Zur Karriere von Helmuth Unger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die Ausbildung zum Verkäufer in Hainburg, leistete den Präsenzdienst ab und beschäftigte mich schon währenddessen mit EDV, die damals (1968) noch weitgehend unbekannt war. In der Folge war ich als Operator im Unternehmen Mautner-Markhof tätig und besuchte zahlreiche einschlägige Weiterbildungskurse. Zudem absolvierte ich den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der Hochschule für Welthandel (heute Wirtschaftsuniversität Wien). Ich war danach eine Zeitlang als Programmierer tätig, doch das genügte mir bald nicht mehr und ich trat in das Unternehmen Rank Xerox ein. Dort hörte ich erstmals von der Firma Océ. Ich bewarb mich bei diesem Unternehmen und trat 1973 in den Bereich EDV ein. Seither baute ich den Bereich Interne EDV auf, den ich bis dato leite. Ich trage heute Verantwortung für zwei Mitarbeiter. Der holländische Konzern Océ beschäftigt sich mit der Produktion von Druckern, Kopierern, Plottern, Scannern, etc. und der dazugehörigen Software. Die österreichische Niederlassung beschäftigt sich mit Vertrieb und Service. Zu unserem Kundenkreis zählen kleine, mittlere und große Unternehmen, darunter das Bundesrechenzentrum.

Zum Erfolg von Helmuth Unger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meinen Bereich innerhalb der Firma so zu führen, daß er auch in meiner Abwesenheit reibungslos läuft.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich und bin zufrieden mit dem bisher Erreichten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich interessierte mich eigentlich schon immer für EDV, bin aber darüber hinaus gewissermaßen immer Kaufmann geblieben. Ich denke, daß meine Stärke in der Vielseitigkeit meiner Interessen und Kompetenzen liegt. Ausschlaggebend für meinen heutigen Erfolg war mit Sicherheit meine Freude an dieser Tätigkeit, die für mich eines von vielen Hobbies darstellt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne Herausforderungen sehr ruhig und bemühe mich zunächst um eine sehr genaue Analyse der jeweiligen Situation. Wenn ich in aller Ruhe überlegt habe, was zu tun ist, kann ich das Problem gemeinsam mit den involvierten Mitarbeitern lösen. In meinem Bereich kommen oft Probleme auf mich zu, die ich ad hoc lösen muß, ich differenziere aber je nach Art des Problems zwischen unterschiedlichen Vorgangsweisen, die auch längere Nachdenkphasen einschließen. Umstrukturierungen basieren beispielsweise immer auf sehr intensiver Beschäftigung mit allen Aspekten, während ich viele fachliche Herausforderungen spontan und möglichst sofort in Angriff nehme. Generell muß ich die Weisungen des Mutterkonzerns befolgen, in sonstige Entscheidungen beziehe ich in jedem Fall die Meinung meiner Mitarbeiter mit ein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich betrachte meine Abteilung als Dienstleistungsunternehmen innerhalb der Firma und lege daher dementsprechend großen Wert auf die Bereitschaft meiner Mitarbeiter, für ihre Kunden und Kollegen dazusein und ihnen Hilfe anzubieten. Es versteht sich von selbst, daß fachliche Kompetenz die wichtigste Voraussetzung ist, um in diesem Bereich tätig sein zu können. Darüber hinaus erwarte ich Freundlichkeit, Umgänglichkeit und Höflichkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben ist mir ohne Zweifel wichtiger als das Berufsleben. Dennoch trenne ich die beiden Bereiche - zum Leidwesen meiner Frau - nicht immer, weil meine Arbeit nicht selten in mein Privatleben einfließt. Mein Frau akzeptiert mein berufliches Engagement, weil sie selbst Arbeit für wichtig hält. Grundsätzlich schöpfe ich aus meinem harmonischen Familienleben viel Kraft, um im Beruf erfolgreich sein zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die wichtigste Entscheidung ist die Berufswahl, bei der die Eltern natürlich eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Hat man erst einmal herausgefunden, in welchem Bereich man tätig werden möchte, gilt es, die richtige Ausbildung zu ergreifen. Im Berufsleben sollte man Engagement und Interesse an den Tag legen, um erfolgreich zu werden. Man sollte nie aufhören zu lernen und das Wissen in seinem Bereich vertiefen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin in diesem Unternehmen tätig sein und habe nicht vor, verfrüht in Pension zu gehen. In privater Hinsicht freue ich mich auf mein Enkelkind und habe mir zum Ziel gemacht, meine Kinder beim Hausbau zu unterstützen. Auch möchte ich mich künftig intensiver mit meinen Hobbies beschäftigen.