Zur Karriere von Herbert Bittersam

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Da meine Eltern eine Pension leiteten, absolvierte ich 1983 nach Abschluß der Pflichtschule eine Hotelfachschule. Diese Zeit war, wenn man so will, die erste wesentliche Phase meines Berufslebens. In der Folge kam ich zum Bundesheer und entschloß mich nach Ableisten des Präsenzdienstes 1984, für einige Zeit im Ausland zu arbeiten. 1989 kehrte ich von meiner Auslandsarbeit, hauptsächlich in der Schweiz, aber auch in Süddeutschland, nach Österreich zurück, und wuchs in diesen Betrieb hinein. Gemeinsam mit meiner Familie begann ich den Betrieb sukzessive vom Bauernhof zum Viersterne-Hotel auszubauen. Heute beschäftigen wir 14 Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Herbert Bittersam

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich zwar eine Bestätigung, aber nicht das Wichtigste im Leben. Der Erfolg beschreibt einen Weg, auf dem es keine, oder sehr wenige Rückschlag gibt. Man muß mehrere Ziele haben, aber immer darauf achten, daß sie auch erreichbar sind. Wenn man ein Ziel erreicht, hat man Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Allein erfolgreich zu sein, ist nicht möglich. Ohne Menschen, die einem helfen, kann man auch nicht erfolgreich sein. Aus diesem Grund ist mein Erfolg kein Einzelerfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch Herausforderungen wird man motiviert und deshalb denke ich, daß es besser ist, große Herausforderungen anzunehmen, als sich mit kleinen Problemen herumzuschlagen. Herausforderungen regen zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit an, und deshalb begegne ich Herausforderungen eigentlich immer mit offenen Armen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es gibt heutzutage leider viel zu viel Imitation, und daher ist es mit Sicherheit besser, kreativ zu arbeiten und niemanden zu kopieren, was natürlich in unserer innovativen Welt sehr viel schwieriger ist als früher.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die für mich wichtigste Anerkennung ist die Zufriedenheit unserer Gäste, die immer wieder zu uns kommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind das Um und Auf in einem intakten Betrieb. Man muß immer versuchen seine Mitarbeiter zu fordern und sie zu motivieren, damit sie das gewisse Etwas und die nötige Ausstrahlung haben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wenn sich Bewerber vorstellen, muß in erster Linie die Chemie stimmen. Ich erwarte bestimmte Charaktereigenschaften und Teamfähigkeit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Stärken sind sicher die positive Stimmung in unserem Haus. Wir haben ca. 90 Prozent Stammgäste, was natürlich für unseren guten Ruf spricht. Außerdem denke ich, unseren Gästen einiges bieten zu können. Wir bieten hohe Qualität zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben ist mein Berufsleben und umgekehrt. Im Grunde kann ich mir schon hin und wieder Zeit für mich selbst nehmen, aber großteils ist das Hotel im Dauerbetrieb, und das erfordert meine ständige Präsenz.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein großes Problem der heutigen Jugend ist mit Sicherheit die Selbstverständlichkeit. Die jungen Menschen können Kleinigkeiten nicht mehr schätzen, und das muß man ändern, sonst hat man im späteren Leben einmal sehr große Probleme damit, das Erreichte auch schätzen zu können und sich selbst etwas aufzubauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir noch sehr viele große Ziele gesteckt, die ich auch mit Sicherheit in Zukunft alle erreichen werde.
Ihr Lebensmotto?
Lächle und nimm es gelassen, denn es könnte noch viel schlimmer kommen!