Zur Karriere von Silvia Jann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ursprünglich wollte ich Schneiderin werden. Dieser Wunsch scheiterte aber daran, daß ich damals in der Nähe meines Wohnortes, der kleinen Gemeinde Techelsberg, keine Lehrstelle finden konnte. Der Berufsweg begann für mich daher als Fabrikarbeiterin in einer Fabrik, in der Uhrenarmbänder hergestellt wurden. Ich merkte aber bald, daß mir die Fabrikarbeit nicht lag, auch hatte ich in der Zwischenzeit meinen jetzigen Mann kennengelernt und bekam eine Tochter. In der Folge war ich als Lebensmittelverkäuferin in einem Supermarkt tätig, besuchte interne Kurse und stieg in der Folge zur Fachverkäuferin auf. Später wurde ich Leiterin eines Lebensmittelgeschäftes. Auf dieses Ziel hatte ich zwar hingearbeitet, ich hatte aber immer das Gefühl, daß das nicht alles war und daß mehr in mir steckt, und so begann ich mich ernsthaft mit dem Thema Sonnenstudios zu beschäftigen. In der Folge machte ich mich mit einem Sonnenstudium in Pörtschach selbständig und besuchte Kurse im Bereich Nagelpflege/Nageldesign, um diese Leistung anbieten zu können. Bald eröffnete ich ein zweites Sonnenstudio in Klagenfurt und es kam für mich wieder die Zeit, eine neue Herausforderung zu suchen. Auf einer Kosmetikmesse entdeckte ich ein vielseitiges Gerät für kosmetische Anwendungen, das ich sofort kaufte. Jetzt bin ich dabei, mich zur Kosmetikerin ausbilden zu lassen, denn erst als geprüfte Kosmetikerin darf ich dieses Gerät anwenden.

Zum Erfolg von Silvia Jann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich befriedigend und hat mit der Zufriedenheit der Kunden zu tun. Es ist schön, Erfolg zu haben, aber er läßt mich nicht ruhen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich nicht einmal zufrieden bin, wenn ich eine Sache zum Erfolg geführt habe, glaube ich eher nicht, daß ich erfolgreich bin. Andererseits kann man es auch so interpretieren, daß ich mich sehr wohl erfolgreich fühlen kann, denn alles, was ich bisher gemacht habe, war ein Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich kann sehr gut mit Menschen umgehen. Wichtig ist auch meine Energie, die mich antreibt, niemals stehenzubleiben und neue Herausforderungen anzunehmen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich meine Prüfung zur Nageldesignerin bestanden hatte, fühlte ich mich sehr erfolgreich. Ich sagte mir damals, daß dieser Abschluß wohl mein letzter gewesen wäre, was letztlich nicht zugetroffen ist.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Jedem Schritt, den ich bisher gemacht habe, ist eine erfolgreiche Entscheidung vorausgegangen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Eigentlich gibt es niemanden, mit Ausnahme einer Ausbilderin, die mir aufgrund ihrer großen Erfahrung und ihres Fachwissens sehr imponiert hat.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das ist der Neid auf die Erfolge anderer und der damit verbundene Preiskampf. Der Neider möchte natürlich, daß er den höheren Umsatz macht und versucht durch Dumpingpreise, Kunden an sich zu ziehen. Darunter leidet allerdings die Qualität. Ich mache da nicht mit, sondern versuche durch ständige Qualitätssteigerung und beste Produkte beim Kunden zu punkten. Der Erfolg gibt mir recht. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sicheres Auftreten, ein gepflegtes Äußeres und Kleidung, die der Arbeit angepaßt ist, sind mir ebenso wichtig wie der Umgang mit den Kunden. Diese Attribute versuche ich im ersten Gespräch mit der Bewerberin herauszufinden. Das fachliche Können kann ich sehr schnell überprüfen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Mein Unternehmen zeichnet sich durch die Qualität der eingesetzten Produkte und sorgfältige Arbeit, ferner durch freundlichen Umgang mit der Kundschaft sowie hohe Kompetenz aus. Worauf ich großen Wert lege, ist die Hygiene, z. b. hat bei mir jeder Kunde seine eigenen Feilen für die Nagelpflege in einem separaten Säckchen, andere verwenden eine Feile für alle solange, bis sie kaputt ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eigentlich gelingt mir das sehr gut, aber nur, weil ich einen Ehepartner habe, der voll hinter dem steht, was ich mache. Wenn ich eine Ausbildung mache und die Wochenenden zum Lernen brauche, ist er derjenige, der sich um Kind und Haushalt kümmern muß. Ohne seine Bereitschaft wäre das alles nicht möglich.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate jedem jungen Menschen zu einer guten Schulausbildung, die ihm angepaßt sein soll - es muß nicht immer der Maturaabschluß sein. Es ist wichtig, sich einen Beruf zu suchen, der einem Spaß macht und das Beste daraus zu machen. Schließlich darf man nie aufhören zu lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte eine Beautyfarm eröffnen. Das hat aber noch Zeit, ich will nichts überstürzen. In meinen Gedanken nimmt dieses Projekt bereits konkrete Formen an.
Ihr Lebensmotto?
Ein freundliches Gesicht steht mir besser als ein trauriges.