Zur Karriere von Georg Sator

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Mittelschule holte ich die Matura im Abendkurs nach und war zwischenzeitlich bei der Luftwaffe des deutschen Heeres. Da ich an der Front kämpfte, geriet ich leider am 21.02.1945 für drei Jahre in russische Kriegsgefangenschaft. Trotz der negativen Umstände, habe ich dort auch positives gelernt, und habe viel Glück gehabt. Ich war im Straßenbau tätig und mußte später aus gesundheitlichen Gründen in das Lager zurückkehren, was mir wahrscheinlich das Leben rettete, weil ich dort die Bekanntschaft mit dem Küchenchef machen konnte, welcher mir eine Beschäftigung als Betreuer in russischen Offiziershäusern beschaffte. Obwohl ich nicht russisch konnte gab ich an diese Sprache zu beherrschen, um dort ein Jahr lang arbeiten zu können. Somit konnte ich mich relativ gut ernähren und meinen Gesundheitszustand stabilisieren. Einige Zeit später fanden interne Umstrukturierungen statt, und da ich ein „ freier Mensch“ war, konnte ich mich bis zu fünfzig Kilometer frei bewegen, was mir die Beschäftigung im Nachtsägewerk und im Bereich der Lebensmitteltransporte ermöglichte. Nach dieser Zeit, das war am 22.02.1948, konnte ich, mittlerweile sprach ich russisch, zurückkehren, und meine Ausbildung als Drogist fortsetzen. Ich war in mehreren Drogerien im Zuge meiner Lehrausbildung beschäftigt und entschloß mich 1952 durch den Kauf von zwei Drogerien, in Wien selbständig zu machen. 1953 war ich auch noch im Kräuterhandel involviert, und machte mich auch auf Kräuterbasis selbständig. Im meinem jugendlichen Leichtsinn borgte ich mir Kapital aus, und gründete eine weitere Drogerie 1958 am Rennweg, im damaligem Botschaftsviertel. Nachdem ich russisch sprach, zählten unter anderem, die dort ansässigen Botschaften, zu meinen Kunden. In den sechziger Jahren habe ich den Drogeriebereich mit Friseur, Kosmetik, Fußpflege, Massage und einem Sonnenstudio ausgebaut. Meine zukünftige Frau kündigte ihren damaligen Job, und nach unserer Heirat übernahm sie den Kräuterhandel. Vier Jahre später machte sie das Diplom für Kosmetik und Fußpflege und gemeinsam mit einem Friseur gründeten wir eine Ges.m.b.H. Wenig später nahmen wir uns mehrere Geschäftsführer, da wir inzwischen sieben Gewerbeberechtigungen besaßen. Ich wurde zum Generalstellvertreter der Drogisten in Österreich ernannt und bekam die Aufsicht über sämtliche Drogistenschulen. Somit wurde mir der Titel des Kommerzialrates verliehen. Im gesamten habe ich vierzig Jahre lang Drogerien geführt und einhundertacht Lehrlinge ausgebildet. 1991 verkaufte ich alle Betriebe und begab mich für sechs Wochen auf Urlaub in die Vereinigten Staaten von Amerika. Anschließend verbrachte ich mehrere Wochen in Spanien, und längere Zeit reiste ich durch Österreich. Meine Tochter, Andrea Fendrich, bat mich um Aushilfe in ihrem eigenen Betrieb Sappalot Cars KG, wo ich zwischenzeitlich Kommanditist, und um zeichnungsberechtigt zu sein, Geschäftsführer wurde.

Zum Erfolg von Georg Sator

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Darunter verstehe ich in erster Linie Zufriedenheit, weil man kann auch erfolgreich sein und trotzdem unzufrieden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In Anbetracht meiner erreichten Ziele, ja.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr kontaktfreudiger Mensch, was mir zur Zeit der Kriegsgefangenschaft mein Leben rettete. Weiters zähle ich zu meinen Eigenschaften und Fähigkeiten, die Freundlichkeit und die Zielstrebigkeit verbunden mit einer Portion Ehrgeiz. Ansonsten halte ich die Kommunikation als eine wichtige Lebensbasis.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Lösungen muß man suchen. Wichtig ist es, grobe und gravierende Entscheidungen nicht alleine zu treffen, sondern mit anderen zu besprechen. Probleme sollten überlegt werden, wobei ich zugeben muß, daß der erste Gedanke oft richtig ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder sind grundsätzlich wichtig, müssen aber nicht in der Familie zu finden sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich ist eine Betriebstreue und Betriebsverbundenheit sehr wichtig, und daher bezahle ich meine Mitarbeiter auch am obersten Limit. Weiters sind natürlich fachliche Kenntnisse nötig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind im Bereich der Autoaufbereitung tätig. Das bedeutet, die Reinigung, wobei dieser nicht wie auf den Tankstellen durchgeführt wird, sondern absolut präzise, komplett vom Motor bis zu den Felgen. In diesem Bereich der Außen- und Innenpflege sind wir marktführend. Zu unseren Kunden zählen Firmen wie Mercedes, BMW, Opel, Chrysler und Land Rover. Wir haben Standorte in Wien und Baden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist unbedingt wichtig, fortwährend zu lernen, egal ob im Sinne einer Weiterbildung oder eines Kurses. Die Ausbildung ist allerdings eine Basis auf der man sich nicht ausruhen soll. Der junge Mensch soll sich viel ansehen um herauszufinden, wo seine eigenen Interessen liegen und aus Mißerfolgen lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Derzeit habe ich keine Ziele, möchte die Größenordnung des derzeitigen Unternehmens beibehalten, und plane keine Expansion.