Zur Karriere von Konrad Maric

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine technische Grundausbildung erfolgte an der HTL für Elektrotechnik in der Schellinggasse. Ich arbeitete nach meiner Matura ein halbes Jahr in der Betriebsleitung einer Elektronikfirma. Mir wurde klar, daß meine Ambitionen eher im kreativen Bereich der Unternehmensführung liegen als in der Technik. Deswegen inskribierte ich an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Wien. Neben meinem Studium der Betriebswissenschaft, begann ich als Redakteur für verschiedene Zeitungen zu arbeiten. Zunächst befaßte ich mich größtenteils mit technischen Bereichen, um später auch als Photoreporter für den Zuständigkeitsbereich der Kommunalpolitik in der Arbeiterzeitung tätig zu werden. Ich war gerade damit beschäftigt, mein Studium zu beenden, als ich über den damaligen Landesparteisekretär der Wiener SPÖ, Günter Sallaberger, in die SPÖ eintrat, um mich dort mit Jugendmarketing zu befassen. Daraufhin wurde ich für eine Parteiorganisation im Bereich der Werbung tätig. Daneben absolvierte ich eine Vielzahl an Weiterbildungskursen, da ich nun für das Studium keine Zeit mehr erübrigen konnte. Im Jahr 1991 betreute ich den Wahlkampf von Helmut Zilk. In den beiden Jahren darauf stieg ich aus meinen Tätigkeiten für die Partei aus, um mich gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin, der damaligen Leiterin der Werbung für das Bfi, mit einer Werbeagentur selbständig zu machen. Hier begannen wir mit nicht einmal als bescheiden zu bezeichnenden Mitteln, da für junge Unternehmen dieser Art von Banken keine Unterstützung zu erwarten war, wie uns überhaupt einiges an Mißtrauen entgegenschlug. Dies bereitete uns zwar Schwierigkeiten, gab uns jedoch die Starrköpfigkeit, die wir für einige problematische Situationen gut gebrauchen konnten. Mittlerweile straft unser Erfolg unsere Kritiker Lügen. Wir sind im Sektor der klassischen Werbung wie des kompletten Service der Markenentwicklung produktiv, und arbeiten daneben für Fremdagenturen und Events, die uns Spaß machen. Zum Beispiel betreuten wir eine schöne aber finanziell minderbemittelte Veranstaltung, nämlich die Hundertjahrfeier des Verbandes der Köche. Sie schien zunächst unmöglich, wurde dann aber trotzdem durch unseren Einsatz realisiert.

Zum Erfolg von Konrad Maric

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man auf seinem gesamten Lebensweg zufrieden zurückblicken kann, fühlt man sich erfolgreich. Ich unterlag mit meiner Branche einer Vielzahl größerer Veränderungen. War ich anfangs unter einem enormen Erfolgsdruck gestanden, das wirtschaftliche Fortkommen unseres Betriebes zu erreichen, lernte ich später, daß ich dies nicht erzwingen kann und litt unter einem Burnout-Syndrom. In der Zwischenzeit sehe ich meinen Erfolg nicht mehr als einen nur in Zahlen meßbaren, sondern messe der sozialen Komponente wesentlich mehr Wert bei. Ich denke, daß uns Männern unsere Frauen in vielen Belangen der sozialen Intelligenz und des persönlichen Management einiges voraus haben, von dem wir lernen könnten. Erfolg ist also ein Gefühl der inneren Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Als ich für mich meinen Erfolg neu definiert hatte und damit nicht mehr unter diesem enormen Druck stand, fühlte ich mich erstmals als wirklich erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, daß dafür eine Mischung aus innerer Ruhe und gesellschaftlicher Anerkennung verantwortlich waren und sind. Wenn zu mir ein neuer Kunde auf Empfehlung eines bereits zufriedenen Klienten kommt, fühle ich mich zufrieden mit meiner Arbeit. Das macht unseren Erfolg erst möglich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Man braucht Freunde, die auch in schwierigen Zeiten zu einem stehen. Diese gaben mir in problematischen Situationen den nötigen Halt, auch beruflich durchzuhalten. Gerade diese Menschen prägen einen natürlich laufend in seinem Leben.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt eigentlich kein ungelöstes Problem, obwohl es natürlich immer wieder viele Dinge zu lösen und verändern gilt. Unsere Branche unterliegt ständigen Veränderungen, denen wir Rechnung tragen müssen.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Wir leben von den Ideen aller an unser Unternehmung beteiligten Menschen. Wenn unterschiedliche Aufgaben an verschiedene Menschen vergeben werden, so kann doch nur in einem Zusammenspiel eine gute Arbeit gemacht werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege großen Wert auf Originalität eines Mitarbeiters. Dabei sind mir Noten und Zeugnisse nicht so wichtig. Daran ist kaum das Potential einer Person zu erkennen. Wir beschäftigen freie Mitarbeiter, die meist in jungen Jahren zu uns stoßen. Daraus ergibt sich dann manchmal eine langjährige Mitarbeit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein kleines Team von stark individuell denkenden Menschen. Dies ergibt einen Pool an ständig neuen Ideen, die wir glücklicherweise umsetzen können.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das allerwichtigste für jeden Menschen ist es, seine eigene Marke zu entdecken und zu kreieren. Man sollte sich mit der Zeit selbst definieren, ohne dabei von anderen abzuschauen. Meine Erfahrung zeigt mir, daß wirtschaftlicher Erfolg nur eine Folge des sozialen Erfolges ist und nicht umgekehrt.