Zur Karriere von Waltraud Tiefenbacher

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich die dreijährige Haushaltungsschule der englischen Fräulein in Krems. Anschließend absolvierte ich eine Kosmetikschule in Linz und im Anschluß drei Jahre Praxis bei einer Ärztin in Krems. Nach zehn Jahren Kinderpause machte ich mich 1981 in Krems mit einem Kosmetikstudio selbständig. Ich bildete insgesamt sechs Lehrlinge aus, die alle sehr erfolgreich in ihrem Beruf tätig sind. 1992 verlegte ich meinen Betrieb in das Hotel Steigenberger Krems. Meine Kunden sind einerseits Stammkunden aus Krems und Umgebung, andrerseits nehmen die Hotelgäste meine Dienstleistungen gerne in Anspruch.

Zum Erfolg von Waltraud Tiefenbacher

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist der persönliche Einsatz, das Eingehen auf die Probleme der Kunden. Je größer ein Betrieb wird, umso weniger kann man auf die Wünsche der Kunden eingehen. Daher war es immer mein Bestreben, meinen Betrieb sehr klein zu halten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich schon, weil ich sehr viel positives Feedback von meinen Kunden erhalte. Mein Stammkundenanteil wird immer größer. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die ständige Präsenz im Betrieb. Ich bin immer, auch an den Wochenenden, für meine Kunden da.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war der Standortwechsel von der Stadt Krems ins Hotel. Krems ist eine Schulstadt, während der Sommermonate ging das Geschäft zurück. Hier im Hotel wird das Sommerloch durch die Gäste kompensiert.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Ausbilder, Herr Primar Dr. Luib, vermittelte mir während der Ausbildung die medizinischen Hintergründe. Er stand mir auch nach meiner Ausbildungszeit immer mit Rat und Tat zu Seite.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Kunden verspüren sehr oft den Druck, irgendwelche Produkte kaufen zu müssen. Es gibt Betriebe mit einem übergroßen Warenlager, die versuchen, den Kundinnen möglichst viele Produkte zu verkaufen. Ich lege besonderen Wert auf Beratung und die richtige Behandlung. Ich halte überhaupt nichts davon, den Kunden verschiedene Produkte einzureden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich habe einen ehemaligen Lehrling zur Meisterin ausgebildet. Sie ist sehr gefühlvoll, versteht viel vom Fach und hat alle Voraussetzungen, mit mir diesem Betrieb erfolgreich zu führen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es spielen einige Faktoren mit. Die Mädchen müssen sympathisch sein, Gefühl in den Händen haben und viel Menschlichkeit mitbringen. Die Menschlichkeit hat sich bei den Gesprächen mit den Eltern herauskristallisiert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sehe mich immer als Vorbild für meine Mitarbeiter. Ich habe noch nie mit einer Kollegin geschimpft oder sie kritisiert. Nach einem Fehler setzen wir uns zusammen und besprechen offen und in Ruhe das Problem. Liebenswürdigkeit kann man nur vorleben.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die persönliche Betreuung der Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben bringt man schwer unter einen Hut. Ich bin geschieden, die Kinderbetreuung und die Führung des Haushaltes liegt in den Händen meiner Mutter.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Früher besuchte ich mindestens drei Seminare pro Jahr. Jetzt erfolgt die Fortbildung laufend durch das Wissen um neue Produkte und die aktuellen Erkenntnisse in bezug auf Ernährung und Gesundheit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, sich rasch einen Kundenstock zu erwerben und sämtliche Förderungen zu nützen. Das Lokal muß hell und freundlich wirken. Menschlichkeit, immer wieder neue Impulse einzubringen und eine effiziente Werbestrategie sind für den Erfolg in dieser Branche sehr wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gerne sportlicher und ruhiger leben und den Betrieb demnächst meiner Tochter übergeben.
Ihr Lebensmotto?
Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.