Zum Erfolg von Leopold Kiesenebner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der Aufwand soll sich lohnen, um sich eine gute Lebensqualität erhalten zu können. Aber Geld ist nicht alles.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das ist Ansichtssache. Ich habe nicht zuwenig, aber auch nicht zuviel und fühle mich mit dem bisher Erreichten erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich übernahm eine bestens eingeführte Firma, auf die ich aufbauen konnte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich kann keinen besonderen Zeitpunkt nennen, ab dem ich mich erfolgreich fühlte. Ich denke, man kommt im Alter von 30 bis 35 zu einem beruflichen Höhepunkt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Früher, als die Firma noch kleiner war, hatten wir eine viel engere Beziehung zum Personal als heute, wo das Unternehmen größer geworden ist. Wir haben ein gutes Verhältnis, sind per Du, aber die Distanz ist natürlich größer. Als ich die Firma übernahm, mußten sich die älteren Mitarbeiter umstellen, heute werde ich akzeptiert. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Man muß immer einen Schritt weiter, schneller und besser sein als der Mitbewerb.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich wurde schon von Kindesbeinen an durch meinen Vater im unternehmerischen Sinne geprägt. Es war aber trotzdem eine freie Entscheidung, den Betrieb zu übernehmen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich muß so gut sein wie mein Vater, vielleicht sogar besser. Auch wenn ich von meinem Vater nicht viel Lob höre, ist mir diese Form von Anerkennung sehr wichtig.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In unserer Branche arbeiten einige Kollegen bekanntlich mit illegalen und unfairen Mitteln, um Billigsttarife zu ermöglichen - ich würde mir Tarifregelung und strengere Bestimmungen wünschen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Mitarbeiter sehen mich als Chef, mit dem man über alles sprechen kann. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wähle prinzipiell nur Österreicher aus, die einen guten Leumund haben und ordentlich sind, weil die Fahrer das Unternehmen repräsentieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere mit Extras, angefangen bei den Fahrzeugen, die mit Kühlschränken und Funkgeräten ausgestattet sind, Dienstbekleidung und Incentives, wie Schitage. Ich gebe meinen Mitarbeitern grundsätzlich das Gefühl, ein Teil des Ganzen zu sein.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Nicht so sehr als Chef, eher als Mitarbeiter.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Qualität und Zuverlässigkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die beiden Bereiche sind schwer trennbar, da der Beruf immer wieder in mein Privatleben hineinspielt. Ich versuche aber, meine Wochenenden freizuhalten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende wöchentlich zwei bis drei Stunden zur Lektüre von Fachzeitschriften.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das ist schwer zu beantworten. Die jungen Leute sehen heute alles anders, möchten mehr Freizeit und Geld für weniger Arbeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, vielleicht ein bißchen mehr Freizeit zu erreichen.