Zur Karriere von Helmut Neumann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Während meines im Jahr 1939 begonnenen Studiums für Bauingenieurswesen an der TU Wien wurde ich 1941 zum Militär einberufen und versah bis 1945 meinen Dienst bei der deutschen Wehrmacht. Im gleichen Jahr setze ich mein Studium an der TU Graz fort und schloß es 1947 ab. Nach Absolvierung des HAK-Abiturientenkurses trat ich 1949 in das 1883 von meinem Großonkel mitgegründete Unternehmen Stern und Hafferl ein. Anfangs hatte ich die Bauleitung bei der zum Unternehmen gehörenden Salzach-Kohlenbergbaugesellschaft. 1959 begann ich den Brückenbau als besonderes Standbein des Unternehmens aufzubauen. Eine besonders interessante Tätigkeit war meine Arbeit im Gmundner Stadtrat als Baureferent für mehr als drei Jahrzehnte. Ich übernahm 1968 mit meinen Brüdern Karl und Hugo sowie meinem Cousin Ingo das Steuer bei Stern und Hafferl. Gemeinsam mit Asamer und Hufnagl gründeten wir die Gmundner Fertigteile und 1978 initiierte ich mit einigen Partnern die Gründung der Baumeisterhaus-Kooperation, einer österreichweit flächendeckenden Vereinigung von Bauunternehmen. Seit dem Eintritt meines Sohnes Georg in die Geschäftsführung des Bauunternehmens 1994 konzentriere ich mich auf die Umstrukturierung der Stern und Hafferl Gruppe.

Zum Erfolg von Helmut Neumann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich Anreiz zum Weitermachen, denn ich meine, auf bestehendem Erfolg darf man sich niemals ausruhen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren meine solide Ausbildung und mein innovativer Unternehmergeist. Aber genauso wichtig waren beständiges Streben und Kämpfertum.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche den Herausforderungen sachlich und mit Ruhe zu begegnen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als Mitte der Fünfziger Jahre das Unternehmen mit meiner Mithilfe stark zu wachsen begann und meine Mitarbeit kommunalpolitisch gefragt war, spürte ich die ersten Erfolge.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wichtige Entscheidung war, erfolgreiche Innovationen in die Tat umzusetzen, ebenso wesentlich war die Konzentration auf Spezialprodukte. Genauso erfolgreich war die Entscheidung, das Unternehmen auf mehrere unabhängige Beine, wie Bau, Verkehr und Strom, zu stellen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich versuche mir natürlich nutzbar zu machen, was ich am Markt sehe. Zielführend ist es oft, Spezialprodukte zu entwickeln oder bereits bestehende weiter zu entwickeln.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Schöne Worte habe ich viele gehört, wichtig war mir aber immer, daß meine Arbeit anerkannt wird. Ich wollte eher mein Unternehmen als meine Person im Rampenlicht sehen. Besonders aber freut mich, daß ich als Wirtschaftstreibender 2001 Ehrenbürger der Stadt Gmunden wurde.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen die größte Rolle bei meinem Erfolg. Ich habe mir nie eingebildet, Einzelkämpfer zu sein, weshalb ich immer versucht habe meine Mitarbeiter zu motivieren.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wichtig sind für mich eine fundierte Grundausbildung und Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Eine motivierte Mannschaft ist der Grundstock eines soliden Unternehmens. Deshalb versuche ich die Mitarbeiter ins Unternehmen zu integrieren und möglichst attraktive Arbeitsplätze zu schaffen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken unseres Unternehmens sind die unterschiedlichen Sparten, auf die es aufgebaut ist und die Tatsache, daß jede Sparte von Familienmitgliedern geführt wird.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir verhalten uns sehr kollegial und oftmals ergeben sich sogar Arbeitsgemeinschaften bei Großprojekten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kam bei mir stets zu kurz, da ich beruflich und kommunalpolitisch sehr engagiert war. Seit dem Eintritt meines Sohnes ins Unternehmen bleibt mir aber wieder mehr Zeit für das Privatleben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Aufbauend auf eine solide Basis kann ich nur den Rat geben, immer an die Zukunft zu denken und niemals stillzustehen. Ebenso gehört dazu, sich einen guten Ruf zu erarbeiten, die Mitarbeiter ins Unternehmen zu integrieren und ein gutes Betriebsklima zu schaffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich nun langsam aus dem operativen Geschäft der Unternehmensgruppe zurückziehen und die Übergabe an die nachfolgende Generation vorbereiten, um auch der Jugend Platz für neue Ideen zu schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Positiv denken.