Zur Karriere von Carl Waldstein-Wartenberg

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura am Realgymnasium in Horn leistete ich den Präsenzdienst ab. Anschließend studierte ich Agrarökonomie an der Universität für Bodenkultur Wien. Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeiten war ich zehn Jahre lang als Produktionsleiter und Berater im größten österreichischen Pflanzenzuchtunternehmen beschäftigt. Weiters war ich als Prokurist zwei Jahre lang für ein deutsches Züchtungsunternehmen in Österreich tätig. Im der Folge übte ich die Tätigkeit des Geschäftsführers der österreichischen Niederlassung eines französischen Züchtungsunternehmen aus. Im Juli 1999 gründete ich gemeinsam mit einer Gruppe von Wirtschaftsfachleuten aus Italien und Österreich die Waldstein-Wartenberg agro HandelsGmbH mit Sitz in Wien. Entscheidend für die Gründung war die gemeinsame Motivation, landwirtschaftlichen Betrieben individuell geschnürte Pakete von Betriebsmitteln aus einer Hand bieten zu wollen. Wir handeln aus der Überzeugung heraus, daß jeder Betrieb und jede Kultur als eigenständiges Projekt anzusehen sind, und individuelle Lösungen für ihre speziellen Probleme brauchen.

Zum Erfolg von Carl Waldstein-Wartenberg

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Grundsätzlich strebt jeder Mensch den Erfolg an. Man erlebt täglich, wie sich die Menschen gegenseitig beäugen um festzustellen, wer mehr Erfolg hat. Man braucht Erfolg, um leben zu können. Psychologisch betrachtet geht es beim Menschen genauso zu wie in der Tierwelt - jeder versucht, den anderen zu übertrumpfen und dies ist mit Sicherheit auch eine Triebfeder für manche, um zum Erfolg zu kommen. Wer keinen Erfolg hat, wird in der heutigen Gesellschaft nicht anerkannt. Wichtig für den Erfolg im Berufsleben ist meiner Ansicht nach der Mensch: er muß immer im Vordergrund stehen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich auf dem Saatgutmarkt vieles bewegen konnte und die Kunden sehr zufrieden sind. Diese Kunden bedauerten seinerzeit, daß ich das Unternehmen wechselte und bestärken mich jetzt in meiner Selbständigkeit. Mein heutiger Kundenkreis steht zu mir und mein Bekanntheitsgrad in unserem Marktsegment, dem Düngebereich, ist als hoch zu bezeichnen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Relativ bald nach dem Eintritt ins Berufsleben, weil ich Aktivitäten gesetzt habe, die von Partnern und Kunden akzeptiert wurden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zufriedenheit im Beruf färbt auch auf das Privatleben ab, und umgekehrt; das Familienleben wird noch schöner, wenn man erfolgreich tätig ist. Wie ist Ihre Einstellung gegenüber der Konkurrenz? Die Konkurrenz ist ein wichtiges Thema. Selbstverständlich beobachtet man sie: einerseits die Produkte und andererseits die Aktivitäten, die der Mitbewerber setzt. Meine Grundphilosophie lautet, der Kunde meiner Kunden zu sein. Besonders in der derzeitigen Phase meines Unternehmens, in der ich auch tschechische und russische Unternehmen in Westeuropa vertrete, bemerke ich mehr und mehr, wie innovativ diese Unternehmen aus den ehemaligen Ostblockländern sind. Somit erfolgt ein reger Austausch zwischen west- und osteuropäischen Unternehmen und dies fasziniert mich sehr. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man in diesem Bereich erfolgreich tätig sein möchte, sollte man einen Bezug zur Landwirtschaft und Natur haben. Interessanter Weise beobachte ich, daß auch Menschen aus dem städtischen Bereich sehr offen auf diese Themen zugehen. Ich bin der Ansicht, daß die Landwirtschaft mit der Umwelt sehr eng verknüpft ist, es ist hochinteressant, was man aus landwirtschaftlichen Produkten erzeugen kann, wenn man sie weiter veredelt bzw. verarbeitet Hier besteht ein gewaltiger Aufholbedarf und wenn sich dafür jemand interessiert, ist es sicherlich eine gute Basis für eine aufregende berufliche Tätigkeit. Ich war jahrelang Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Pro Mais“ und lernte dabei viele praktizierende Landwirte und Firmen kennen. Wenn man die Absicht hat, sich in Österreich selbständig zu machen, bedarf es sehr guter Nerven. Der Schritt in die Selbständigkeit ist ein Risiko, das nicht nur einen Jungunternehmer, sondern auch die ganze Familie belasten kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Momentan befinde ich mich in einer aufregenden Phase, weil ich ein italienisches Unternehmen in meine Firma einbinden möchte.