Zur Karriere von Gerald Juza

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule erlernte ich das Handwerk des Rauchfangkehrers im elterlichen Betrieb in Obergrafendorf, wobei mich mein Vater schon damals oft aushilfsweise in andere Betriebe schickte. Nach dem Präsenzdienst begann ich 1980 mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Meine Vorliebe galt bereits damals Teneriffa. Ich wollte mich dort ansiedeln und Autos vermieten. Mein Vater wollte mich aber im Betrieb halten, so fuhr ich, um meine Reiselust zu befriedigen, auf Urlaub nach Kenia. Ich kehrte jedoch sehr krank zurück und mußte sechs Monate lang im Krankenhaus bleiben. In dieser Zeit lernte ich meine Frau kennen. Im Oktober 1982 legte ich die Meisterprüfung ab. Wir bekamen eine Tochter und 1985 begannen wir mit dem Bau unseres Hauses in Rennersdorf. 1986 verließ ich den elterlichen Betrieb, weil ich die Chance bekam, bei der Firma Zwetti, einem Rauchfangkehrerbetrieb in St. Pölten, Geschäftsführer zu werden. Im März 1988 wechselte ich zum Konkurrenzunternehmen, der Firma Wildburger in St. Pölten, und leitete dort den Bereich der meßtechnischen Überprüfungen des Niederösterreichischen Luftreinhaltegesetzes für Großanlagen. 1989 bat mich mein Dienstgeber, die Geschäftsführung in Melk zu übernehmen. Aufgrund von familiären Umständen beendete ich dieses Dienstverhältnis und arbeitete ein Jahr lang in der Gastronomie. 1993 bat mich mein Vater, der aus Krankheitsgründen Unterstützung brauchte, wieder in den elterlichen Betrieb zurückzukommen und ich übernahm die Geschäftsführung. Im Jänner 1995 konnte mein Vater seinen Betrieb wieder allein leiten und ich bewarb mich bei der Firma Luger in Phyra als Rauchfangkehrermeister. Nach einem Urlaub auf Rhodos wurde in mir der Wunsch, nach Teneriffa zu gehen wieder wach, daher verkaufte ich 1996 mein Haus und zog wirklich nach Teneriffa, um meinen Traum von der Autovermietung zu realisieren. Nach fünf Monaten hatte ich jedoch mein Erspartes verloren und kehrte nach Österreich zurück. Freunde wußten, daß in Wilhelmsburg bei der Firma ÖSPAG Mitarbeiter gesucht werden, und ich begann dort im Jänner 1997 zu arbeiten. Ich sparte und gründete schließlich 1998 auf Teneriffa mein Unternehmen. 1998 übernahm ich auch den elterlichen Betrieb.

Zum Erfolg von Gerald Juza

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eine Selbstbestätigung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich konnte in vielen Bereichen Bestätigung erlangen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren bestimmt meine Fachkenntnisse.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich 1986 erstmals Geschäftsführer war, wußte ich, daß ich erfolgreich bin.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine schmerzhafte, aber richtige Entscheidung im privaten Bereich war die Trennung von meiner Ehefrau. Beruflich war es richtig, das elterliche Unternehmen zu übernehmen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Langfristig hat nur das Original eine Chance.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, meine Großmutter. Sie hat mich erzogen und war wie eine Mutter für mich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Seit 1992 gibt es in unserer Branche den Gebietsschutz nicht mehr. Das führt im Moment zu großer Unsicherheit und zu einem ausgeprägten Konkurrenzkampf.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld sieht mich als Außenseiter, erachtet mich aber als sehr kommunikativ.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Mitarbeiter müssen leistungsorientiert denken und fachlich qualifiziert sein.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Man erachtet mich als freundlich und ich bin für die Mitarbeiter immer da.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein gutes Team.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das funktioniert mit meiner Partnerin sehr gut, auch unsere beiden Kinder verstehen sich so gut, als wären sie wirkliche Geschwister.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte fleißig arbeiten und bei dem erlernten Beruf bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel war immer ein weißes Haus am blauen Meer, das habe 1998 verwirklicht. In der Pension möchte ich dort wohnen.
Ihr Lebensmotto?
Zufriedenheit.