Zur Karriere von Franz Urban

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte an der Technischen Universität Energietechnik und verfaßte dort auch meine Dissertation. Danach war ich acht Jahre lang als Assistent an diesem Institut tätig. Neben der Lehre und allfälliger Tutorentätigkeiten war ich auch in der Praxis aktiv. Ich war Mitarbeiter im Bereich Betrieb elektrischer Anlagen und Netze am Institut für Bau und Betrieb elektrischer Anlagen der Technischen Universität in Graz. Danach entschloß ich mich, in die Privatwirtschaft zu wechseln, die eine neue Herausforderung für mich darstellte. Ich machte mich mit einem Beratungsbüro für Starkstromtechnik und Energiewirtschaft selbständig und erstellte Gutachten. 1992 wurde ich für drei Jahre Leiter der Abteilungen Entwicklung, Elektrische und Mechanische Konstruktion und Engeneering der Hitzinger GmbH Linz, einer Fabrik für elektrische Ausrüstungen. Danach trat ich in den ÖEKV ein und bin hier seit sieben Jahren Geschäftsführer. Seitdem konnte ich mich mehr und mehr in der Energiewirtschaft etabliert. Seit dem Frühjahr 2001 bin ich auch Mitglied der Elektrizitäts-Controll Kommission der Elektrizitätsregulierungsbehörde.

Zum Erfolg von Franz Urban

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich eine Symbiose aus einer interessanten und herausfordernden Tätigkeit, einer finanziellen Komponente und eigener Befriedigung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nein, denn man ist nur so erfolgreich, wie die anderen einen machen. Jenen Erfolg, den ich mir erarbeitet habe, möchte ich aufrecht erhalten, ich arbeite deshalb permanent daran. Es gibt aber andere, die mehr bewegen können als ich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zufriedenheit mit meinem eigenen Erfolg, die Anerkennung meiner Arbeit und die Nachfrage von Menschen, mit denen ich in Kontakt stehe, zum Beispiel mit Kunden, ist ausschlaggebend für meinen Erfolg. Ebenso wichtig ist es, die Arbeit in richtiger Weise zu machen, etwas zum Fortschritt beizutragen, Lösungen für Probleme zu erkennen und nichts umsonst zu machen. Sich mit neuen Materien zu beschäftigen, neben Kritik neue eigene Ideen einzubringen und Themenstellungen kritisch gegenüberzustehen, sind wichtige Parameter für Erfolg. Für meine Mitglieder und Kunden ist umfassendes Know-how aus den verschiedensten Bereichen wichtig, die daraus Nutzen ziehen können. Dazu ist meines Erachtens nach Weiterbildung besonders wichtig.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf viele positive Entscheidungen, es gibt jedoch keine entscheidenden Eckpfeiler meines Erfolges darunter.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In der Beratungsbranche dürfen sich Aufträge nicht stapeln, es werden Probleme herangetragen, die rasch zu bearbeiten sind. Es gibt drei- bis sechsmonatige Projekte, von denen erwartet wird, daß man sie innerhalb eines Monats bearbeitet. Man weiß nie, was in sechs Monaten im Geschäft los ist, es ist schwer planbar. Flexibilität spielt in dieser Branche deshalb eine wichtige Rolle.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Man kann sich nie alles selbst erarbeiten, die Mitarbeiter müssen einem helfen, Arbeiten aufzubereiten. Daraus gewinnt man immer wieder neue Erkenntnisse.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Insiderwissen, Flexibilität, sowie technisches und wirtschaftliches Grundverständnis sind mir sehr wichtig. Eigeninitiative und aus neuen Projekten zu lernen sind ebenfalls wichtige Kriterien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Tür steht zu jeder Zeit offen. Es gibt keine festen Vorgaben, wie eine Aufgabe zu bearbeiten ist, denn sie wird in der Regel gemeinsam gelöst. Man muß nur die Zeit produktiv nützen, um effizient arbeiten zu können.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt bei uns keine Hierarchie. Arbeitsschwerpunkte werden entsprechend der Fähigkeiten zugeordnet, innerhalb dieser Fähigkeiten werden Projekte selbständig bearbeitet und mit Hilfe der Kollegen Wissen ausgetauscht. Ich setze ein gewisses Basiswissen und eine spätere Spezialisierung eines jeden Mitarbeiters voraus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Familie spielt eine große Rolle für mich, weil ich ohne den Background meiner Familie nicht so erfolgreich sein könnte, wie ich es jetzt bin. Das Berufs- und Privatleben wird bei uns strikt getrennt. Am Wochenende bin ich ausschließlich für die Familie da, unter der Woche für das Business. Die Trennung wirkt sich auf meine Arbeit positiv aus, der Nachteil ist jedoch, daß mich meine kleinen Kinder auch unter der Woche bräuchten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist ganz wichtig, sich Ziele zu stecken, vorgegebene zu erkennen, zu analysieren und auf diese hinzuarbeiten. Man muß seine Ziele vermarkten, um sich selbst verkaufen zu können. Man sollte bereit sein, sich neue Ziele zu stecken, sobald man eines erreicht hat. Flexibilität und der Wille, zu lernen, altes beiseite zu schieben beziehungsweise zu selektieren, sind sehr wichtige Kriterien in meiner Branche.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ohne Ziele geht es nicht, man würde ohne Plan arbeiten. Man muß agieren und nicht reagieren. Spezielle Ziele für mich und den ÖEKV bestehen vor allem darin, uns in Zeiten der Veränderungen des liberalisierten Strommarktes behaupten zu können, den richtigen Weg zu erkennen, ständig am Ball zu bleiben und die Situation rechtzeitig zu erkennen.
Ihr Lebensmotto?
Die Aufgabenstellung muß mich reizen und motivieren.

Zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften