Zur Karriere von Ernst Wessely

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule besuchte ich für ein Jahr die Textilfachschule in Wien und begann 1953 eine dreijährige Lehre zum Stahlbau - Schlosser im Unternehmen Simmering-Graz-Pauker, in dem ich anschließend weitere 40 Jahre bis zu meiner Pensionierung tätig war. Von 1953 bis 1993 war ich Mitglied des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und von 1975 bis 1993 als Betriebsrat für 2.500 Menschen zuständig. 1980 wurde ich in den Gemeinderat gewählt, bereits im Jahr 1982 war ich als geschäftsführender Gemeinderat und von September bis Dezember 1986 als Vizebürgermeister tätig. Am 18. Dezember 1986 wurde ich zum Bürgermeister der Gemeinde Ebergassing bestellt und 1990, 1995 und 2000 mehrheitlich wiedergewählt.

Zum Erfolg von Ernst Wessely

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich eine Bestätigung der geleisteten Arbeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich freue mich, daß ich anderen Menschen in meiner Funktion als Bürgermeister im sozialen Bereich helfen kann. Seit der Volkszählung 1991 ist die Bevölkerungszahl (Hauptwohnsitze) von 2.880 auf 3.470 gestiegen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren mein persönlicher Kontakt zur Bevölkerung und die Tatsache, immer ein offenes Ohr für Wünsche und Belange der Bürger zu haben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolg hat mit einer gewissen Erfahrung und Reife zu tun. Ich habe schon in jungen Jahren die Gemeinschaft gesucht (Rote Falken, Sportvereine) und von den Bedürfnisse meiner Mitmenschen erfahren. Als Bürgermeister habe ich nun die Möglichkeit, diese Wünsche nach Möglichkeit abzudecken. In meiner Zeit wurde der großvolumige Wohnbau forciert (400 Wohnungen), ein Erlebnispark errichtet, die Volksschule ausgebaut und ein Hort sowie zwei Kindergärten eingerichtet.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es waren gute Entscheidungen, dem Abfallwirtschaftsverband Schwechat (Müllverband) beizutreten und die Gemeinde Ebergassing an die Großkläranlage Schwechat anzuschließen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich wurde von Anfang an vom Großteil der Bevölkerung akzeptiert und genieße nach einer erfolgreichen 16jährigen Amtszeit als Bürgermeister eine gewisse Anerkennung seitens der Bevölkerung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Vom Bund und auch vom Land Niederösterreich werden den Kommunen Auflagen gemacht, die für die Gemeinden nahezu unlösbar sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne meine guten Mitarbeiter, auf die ich mich voll verlassen kann, wäre unser Erfolg nicht möglich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Kompetenz, Menschenkenntnis und Belastbarkeit sind wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie mit viel Verständnis, lobenden Worten und komme ihnen menschlich entgegen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter sehen mich als respektvollen Vorgesetzten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Zu unseren Stärken zählen die rasche Bearbeitung der Anliegen und die allumfassenden Leistungen für unsere Bürger.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kommt leider meist zu kurz. Ohne die Rücksicht und das Verständnis meiner Familie könnte ich diese Position nicht bekleiden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche regelmäßig für mich notwendige Kurse. Das sind ungefähr zehn bis zwölf Tagesschulungen im Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, für seine Mitmenschen Verständnis aufzubringen. Die Jugend sollte die Vergangenheit kennen, um in der Gegenwart agieren und die Zukunft gestalten zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will alle Bereiche meiner Gemeinde weiterhin so gut abdecken wie bisher. Wir planen darüber hinaus den Ausbau der Hauptschule, die Errichtung eines zweigruppigen Kindergartens und ein Seniorenwohnheim mit zwölf Kurzzeitpflegebetten. Ein weiteres Ziel ist die Errichtung eines Veranstaltungszentrums mit Freizeiteinrichtungen wie Tennisplätzen, Skaterbahnen und Spielplätzen.

Artikel in der Gemeindezeitung