Zur Karriere von Erlfried Taurer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte eine HTL und war anschließend in verschiedenen Unternehmen, zuletzt als Produktionsleiter im Familienbetrieb tätig. Schließlich kam ich zu einem internationalen Unternehmen, das sich mit ähnlichen Dienstleistungen wie unser heutiges Unternehmen beschäftigt. Im Jahr 2000 erhielt ich von Bureau Veritas das Angebot, die österreichische Niederlassung zu übernehmen. Als Maschinenbauer mit Weiterbildungen im betriebswirtschaftlichen Bereich - an der Universität in Klagenfurt war ich speziell mit Organisation und Personal beschäftigt - hatte ich die nötigen soft skills für diese Aufgabe. Ich bin überhaupt davon überzeugt, daß der Erfolg eines Unternehmens großteils von den soft facts, den sozialen Aspekten innerhalb des Unternehmens, gesteuert wird. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und bieten verschiedene Produktbereiche, wie zum Beispiel die Zertifizierung von Managementsystemen, also Qualitätsmanagement-, Umweltmanagement- oder Sicherheitsmanagementsysteme, mit denen wir in Österreich sozusagen ein main player sind. Wir führen Produktzertifzierungen und Inspektionen durch und machen Konformitätserklärungen für Produkte, die im europäischen Raum in Verkehr gebracht werden. Für diese ist es notwendig, mit dem CE-Zeichen versehen zu sein. Kurz gesagt sind wir ein internationales technisches Büro mit weltweit 15.000 Mitarbeitern. Hier in Österreich beschäftigt Bureau Veritas sieben fix angestellte Mitarbeiter und ein Netzwerk an Freelancern. So haben wir Experten für spezielle Aufträge zur Verfügung, die als Produktspezialisten für verschiedene Bereiche unsere Ingenieure im Team begleiten und unterstützen.

Zum Erfolg von Erlfried Taurer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, ein Team zu haben, von dem man merkt, daß es Herausforderungen annimmt und Erwartungen erfüllt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In gewisser Weise sehe ich mich als erfolgreich, weil es mir bisher ganz gut gelungen ist, die Organisation weiter zu entwickeln.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Einige große Kunden sagten uns schon nach kurzer Zeit zu, daß sie unseren neuen Weg mitgehen würden. Als nächstes kam der wirtschaftliche Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich spürte den Erfolg, als es mir gelang das Bureau Veritas Österreich in positive Zahlen zu führen. Der Erfolg stellte sich schnell ein, als wir immer mehr Kunden gewannen und expandierten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wenn man jemanden imitiert, ist man nur der Follower jemandes anderen, der eine gute Idee gehabt hat. Wir versuchen daher unsere eigene Strategie zu entwickeln.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein bester Freund ist ein berufliches Vorbild, das meinen Weg hier prägte. Eine prägende Persönlichkeit ist auch meine Frau, die mich in allen Belangen unterstützt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Markt ist heiß umworben, was aber eher eine Chance als ein Problem darstellt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das Hauptkriterium ist fachliche Kompetenz. Meiner Meinung nach ist die soziale Kompetenz für das Unternehmen noch wichtiger als die fachliche. Da die Teams je nach Aufgabenstellung unterschiedlich zusammengewürfelt sind, ist es notwendig, daß sich die Leute untereinander gut verstehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren unsere Mitarbeiter durch Transparenz, Offenheit und ständiges Feedback. Wir treffen mit unseren Mitarbeitern Zielvereinbarungen und halten sogenannte Performance reviews ab, um die Erreichung zu kontrollieren.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir haben eine Matrixorganisation, das heißt, wir haben ein Back office mit Mitarbeitern, die das Front office unterstützen. Ich vertrete die österreichische Organisation nach außen hin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind unsere Mitarbeiter mit sozialer Kompetenz, ein gutes Produktportfolio, international anerkanntes Marketing und die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wer die besseren Leute hat, macht das Geschäft!
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist möglich, man muß nur seine Aufgaben erfüllen und sich die Arbeit gut einteilen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig an der Struktur eines Unternehmens sind die Soft facts und informelle Faktoren, wie Werte und Normen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein großes Ziel ist es, so wenig wie möglich im System zu arbeiten, sondern am System.