Zur Karriere von Kurt Gennaro

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon mit siebzehn Jahren übernahm ich die Verantwortung über mich selbst. Aus dieser Situation heraus wollte ich allen beweisen, daß ich in der Lage bin, für mich selbst zu sorgen. 1959 begann ich bei Waagner Biro die Lehre zum Dreher und arbeitete nach Abschluß noch bis 1975 im selben Unternehmen. 1975 wurde ich zum Sekretär der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie bestellt. Seit 1991 bin ich Landessekretär der Gewerkschaft Metall-Textil. In diesen Jahren wurde mein politisches Interesse immer größer und so engagierte ich mich von 1983 bis 1986 Gemeinderat der Stadt Graz und seit 1986 als Abgeordneter im Steiermärkischen Landtag. Hier wiederum übernahm ich von 1991 bis 1996 die Funktion des EU-Sprechers der Sozialdemokratischen Fraktion im Landtag und die Tätigkeit als Ausschußvorsitzender für Europäische Integration und Föderalismus. Seit 1996 bin ich stellvertretender Klubvorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion, Wirtschaftssprecher und Vorsitzender des Finanzausschusses sowie Fraktionsvorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Steiermark. Im Jahr 1998 übernahm ich die Funktion des stellvertretenden Parteivorsitzenden der SPÖ in Graz. Als Sozialdemokrat ist es mir ein besonderes Anliegen, die Interessen der sozial Schwächeren und des Mittelstandes glaubwürdig zu vertreten.

Zum Erfolg von Kurt Gennaro

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die Bestätigung meines Einsatzes zur Erreichung meiner Ziele in Verbindung mit Menschlichkeit, Wissen und Fleiß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Bei all meinen Aktivitäten gebe ich vollen Einsatz. Ich bin geradlinig, hilfsbereit, offen für Neues und habe immer ein klares Ziel vor Augen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen und neuen Aufgaben begegne ich meist sehr spontan und indem ich versuche sie rasch einer Lösung zuzuführen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit dem erfolgreichen Abschluß meiner Lehre hatte ich erstmals das gute Gefühl, erfolgreich zu sein. Es gab in der Folge noch viele kleine Anerkennungen durch meine Arbeitgeber und durch mein persönliches Umfeld.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt einige für mich wichtige Vorbilder. Der ehemalige Chef der steirischen Arbeiterkammer, Franz Illeschitz, hat meinen beruflichen Lebensweg besonders geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich in der Öffentlichkeit, wo man meine Arbeit, meinen Rat und mich als Person schätzt, aus meiner näheren Umgebung und seitens meiner Familie.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Gewerkschaften müssen sich den neuen Erfordernissen anpassen und sich neu strukturieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle bei meinem Erfolg.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für jeden Arbeitsplatz gibt es ein spezielles Anforderungsprofil, nach dem ich meine Mitarbeiter aussuche. Natürlich achte ich auch auf Teamfähigkeit, Herkunft, Leistungs- und Lernbereitschaft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich achte besonders auf ein gutes Betriebsklima und versuche die Mitarbeiter in persönlichen Gesprächen zu motivieren.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind innerhalb der Gewerkschaft eine sehr starke, gut organisierte Fraktion, die Themen vorgibt und ihre Mitglieder mit großem Gewicht vertritt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben kommt leider viel zu kurz. Das politische Berufsleben ist leider sehr familienfeindlich. Ohne starken und verständnisvollen Partner wäre diese Situation nur schwer zu bewältigen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist für mich ein ständiger Prozeß. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder, der ins Berufsleben eintritt, muß sich im klaren sein, daß dieser Schritt auch lebenslanges Lernen voraussetzt. Es genügt heute nicht mehr, nur eine Grundausbildung zu haben. Man sollte bereit sein, einige Zusatzqualifikationen zu erlangen. Wichtig scheint mir auch, daß junge Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu testen, um zielorientierter an das Berufsleben herantreten zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in drei Jahren meine Funktion geordnet an meinen Nachfolger übergeben und gesund meine Pension erleben.
Ihr Lebensmotto?
Wer es im Alter warm haben will, muß sich in jungen Jahren einen Ofen bauen.