Zur Karriere von Michael Pavlovsky

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich eine HTL und studierte daraufhin an der Montanuniversität Leoben. Für meinen Geschmack war der Studienaufbau jedoch zu theoretisch orientiert, weshalb ich mich in meinen Interessensgebieten unterfordert fühlte. Aus diesem Grund trat ich in das elterliche Unternehmen ein und baute dort in den ersten Jahren unseren nunmehrigen CAD- und CAM-Sektor auf. Durch meine Arbeit und die Erweiterung unseres Betriebes konnten wir in meinem ersten Jahr den Umsatz um vierzig Prozent steigern. So führten wir beispielsweise als erste Firma CNC-Arbeiten bei Schischuhen durch. Seit kurzem bin ich im Betrieb als Prokurist tätig und werde demnächst beteiligt.

Zum Erfolg von Michael Pavlovsky

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in persönlicher Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich zwar als erfolgreich, jedoch noch nicht in dem Maß, das ich mir wünsche.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In erster Linie war mein Fleiß dafür ausschlaggebend, daß ich den Einstieg in das Unternehmen schnell und gut vollzog, anfangs war ich fünfzehn Stunden täglich im Betrieb. Eine große Portion Glück hat mit Sicherheit ebenfalls zu meiner Karriere beigetragen.Wie begegnen Sie beruflichen Herausforderungen des Alltags? Ich stelle mich neuen Herausforderungen immer gern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als mir mein Vater die Leitung des zweiten Geschäftszweiges übertragen hat, fühlte ich mich ein erstes Mal erfolgreich. Mit dem Beweis des betrieblichen Erfolges durch meinen maßgeblichen Input fühlte ich mich auch berechtigt zu diesem Gefühl. Wenn ich es schaffe, das Ergebnis mit einer weiteren 20-prozentigen Steigerung zu verschönern und zu halten, fühle ich mich wirklich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in den CAD-Bereich war beispielsweise ein sehr erfolgreicher Entschluß, letztendlich setzt sich Erfolg jedoch aus einem Mosaik vieler guter Einzelentscheidungen zusammen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich würde Imitation als solche ablehnen, wobei man sicher so manchen Trick von erfolgreichen Personen abschauen kann. Man muß dabei aber unbedingt authentisch bleiben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Auf jeden Fall muß ich hier meinen Vater nennen. Eine weitere prägende Persönlichkeit war der Vorarbeiter unserer Firma.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme sehr positives Feedback von unseren Kunden, vor allem aber von meiner Familie, die mir am ehesten sagen kann, ob etwas gut oder schlecht ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt keine unlösbaren Probleme. Ein derzeit herrschendes Problem technischer Natur ist die Gradierung der Schischuhe von einer Größe auf die nächste. Auch ist es derzeit sehr schwierig, gute Arbeitskräfte zu finden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich gelte als Mensch, mit dem man Pferde stehlen kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter machen 70 Prozent meines Erfolges aus, da ich mich wirklich auf sie verlassen kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich beurteile in einem persönlichen Gespräch den Bewerber aufgrund seiner Zeugnisse und fachlicher Kompetenz. Meistens entscheide ich mich aber eher intuitiv zur Zusammenarbeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis, motivieren durch Gespräche und natürlich auch durch dementsprechendes Entgelt. Auch unternehmen wir jährlich einen gemeinsamen Ausflug.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, ich werde als kameradschaftlicher Mensch gesehen. Ich bin mit allen Mitarbeitern per Du und gelte sicher nicht autoritärer Chef, der alles vorgibt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben kurze Lieferzeiten und garantieren hohe Qualität bei gleichzeitiger Flexibilität.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Österreich agieren wir ohne Konkurrenz, da wir als einziges Unternehmen am gesamten Bundesgebiet im Bereich Formenbau für Schischuhe tätig sind. Es gibt zwar einen Konkurrenten in Italien, der jedoch hinsichtlich Qualität nicht mit uns mithalten kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In den letzten zehn Jahren, in denen ich sehr viel Energie in unseren Betrieb steckte, hatte ich eigentlich kein Privatleben. Mittlerweile versuche ich die beiden Bereiche strikt zu trennen und weder Arbeit, noch Probleme nach Hause zu nehmen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich absolviere drei bis vier Wifi-Kurse pro Jahr und wende zusätzlich täglich rund ein bis zwei Stunden für die Lektüre von Fachliteratur auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate der jungen Generation zu Fleiß und Ehrlichkeit. Die Ausbildung sollte sich nicht ausschließlich an neuen Technologien orientieren, Praktiker werden auch in Zukunft gefragt sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Unternehmen auf 50 Millionen Schilling Umsatz im Jahr ausbauen und mich mit 50 Jahren zurückziehen können.
Ihr Lebensmotto?
Lebe, wie du wünschen wirst, gelebt zu haben, wenn du stirbst.