Zur Karriere von Robert Czembirek

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Realschulabschluß absolvierte ich die Ausbildung zum Fahrdienstleiter der ÖBB. Auf Grund bestimmter - unter anderem auch gesundheitlicher - Umstände, sowie der damaligen Einkommenssituation der Fahrdienstleiter entschloß ich mich damals, meinen Dienst bei den Bundesbahnen zu quittieren, um über eine Zwischenstufe in der Versicherungsbranche in mein Hauptinteressengebiet, den Handel einzusteigen. Ich begann mich, damals noch ohne Branchenkenntnisse, autodidaktisch weiterzubilden und trat beim größten Schuherzeuger Österreichs in der Kalkulations- und Kostenrechnungsabteilung ein. Diese Tätigkeit übte ich in den nächsten zehn Jahren aus. In der Folge war ich einige Jahre lang als Verkaufsleiter für Österreich für den Bereich Product Management hauptverantwortlich. Als sich das Unternehmen mehr und mehr aus dem Bereich Schuhe zurückzog, entschloß ich mich zur Selbständigkeit und gründete gemeinsam mit einem Partner in Salzburg eine eigene Schuhhandelsfirma. Wir importierten Schuhe aus Italien und Fernost und vertrieben sie in Österreich auf Großhandels- und Agenturbasis. Damals konnten wir die Moonboots am österreichischen Markt etablieren und ich kam in diesem Zusammenhang in Kontakt zur Firma Bally (Schuhe). Von dieser renommierten Firma erhielt ich einige Zeit später das Angebot, den Damenschuheinkauf zu übernehmen. So verkaufte ich meine Geschäftsanteile an meinen Partner, trat in das Unternehmen Bally ein und wechselte somit von Ein-Dollar-Schuhen zu Luxusmodellen. Schon bereits nach fünf Jahren wurde ich zum Leiter des gesamten Einkaufes mit Prokura bestellt. 1985 übernahm Bally die Firma E. Braun & Co, ein alteingesessenes Luxushaus. Im Jänner 1993 wechselte ich aufgrund von Umstrukturierungen innerhalb der Firma zur Unternehmensgruppe Stiefelkönig: mir wurde die Führung der Delka Schuhhandels AG mit 90 Filialen und 500 Mitarbeitern übertragen und ich übte diese Tätigkeit bis 1997 aus. Da ich meine Ideen und Vorstellungen nicht mehr umsetzen konnte, trat ich im Juli des selben Jahres in das Unternehmen Tchibo ein, um die Vertriebsstruktur des künftigen Partnerhauses Eduscho mitzugestalten. Als Prokurist der Karl Struppe Gesellschaft m.b.H (Tchibo-Eduscho) verantworte ich die Internationale Expansion Filialen, aktuell Österreich und neuer Schwerpunkt Schweiz und bekleide in unserer Tochtergesellschaft - Tchibo (Schweiz) AG - ebenfalls die Position eines Prokuristen.

Zum Erfolg von Robert Czembirek

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet das Gefühl der Zufriedenheit, das ich habe, wenn ich selbstgesteckte oder vorgegebene Ziele erreiche, und dabei meine menschliche Seite beibehalten kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe in meinem Leben viel erreicht und sehe mich deshalb heute als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war immer bestrebt, zu agieren, nicht zu reagieren. Ich möchte die Dinge mitgestalten, nicht nur Vorgegebenes bearbeiten; ich bin ein Mensch, der immer wieder nach neuen Herausforderungen sucht und nicht ausschließlich auf seine Sicherheit bedacht ist. Im Grunde muß man, wenn man im Marketing erfolgreich sein will, den Markt und die Menschen beobachten, deren Bedürfnisse erkennen und diese erfüllen, indem man ihnen die Ware zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Menge und zum richtigen Preis bietet. Wenn mir etwas nicht behagt, muß ich es verändern oder aufgeben; grundsätzlich muß mir meine Tätigkeit Spaß machen, dann kann ich auch der Beste sein. Diese Begeisterung kann ich auch auf andere übertragen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, meine Eltern. Sie ermöglichten mir, obwohl es für sie finanziell nicht einfach war, nicht nur eine gute Grundausbildung, die die Basis meines heutigen Erfolges darstellt, sondern vermittelten mir auch Pfiffigkeit, Begeisterung, Einsatz und Interesse an allen Bereichen des Lebens. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die internationalen Ketten sind Vollprofis, kleinere Unternehmen machen oft sehr schwere Fehler, die sich sofort in sinkenden Umsätzen rächen; diese Problem betrifft unser Unternehmen jedoch nicht. Unser einziges Problem besteht in den Mietkosten, die sich in einer extremen Aufwärtsbewegung befinden - Geschäftslokale in sehr guten Lagen kosten enorm viel Geld. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Auswahlkriterien sind in unserem Unternehmen klar definiert, da wir uns als eines der besten Unternehmen des Landes sehen, wollen wir nur mit den besten Mitarbeitern zusammenarbeiten. Die Erfüllung des jeweiligen Anforderungsprofiles entscheidet über eine Aufnahme.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich versuche positive Aspekte, wie Freude, Begeisterung, Engagement und Zielstrebigkeit vorzuleben und sehe mich als Leitbild. Ich leiste selbst überproportional hohen Einsatz, den ich - wenn auch nicht in gleich hohem Maß - auch von meinen Mitarbeitern verlange. Wesentlich ist die Begeisterung für die gemeinsame Sache. Wir sind ein Team, daher strebe ich auch gemeinsame Entscheidungen an. Selbstverständlich gibt es auch feste Zielvorgaben, deren Erreichen kontrolliert wird.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Ich bin im Bereich Internationale Expansion Filialen tätig, dazu gehört auch der Vertriebservice wo ich für zwölf Mitarbeiter verantwortlich bin. Insgesamt führen wir 160 Filialen mit rund 1.500 Mitarbeitern auf vier Hierarchiestufen (zwei Geschäftsführer, zwei Prokuristen, die Abteilungsleiter und schließlich die Gruppenleiter.) Der Filialbetrieb mit 160 Filialen in Österreich und rund 1500 Mitarbeitern ist der wesentlichste Kernvertriebsweg neben dem Kernvertriebsweg Facheinzelhandel - Depotpartnerschaften und der Zusammenarbeit mit dem Lebensmittel-Einzelhandel. Die Hierarchiestufen beziehen sich nicht nur und ausschließlich auf den Filialvertrieb, sondern auf alle Kernvertriebswege und Abteilungsbereiche im Hause der Karl Struppe GesmbH.