Zur Karriere von Gerald Schmidt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Die wichtigste Station war grundsätzlich meine Schulausbildung in einer HTL und die Praxis, die ich im Zuge dessen absolvierte. Noch während meiner Schulzeit sammelte ich Erfahrung, indem ich nebenbei beispielsweise für Bauunternehmen und Finanzdienstleistungsunternehmen arbeitete. Nach der Matura lernte ich in weiterer Folge viel über Kunst und Kultur, was zur Ausweitung meines geistigen Spektrums beitrug. Dies hat mir geholfen, im Berufsleben nicht nur die Arbeit zu sehen, sondern auch das Umfeld, in dem man eigentlich lebt. Der nächste wichtige Punkt meiner Laufbahn war der Übergang zur Praxis. 1984 durfte ich mit 24 Jahren ein Projekt mit einem Auftragsvolumen von damals 27 Millionen Schilling alleine und eigenverantwortlich übernehmen, was natürlich einen Meilenstein meiner Karriere darstellte. Dieses Projekt, das ich für die Firma Mäser übernommen hatte, war mein Einstieg in die Baubranche. Der nächste Schritt war mein Wechsel vom Angestellten zum Konsulentenverhältnis, somit in die Selbständigkeit und die Erfolgsabhängigkeit! Somit wurde ich 1986 neben zahlreichen anderen Firmen auch Konsulent für die Firma Thyssen, eine Tätigkeit, die ich bis zum Jahr 2000 ausübte, wobei ich jährlich für ein Bauvolumen von 200 – 400 Millionen Schilling verantwortlich war. Nebenbei baute ich mir mit meinem Technischen Büro ein zweites Standbein auf. Die Unternehmensentwicklung war positiv und ich wandelte das Einzelunternehmen 1995 in eine GmbH um. 1997 erhielten wir die ersten Auslandsaufträge – wir bauten Zigarettenfabriken, etc., unter anderem für die Firma Reemtsma. 1995 gründete ich auch einen Klub mit Sitz am Laurenzerberg in der Wiener Innenstadt, der für Weinfreunde und Entscheidungsträger des Wirtschaftslebens, als Treffpunkt in privater Atmosphäre, auf höchstem Niveau gedacht ist. Ein weiterer Schritt in meiner Karriere war die Gründung der Firma Sanotec, deren Spezialgebiet die Restauration von Gebäuden und mineralischen Oberflächen ist; und zwar nicht mit Kunststoffen, sondern mit Silikaten. Dies ist die Revolution für den Denkmalschutz, wobei unser Paradebeispiel die Restauration der Sphinx in Ägypten ist. Derzeit versuchen wir nach China zu expandieren, im Moment sind wir damit beschäftigt, die Technologie für die Verbotene Stadt in Beijing anzuwenden.

Zum Erfolg von Gerald Schmidt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat man, wenn man das Ziel, das man sich gesetzt hat, erreicht. Generell sollte man sich seine Ziele hoch stecken, jedoch Etappenziele definieren und diese mit Motivation anpeilen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich jene Ziele, die ich mir stecke - und die mir natürlich dann auch wichtig sind -, auch erreiche. Dabei teile ich meinen Erfolg mit meinen Mitarbeitern, die das Leistungspotential vervielfachen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als eine Lokomotive gesehen, die, wenn nötig, über alles drüberfährt dabei darf man aber nicht vergessen, daß die Lokomotive ja immerhin den Zug zieht. Manche in meinem Umfeld sehen mich als Egozentriker, andere als Kreativnatur mit immer neuen Vorhaben. Ich bin aber auch Teamarbeiter, da ich, wie erwähnt, überzeugt bin, daß man in einem Team um ein vielfaches mehr leisten kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Visionen. Einfach das Wollen und der Wunsch, etwas zu tun und es auch zu erreichen, denn ein Mensch, der keine Ziele hat, ist ein sehr armer Mensch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist relativ einfach, da für mich Privat- und Berufsleben sehr eng miteinander verbunden sind. Es gibt für mich keine Trennlinie, obwohl ich mir durchaus für mein Privatleben Zeit nehme, wann immer ich es für notwendig halte.Welchen Ratschlag möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Im Prinzip habe ich vier Ratschläge, die ich weitergeben möchte: Die Geschäfte, die man macht, sollen etwas gutes bewegen, man sollte vor dem Streit versuchen, Probleme durch ein Gespräch zu lösen. Wichtig ist auch der Optimismus, denn „nichts ist unmöglich“. Mein letzter Rat lautet, neben der Arbeit nicht auf die Seele zu vergessen.