Zur Karriere von Manfred Wilfing

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte von 1975 bis 1979 die vierjährige Lehre zum Koch und Kellner in den Stiftsgaststätten des Stiftes Heiligenkreuz. Danach war ich kurz als Stütze meines Bruders im elterlichen, vom Vater 1950 gegründeten Betrieb, der sich mit Holzverarbeitung beschäftigte, tätig. Mitte 1980 trat ich in das Unternehmen Wagon Lits ein und war als Kellner vier Jahre lang mit der Bahn in Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien unterwegs. Im März 1984 machte ich mich schließlich selbständig. Ich pachtete eine Gemeindegasthaus der Stadtgemeinde Mistelbach, das ich bis März 1988 betrieb. Bereits im Juni selben Jahres eröffnete ich mein erstes eigenes Café in Poysdorf, das ich bis 1997 führte. 1988 pachtete ich eine Ballsaison lang das Kolpinghaus Poysdorf. Im Juli 1989 pachtete ich ein Lokal in Wien Landstraße, das ich zum Café ausbaute und nach einem Jahr wieder verkaufte. Ende 1990, nach einer zehnmonatigen Umbauphase in Eigenregie eröffnete ich das Café Absurd, das ich nach drei Jahrein in Form einer Kaufpacht weitergab. Mit der Saison 1997 übernahm ich das Freizeitzentrum in Poysdorf, das ich bis heute betreibe. Von Jänner 1999 bis Jänner 2000 hatte ich zusätzlich das Pub Rodeo in Pacht. 1996 baute ich die Räumlichkeiten in meinem Haus selbst zu einer Pizzeria aus, das Café im ersten Stock wird nur mehr sporadisch genützt. Ich biete Platz für etwa 60 Gäste, habe an sieben Tagen in der Woche von neun Uhr morgens bis zwei Uhr früh geöffnet und biete neben der Italienischen Küche internationale Speisen und zwei täglich wechselnde Menüs.

Zum Erfolg von Manfred Wilfing

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, mir das tägliche Leben problemlos leisten zu können.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich wollte schon als Kind immer selbständig werden. Ausschlaggebend sind heute mein persönlicher Einsatz und mein Bekanntheitsgrad.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin stolz auf meinen wirtschaftlichen Erfolg, weil ich mit einem Jungunternehmerkredit von 100.000 Schilling begann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein halbes Jahr nach der Eröffnung meines Cafés konnte ich mir eine moderne Schankanlage leisten, was ich mir ein halbes Jahr vorher nicht hätte träumen lassen. Dies war sozusagen der Knackpunkt: ich wußte, mein Geschäft würde funktionieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich das Café in Wien nach einem Jahr verkaufte, weil ich einem sehr guten Angebot einfach nicht widerstehen konnte.Wieviel Zeit brauchen Sie für Entscheidungen? Mittlerweile habe ich mit der Entschlußfreudigkeit kein Problem mehr.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Ich bin mit der Bundesgesetzgebung in Bezug auf Vereine nicht einverstanden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich zählen logischer Menschenverstand und nettes Auftreten.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Wenn ich Begeisterung wecke, kommt der individuelle Mensch zum Vorschein.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als Chef, der mit beiden Beinen am Boden steht. Sie kennen mich als gerecht und sozial und sind schon jahrelang in meinem Unternehmen beschäftigt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten unserem breiten Publikum ein vielfältiges nationales und internationales Speisenangebot und sind das Stammlokal für mehrere Vereine.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meinen Beruf mit der Erziehung von Kindern zu vereinbaren, war nicht leicht. Heute sind zwei meiner Töchter bereits außer Haus. Das Gastgewerbe wirkt verbindend: Meine damalige Ehefrau Maria trug wesentlich zu meinem beruflichen Erfolg bei und ist heute noch für mich tätig.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mit Maß und Ziel investieren! Ich rate jedem, nicht mehr Kredit aufzunehmen, als man mit einem normalen Gehalt zurückzahlen könnte, so wie ich es selbst immer gemacht habe.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Moment bin ich an einem Punkt, an dem ich nicht noch mehr machen möchte. Wenn eine meiner Tochter bereit ist, werde ich ihr die Pizzeria übergeben und mich nur mehr auf die fünfmonatige Saison im Freizeitzentrum konzentrieren.