Zur Karriere von Hannelore Abels

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte von 1959 bis 1963 das Jurastudium in Leipzig und bekam anschließend trotz meines jungen Alters eine verantwortungsvolle Stelle. Wichtig waren für mich zahlreiche Auslandserfahrungen als Justitiar und Leiter einer großen Rechtsabteilung in der chemischen Industrie, die mir schließlich nach der Promotion meine Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig ermöglichten. Ich arbeitete in der Sowjetunion, in Ungarn und Frankreich und hielt Vorlesungen an den dortigen Universitäten. Nun arbeite ich zusammen mit Partnern als Anwalt in Leipzig.

Zum Erfolg von Hannelore Abels

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Selbstbestätigung und materielle Lebensgrundlage.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich war immer ehrgeizig und wurde zur Selbständigkeit erzogen. Darüber hinaus hatte ich den richtigen Lebenspartner, der meinen beruflichen Werdegang voll unterstützte.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war Schöffe und Friedensrichter, was mich zu meinem Beruf brachte. Mein Doktorvater an der Universität hat mich durch akribische Anforderungen zum klaren Denken angeregt.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind wesentlicher Bestandteil meines Erfolges. Ich bemühe mich, teamorientiert zu arbeiten und lege Wert auf kritische Kollegen und einen freundschaftlichen Umgang mit diesen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich bin sehr anspruchsvoll, was Intelligenz und Allgemeinbildung der Mitarbeiter betrifft. Teamfähigkeit ist mir wichtig. Unsere Mandanten müssen bei unseren Mitarbeitern ein sicheres und freundliches Klima vorfinden können.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere hauptsächlich durch Lob. Wir haben Achtung vor der Arbeit der nicht-juristischen Mitarbeiter und zahlen angemessen. Wir haben in den letzten zehn Jahren keine Personalfluktuation zu verzeichnen.

Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß ich als korrekt und loyal gesehen werde, obwohl ich manchmal etwas ungeduldig bin. Wir haben keine Probleme untereinander. Meine Partner als auch die Mitarbeiterinnen können auch mit persönlichen Problemen zu mir kommen.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind auf die Bereiche Familienrecht, gewerblichen Rechtsschutz, Verwaltungsrecht, Wettbewerbsrecht und Arbeitsrecht spezialisiert und legten von Beginn an großen Wert auf die konsequente Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Wir teilen die Arbeit nach den jeweiligen Stärken der Kollegen gezielt auf. Wir können also eine umfassende Betreuung unserer Mandanten gewährleisten. Daneben arbeiten wir mit Steuerberatern und Versicherungen.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mir bedeutet meine Familie sehr viel. Mein leider bereits verstorbener Mann war ebenfalls in einer Führungsposition tätig und hatte daher Verständnis für meine Karriere. Ich pflege auch im beruflichen Umfeld einen guten Kontakt, denn mir liegt selbst viel daran, mich auf andere verlassen zu können.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich absolviere diverse Fortbildungen, kann jedoch kein genaues zeitliches Ausmaß definieren. Auch die tägliche Arbeit und Recherche betrachte ich als Weiterbildung.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde keine übertriebenen Erwartungen an den Berufsstand des Anwalts hinsichtlich der Verdienstmöglichkeiten stellen. Der Beruf ist hart, setzt hohes Engagement für die Belange der Mandaten voraus und erfordert eine unbefristete Arbeitszeit. Man muß das Gesetz kennen, jedoch das Leben gestalten. Überdies rate ich zu umfangreicher Allgemeinbildung. Die Achtung und Anerkennung der Arbeit des anderen sollte nicht außer acht gelassen werden.

Ihr Lebensmotto?
Nie aufgeben!

Diverse Veröffentlichungen zum internationalen Wirtschaftsrecht, gewerblicher Rechtsschutz und Technologietransfer.