Zur Karriere von Karl Fürbass

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte an der HTL für Elektrotechnik in Graz. Nach meinem Präsenzdienst trat ich in die AEG Austria GmbH ein, dachte allerdings nicht daran, dort die nächsten 19 Berufsjahre zu verbringen. Ich fühlte mich jedoch auf Anhieb im Unternehmen wohl und arbeitete im Vertrieb für elektrotechnische Komponenten der Niederspannungstechnik, zunächst im Innen- und später im Außendienst. Schließlich übernahm ich die Abteilungsleitung, mußte jedoch 1996 das Unternehmen nicht ganz freiwillig verlassen, weil sich dieses aufgelöst hatte. Dem damaligen Käufer, einem amerikanischen Konzern, wollte ich nicht folgen. Damals nahm ich das Angebot von Felten & Guilleaume Austria an, die Vertriebsleitung in Graz zu übernehmen. Ich war Niederlassungsleiter für die Steiermark - später für ganz Österreich - und konnte eine Mannschaft übernehmen, die in einem sehr guten Betriebsklima arbeitete. Ich half 1999 bei dem Indikationsprozeß mit, der durch die Übernahme der Firma Möller notwendig wurde und wechselte danach zur Rowa-Moser Handels-GmbH, die damals neugegründet wurde. Dort konnte ich neben meiner Aufgabe als Vertriebsleiter der Schutzschalttechnik ein Büro in Graz mitinitiieren, das sich mit der Grundinstallation von Gebäuden beschäftigt.

Zum Erfolg von Karl Fürbass

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich entsteht innere Zufriedenheit, wenn ich für jemanden etwas Positives leisten und mit einem Menschen meine Freude teilen kann. Dies gilt ebenfalls im Geschäft. Kunde und Anbieter müssen einen Geschäftsabschluß mit dem gleichem Wohlwollen betrachten können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin realistisch genug, um zu wissen, wo ich erfolgreich bin und wo nicht. Erfolg hat man dann, wenn man aus guten, aber auch aus schwierigen Situationen gut herausfinden kann. Dies gelang mir soweit, daß ich zufrieden bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Entscheidend für meinen Erfolg war immer, daß ich an Aufgaben lernte. Wir sind in einem Bereich tätig, der stark vom Umgang mit Menschen lebt. Dies ist eine meiner Stärken. Dabei muß man mit jedem Gesprächspartner auf der gleichen Stufe stehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach fünf Berufsjahren konnte ich eine Kontinuität meiner Arbeit erkennen und war damit zufrieden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wesentliche Situation war mein Wechsel von der AEG zu F&G. Ich verzichtete durch meinen freiwilligen Ausstieg auf einige Möglichkeiten und entschied bewußt nach persönlichen Kriterien. Ein weiterer einschneidender Punkt war der völlige Neueinstieg von Rowa-Moser in der Steiermark. Alles andere setzt sich aus vielen kleinen Dingen zusammen.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Imitation bedeutet Nachahmen. Manchmal muß man beim Finden von Lösungen kopieren, das darf aber gerade bei wichtigen Entscheidungen nicht die eigene Kreativität ersetzen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte einen Vorgesetzten bei der AEG, der mir großes Vertrauen entgegenbrachte. Auch Stephan Moser, der Geschäftsführer von Rowa-Moser, der ein großes Risiko damit einging, mit mir eine neue Niederlassung in der Steiermark zu gründen, schenkte mir Vertrauen und prägte dadurch meinen Berufsweg entscheidend. Auch meine Familie, die mit meinem Berufsleben einverstanden ist, hilft mir sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung kann finanzieller Natur sein oder mit der übertragenen Verantwortung verbunden sein. Von Titeln oder Orden halte ich nicht viel.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das einzige Problem unserer Branche ist die mangelnde Vernunft. Wenn jeder versuchen würden, vernünftig auf sein Geschäft einzugehen, könnten alle Beteiligten gesund leben. Es gibt leider immer Hasardeure, die nicht vernünftig kalkulieren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als umgänglicher Mensch gesehen zu werden, der freundlich durch das Leben geht. Im geschäftlichen Sinne glaube ich meinen Kunden Vertrauen abgewinnen zu können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich arbeite mit einem Menschen zusammen, den ich schon lange privat und beruflich kenne. Dies ermöglicht mir, mich voll auf ihn verlassen zu können. Mein Kollege nimmt einen großen Stellenwert bei meinem Erfolg ein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind sehr flexibel und arbeiten nicht innerhalb einer hierarchischen Struktur. Wir sind alle Kollegen und profitieren von unserer relativ geringen Größe. Heute ist generell der Abbau von Hierarchien ein wichtiges Thema.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich schaffe es leider nicht sehr gut, diese beiden Bereiche zu trennen, da ich oft spät nach Hause komme und dadurch nicht schnell abschalten kann. Ich bin ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die mich nicht auf Befehl loslassen. Das Wochenende ist jedoch meiner Familie vorbehalten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich hatte dafür in jungen Jahren mehr Zeit, heute geht mir diese ab. In unserem Beruf lernt man jedoch permanent weiter, ohne daß man dies unmittelbar bemerkt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde zu einer fundierten Ausbildung raten, da die Grundanforderungen im Geschäftsleben permanent höher werden. Man sollte auch den Faden zur Natur nicht verlieren, denn man kann ansonsten emotional viel verlieren, was sich im ganzen Leben niederschlägt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in der Rolle, in der ich mich heute befinde, bleiben, da ich persönlich mit meinem gesamten Leben zufrieden bin. Dies will ich festigen und ausbauen.
Ihr Lebensmotto?
Mit offenen Augen durch die Welt gehen und Toleranz gegenüber anderen aufbringen!