Zur Karriere von Sandra Malig

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich habe meinen Beruf von Grund auf gelernt, habe ihn immer sehr ernst genommen und hatte sehr viel Freude an meiner Arbeit. Wegen guter Leistungen in meinem Beruf wurde ich zum Studium delegiert. Ich studierte zunächst an der Fachschule für Finanzwirtschaft in Beelitz und später an der Ingenieurschule Dahlen/Köbeln Ökonomie. In diesem Fernstudium erwarb ich den Abschluß als Ingenieurökonom mit sehr gut. Nach der Wende erhielt ich vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Bescheid über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Bildungsabschlüssen. Seit dem kann ich den Grad Diplom-Wirtschaftsingengieur (FH) führen. 1970 nahm ich meine Tätgkeit bei der damaligen Meliorationsgenossenschaft auf. 1972 wurde ich in diesem Unternehmen Hauptbuchhalter und habe den Betrieb mit ca. 80 Mitarbeitern kaufmännisch 23 Jahre lang geführt.Während dieser Zeit habe ich mich auf vielen Lehrgängen weiter qualifiziert und konnte mir somit eine hohe Kompetenz auf meinem Arbeitsgebiet aneignen. Nach der Wende 1990 wurde ich Prokuristin der Firma. Bedingt durch die Umstände dieser Zeit konnte sich die Firma in dieser Größenordnung am Markt nicht mehr behaupten. Seit 1994 arbeite ich als Buchhaltungsleiterin bei Demos Sachsengrund GmbH & Co. Bauträger KG in Leipzig, wo ich wiederum Prokuristin wurde.

Zum Erfolg von Sandra Malig

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man im Beruf durch Vorgesetzte und Mitarbeiter Anerkennung findet und man das Gefühl hat, den Großteil richtig zu machen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wahrscheinlich mein Fleiß, meine Ehrlichkeit und mein Ehrgeiz und meine Freude am Beruf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon während meiner Lehrzeit wurde ich Klassensprecher, war bester Lehrling und erhielt z. B. als Auszeichnung eine 14-tägige Reise an die Ostsee.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Eigentlich nicht, ich mußte mich immer allein „durchwurschteln“. Ich habe es auch alleine geschafft und mich nicht von meinem Weg abbringen lassen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe mehrere Auslandsreisen als Anerkennung bekommen, zum Beispiel nach Ungarn, eine in die UdSSR. Ich bin Aktivist geworden und bekam noch andere fachliche Auszeichnungen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen bei meiner Arbeit eine wichtige Rolle. Ein guter Teamgeist ist notwendig, damit beste Arbeitsergebnisse erzielt werden. Es ist mir gelungen ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und die Mitarbeiter durch meine fachliche Anleitung zur Leistung zu motivieren. Die selbständige Arbeit der Mitarbeiter kommt natürlich auch mir zugute. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich sehe mir zuerst die Bewerbungsunterlagen an und bewerte sie z.B. danach, ob der Bewerber für die Arbeitsstelle überhaupt geeignet ist. Die Bewerber sollten äußerlich einen guten Eindruck hinterlassen. Im Gespräch mit Ihnen wird versucht haerauszufinden, welche Charaktereigenschaften, Eigenheiten und Interessen sie besitzen, um Rückschlüsse auf ihre Eignung zu ziehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mann muß sie immer mal loben, aber ich sage auch, was mir nicht gefällt. Ab und zu setze ich mich auch für eine Gehaltserhöhung ein, aber so wie es in der Region aussieht, können alle froh sein, eine Arbeit zu haben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke als fachlich, kompetent,gerecht, nicht geschwätzig und etwas streng.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir kaufen Grundstücke, bebauen diese mit Wohnungen und Reihenhäusern und übergeben sie schlüsselfertig. Meiner Meinung nach stimmt das Preis -Leistungsverhältnis unserer Prodikte. Wir sind natürlich eine kundenfreundliche Firma, die auch auf die Wünsche der Kunden eingeht, wie z.B. eigene Mitarbeit am Ausbau oder Wahl der Ausstattung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich gehe seit 40 Jahren voll arbeiten und habe seit 36 Jahren Familie. Es ist mir soweit gelungen, Studium, Berufsleben und Familie in Übereinstimmung zu bringen. Zu kurz gekommen im Leben ist meine persönliche Freizeit, um z.B. Hobbys nachzugehen. Der Bau unseres Eigenheimes zu DDR-Zeiten über einen Zeitraum von 3 Jahren (damals mußte noch mit eigenen Händen alles selbst erstellt werden) ging an die Grenze meiner Belastbarkeit. Dies alles war nur zu schaffen durch ein geregeltes Familienleben, gut durchdachte Tagesabläufe und hoch motivierte Lebenseinstellung gesteckte Ziele zu erreichen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Nach der Wende habe ich sehr viel Zeit für Fortbildung verwenden müssen, weil wir in einem für uns neuem Gesellschaftssystem gearbeitet haben und sich sehr viel verändert hat, z.B. die Gesetze und Vorschriften. Das Wissen dazu konnte nur in zahlreichen Überstunden erworben werden. Zur Zeit werden nur noch einzelne Seminare besucht und Fachartikel gelesen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich bin der Meinung, daß man sich in seinem Beruf ständig weiterbilden und qualifizieren muß, um den laufend wachsenden Anforderungen entsprechen zu können. Wenn man erfolgreich ist, sollte man bescheiden bleiben und nicht arrogant werden, das würde unserer Gesellschaft nützlich sein. Fleiß und Ehrgeiz gehören zu einem erfogreichen Berufsleben dazu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, wenn ich gesundheitlich noch in der Lage bin, bis zu meinem 60. Geurtstag arbeiten gehen. Kanach habe ich mir vorgenommen Englischkurse zu besuchen. Viel Freizeit möchte ich dann noch mit meinen beiden Enkeln verbringen.