Zur Karriere von Andreas Ableitner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule trat ich in die Lehre zum Gold- und Silberschmied in den elterlichen Betrieb ein, den ich seit meiner Kindheit kannte und in dem ich bereits seit meiner Schulzeit mitgearbeitet hatte. Mein Talent für diesen Beruf zeichnete sich schon früh ab, ich verfügte über viel Fingerspitzengefühl und war bald von Edelsteinen fasziniert. Während meiner Lehrzeit absolvierte ich als einer der jüngsten Teilnehmer zusätzlich Kurse über Diamanten und Gemmologie am gemmologischen Institut in Deutschland, wo ich nicht nur fachliches Wissen anhäufen, sondern auch Gleichgesinnte kennenlernen konnte. Ich bin nach wie vor Fachmitglied der gemmologischen Gesellschaft. Nachdem ich die Gesellenprüfung abgelegt hatte, arbeitete ich eine Zeitlang in Klagenfurt bei einem bekannten österreichischen Schmuckdesigner und bereitete mich auf die Meisterprüfung vor, die ich in Folge mit 21 Jahren 1996 als jüngster Goldschmiedemeister Österreichs ablegte. Obwohl ich eigentlich vorhatte, danach eine Zeitlang nach Amerika zu gehen und dort bei großen Juwelierunternehmen zu arbeiten, ergab sich durch notwendig gewordene Umstrukturierungen mein neuerlicher Eintritt in den elterlichen Betrieb, der sechs Filialen umfaßte und einen Großhandel betrieb. Wir reduzierten das Unternehmen auf zwei Stammhäuser, die Werkstätte um Mitarbeiter und verlagerten uns auf exklusive Kreationen. 1997 eröffnete ich mein Geschäft, das ich seither nach meinen Vorstellungen führe. Ich biete bereits meine eigene Kollektion It’s Jewel Art, die auf meinem Meisterstück basiert und jährlich ein einzigartiges Schmuckstück auf höchstem Niveau hervorbringt. Darüber hinaus konzentrierte ich mich auf Neue Medien, absolvierte Kurse im EDV- und Internet-Bereich und präsentiere meine Kollektion selbst auf aufwendig gestalteten Homepages. Zu meinem Kundenkreis zählen mittlerweile auch Käufer aus Dubai und den USA.

Zum Erfolg von Andreas Ableitner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein schönes Gefühl und bedeutet, Zwischenziele zu erreichen, die mich meinem großen Ziel näherbringen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich erfolgreich, weil ich bisher viel erreichen konnte und noch viel vorhabe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das wichtigste Element meines Erfolges ist meine Ausbildung durch meinen Vater, der ein sehr guter Goldschmied und Mensch ist und mich durch seine Art prägte. Ich denke, daß Erfolg heute von vielen Faktoren abhängt, die man nicht beeinflussen kann, wesentlich ist aber mit Sicherheit mein Fleiß; ich habe mich immer weitergebildet und mich nicht auf meinem Talent ausgeruht. Ich bin von Schmuck und Uhren begeistert und habe meine Ziele immer sehr konsequent verfolgt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe sehr hohe Ziele und fühle mich erfolgreich, seit ich einen der wichtigsten Preise der Branche gewonnen habe, der meinen Erfolg objektiv meßbar macht.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine sehr gute Entscheidung, mein Geschäft in dieser Art und Weise zu präsentieren und mich auf Image und Exklusivität zu konzentrieren, es gelang mir, mich gegen meine beiden sehr großen Mitbewerber durchzusetzen und die internationale Marke Chopard vertreten zu können.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Es ist ein bißchen von beidem. In meiner Kollektion herrschen originelle Ideen vor, es ist aber durchaus legitim, sich bereits Bestehendes abzuschauen. Ich persönlich möchte meine eigenen Ideen und Konzepte realisieren und schaue dabei nicht auf die anderen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nicht nur mein Vater, sondern der Werkstättenleiter des Unternehmens in Klagenfurt hat mich beruflich geprägt. Letzterer zählt auch heute noch zu meinen Partnern.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre sehr hohe Anerkennung von meinen Kunden, die zum Großteil schon wahre Fans wurden – beispielsweise erhielt ich den Brief eines amerikanischen Kunden, der für meinen Geschmack schon beinahe übertrieben war.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß mich mein Umfeld in der Zwischenzeit als erfolgreich sieht, weil ich mit meinem Unternehmen sehr erfolgreich bin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich stehe erst am Beginn und beschäftige derzeit nur einen Mitarbeiter, weil ich es mir nicht leisten will, mehrere Mitarbeiter zu beschäftigen – ich konnte mir einen sehr exklusiven Kundenkreis aufbauen, der mich persönlich als Ansprechpartner schätzt. Mein Mitarbeiter ist höchst verläßlich, ich habe keine Scheu, selbst Topkunden in seinen Händen zu lassen und intensiviere deshalb die Zusammenarbeit mit ihm.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eines der wesentlichsten Kriterien in dieser Branche ist Ehrlichkeit, daneben zählen Disziplin und eine gewisse Bodenständigkeit. Besonders in einem kleinen Betrieb muß ein Mitarbeiter bereit sein, auch einmal Arbeiten, wie etwa das Putzen der Auslage zu verrichten – auch wenn seine Tätigkeit grundsätzlich darin besteht, sehr exklusive und wichtige Kunden zu bedienen und zu beraten. Es ist nicht einfach, gute Mitarbeiter zu finden, die beide Kriterien erfüllen. Ich kann es wirklich honorieren, wenn jemand gute Leistungen erbringt und bin grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe in den letzten Jahren sehr viel Zeit in das Unternehmen investiert, mein wirklicher Freundeskreis ist daher sehr klein. In meiner Beziehung ist es wichtig, wenn auch nicht einfach, Phasen zu vereinbaren – in denen entweder die Arbeit oder das Privatleben Priorität hat. Grundsätzlich ist Freizeit wichtig, um abschalten zu können, im Moment hat mein Unternehmen jedoch Vorrang, worunter meine Partnerin mit Sicherheit leidet.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Da mein Geschäft nicht auf hohe Kundenfrequenz ausgelegt ist, habe ich oft Leerzeiten, in denen ich mich weiterbilde; etwa im Internet oder durch die Lektüre von Fachzeitschriften.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich halte es für wichtig, in der Jugend fleißig zu sein und sich trotzdem eine gewisse Lockerheit zu bewahren. Man soll beenden, was man anfängt und dadurch Konsequenz beweisen: wenn man eine Aufgabe bewältigt, die sich auch als nicht hundertprozentig erstrebenswert herausstellt, lernt man sehr viel dazu. Wesentlich ist es, sich Herausforderungen zu stellen, selbst wenn man davor Angst hat: man wird dadurch jedesmal ein Stückchen stärker.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein großes Ziel ist es, den Diamond Award zu gewinnen; generell habe ich viele kleine Ziele, die ich in naher Zukunft realisieren möchte. Ich möchte, daß mein Name einmal Bedeutung oder internationalen Stellenwert erlangt und international für Exklusivität steht. Eines meiner nächsten Ziele ist es, neben zwei großen Juwelieren in Graz Nummer Drei zu werden.
Ihr Lebensmotto?
Fleiß und Toleranz, hart arbeiten, aber auch die schönen Dinge des Lebens genießen können.