Zur Karriere von Martina Wolfschmitt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Hauptschulabschluß 1995 entschloß ich mich zum Beruf der Damenschneiderin und erlangte 1998 meinen Gesellenbrief. Anschließend war ich bis 2002 bei der Firma The Best by Baumstark beschäftigt. Als mir meine ehemalige Lehrmeisterin anbot, ihren Betrieb zu übernehmen, weil sie in den Ruhestand trat, sagte ich nach reiflicher Überlegung zu. Ich legte meine Meisterprüfung ab und übernahm im Jänner 2003 die Schneiderei Biebl, in der ich auch meine Lehrzeit absolviert hatte.

Zum Erfolg von Martina Wolfschmitt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In erster Linie bedeutet Erfolg für mich, von der Kundschaft gut angenommen zu werden und in der Branche einen guten Namen zu haben. Geld und ein gutes Betriebsergebnis sind dabei angenehme Begleiterscheinungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin froh, daß ich es so weit geschafft habe, denn - soviel kann ich nach dieser kurzen Zeit schon sagen - die Tendenz ist positiv, und die Kundenzahl wächst.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Letztlich war die gute Gelegenheit wesentlich, daß dieses Ladengeschäft zur Übernahme anstand und mir meine frühere Lehrmeisterin ein gutes Angebot machte. Voraussetzung war natürlich meine schon lange bestehende Absicht, selbständig zu arbeiten. Weil sich eine solche Gelegenheit nicht alle Tage ergibt, habe ich natürlich auch entsprechend gekämpft, vor allem was den Meisterbrief betraf.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich mache eine kurze Pause, um zu entspannen und einen klaren Kopf zu bekommen, dann findet sich ein Weg. Bei kniffligen Arbeiten kann es auch vorkommen, daß ich sie auf den nächsten Tag verlege, denn beim zweiten Anlauf geht es oft besser.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach Ablegen der Meisterprüfung hatte ich schon das Gefühl, etwas geschafft zu haben, mit dem es dann vorwärts gehen konnte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Insgesamt ist die Verlagerung von Aufträgen ins Ausland ein großes Problem, denn der Markt für größere Aufträge wandert dadurch ab. Was im Land bleibt, sind Maß- und Einzelanfertigungen bzw. Änderungen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In meinem Betrieb sind zwei Lehrlinge beschäftigt. Sie helfen mir in jeder Hinsicht; z.B. wenn sehr viel Terminarbeit ansteht. Letztlich sind sie also mit ausschlaggebend für die Kundenzufriedenheit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zunächst nach den Zeugnissen, vor allem die Beurteilung ist für mich wichtig. Noten zählen weniger. Entscheidend sind Fleiß, das Verhalten und das Auftreten in der Klassengemeinschaft - daraus leite ich entsprechende Umgangsformen und angemessenes Benehmen ab. Diese Faktoren sind in einem Ladengeschäft wichtig. Daneben überlege ich mir natürlich auch, ob ich mit einer Bewerberin drei Jahre lang auskommen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wichtig ist unsere gemeinsame Kaffeepause, die wir während der Arbeitszeit machen. Da besprechen wir alles, was ansteht, und es herrscht ein sehr lockeres und vertrautes Klima.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, man sieht mich sehr positiv. Ich pflege einen kooperativen Führungsstil, versuche auf die Bedürfnisse meiner beiden Lehrlinge einzugehen und kehre eher selten die Chefin hervor.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben als einzige Maß- und Änderungsschneiderei in Regensburg einen eigenen Laden. Das schafft eine professionelle Atmosphäre, und man kann besser mit den Kunden umgehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Geschäft ist von Montag bis Freitag von acht bis 18 Uhr geöffnet. Diese Zeit ist - außer bei Engpässen - auch meine Arbeitszeit, der Rest ist Freizeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe ein kontinuierliches und solides Wachstum auf gesicherter Basis an.
Ihr Lebensmotto?
Irgendwie geht alles!