber.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich beschäftige je nach Saison 14 bis 29 Mitarbeiter, von denen ich Freude an der Arbeit, Kundenorientierung, Herzlichkeit, persönliche Betreuung und Loyalität erwarte. Bei uns soll kein Kunde den Eindruck erhalten, daß er schnell abgefertigt wird und eigentlich seine Fragen nie richtig beantwortet werden. Einmal pro Monat organisiere ich eine Mitarbeiterbesprechung der Mitarbeiter aus allen Filialen, in der die wichtigsten Projekte und Anliegen besprochen werden. Ich motiviere meine Mitarbeiter durch ein freundschaftliches Verhältnis und ein Arbeitsklima ohne Druck. Ich folge sehr wohl klaren Linien und fordere bestimmte Dinge, achte jedoch stets darauf, daß der Rahmen streßfrei und angenehm bleibt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Meine Mitarbeiter besuchen regelmäßig von der Firma bezahlte Schulungen, die sehr vielfältig sind und folgende Bereiche umfassen: Rhetorik, Verkauf, Neue Rechtschreibung für unser Büropersonal, Positives Denken, Medienhandhabung, Telefontraining oder Mind Mapping. Die gewonnenen Erkenntnisse sind natürlich auch in anderen Branchen und Berufsgruppen einsetzbar, was wiederum für unsere freien Mitarbeiter, die oft noch Studenten sind, einen großen Vorteil darstellt. Solche Seminare fördern natürlich auch die Motivation und bringen gleichzeitig neue Ideen und Arbeitsformen in das Unternehmen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich investiere sehr viel Zeit in das Unternehmen, sodaß für Freizeit nicht viel Raum bleibt. Für mich ist körperliche Betätigung sehr wichtig, deshalb bringe ich mein Trainingsprogramm (wie z.B. Joggen) in den Morgenstunden unter. Meine Wochenenden sind - je nach Arbeitslage - zwischen Arbeit und Freizeit geteilt. Ich nehme mir jedoch keine Arbeit mit nach Hause, da sich meine Wohnung über der Firma befindet und ich dadurch sowieso nah genug am Arbeitsplatz bin. Die vorher angesprochene geringe Freizeit ist für mich im Moment keine Belastung, da ich ein Mensch bin, der Herausforderungen und Aufgaben braucht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig erscheint mir ständige Weiterbildung, nicht nur in fachlichen Bereichen, sondern auch in Form von Persönlichkeitstraining und Motivationsseminaren. Es geht darum, anders und kreativ zu sein, neue Wege zu finden, sich vom Durchschnitt zu unterscheiden und dies auch nach außen zu präsentieren. Menschen zu verblüffen und zu überraschen ist die beste Werbung, um die Einzigartigkeit eines Unternehmens hervorzuheben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Fahrschule zu der In-Fahrschule in Linz ausbauen. Um dies zu erreichen, darf es keinen Stillstand geben. Der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein und das von mir erwähnte junge Team sollen hier den Anfang machen. Außerdem versuchen wir, Kreativität in unser Auftreten zu integrieren und Werbeaktionen dementsprechend zu gestalten. Auch der Theorieunterricht wird Veränderungen unterzogen. So möchte ich anstelle des üblichen Frontalvortrages neue Lernformen, wie z.B. Superlearning einführen und dadurch einen weiteren innovativen Schritt setzen.
Ihr Lebensmotto?
Alles ist möglich, wenn du es wirklich willst.