Zur Karriere von Wolfgang Felber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Schulzeit, die ich in Linz verbrachte, absolvierte ich eine Lehre zum Gold- und Silberschmied, die ich im Jahr 1976 mit Auszeichnung abschließen konnte. Die folgenden Jahre arbeitete ich in meinem Beruf und besuchte daneben die Abendschule, die ich im Jahr 1982 mit der Matura, die ich ebenfalls mit Auszeichnung bestand, beendete. Zwei Jahre später folgte meine Meisterprüfung, wiederum mit Auszeichnung, woraufhin ich kurz die Branche wechselte und für die Gablonzer Genossenschaft, einer Vereinigung von über 100 Modeschmuckerzeugern, als Produktmanager tätig wurde. Meine Liebe zur Erzeugung eigenen Qualitätsschmucks brachte mich schließlich zu dem Entschluß, mich in Attnang-Puchheim mit der Erzeugung von Individualschmuck selbständig zu machen. Im Vordergrund stand dabei für mich nicht der finanzielle Erfolg, sondern vielmehr die Verwirklichung eigener Ideen. Dieses Geschäft führte ich mit meiner damaligen Lebensgefährtin. Aufgrund unserer Trennung verließ ich schließlich Attnang-Puchheim und zog nach Wien, um dort wieder von vorne anzufangen und ein Atelier zu eröffnen. Ich war gemeinsam mit einem Partner von 1992 bis 1996 als Goldschmied tätig. Es zeigte sich aber eigenartigerweise, daß die Akzeptanz in der Provinz höher war als in der Metropole, was man nicht vermuten würde. In Wien mußte ich mehr Konzessionen an den Geschmack anderer Leute machen, wohingegen meine eigenen Ideen in Oberösterreich eher anerkannt wurden. So kehrte ich zurück und baute mir ein neues Atelier in Linz auf, in dem ich seit 1996 arbeite. Hier kann ich wieder meiner Kreativität freien Lauf lassen und finde Kunden, die dies zu schätzen wissen.

Zum Erfolg von Wolfgang Felber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man am Ende seines Lebens über gemachte und nicht durchgeführte Dinge nachdenkt und keine Wünsche offen bleiben, kann man sich als erfolgreich bezeichnen. Ich bin dann mit mir zufrieden, wenn ich meinen Wünschen nachgehen kann und nichts aufschiebe. Gelingt es mir, einen Mißerfolg zu überwinden und mich selbst wieder aufzubauen, bin ich glücklich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin in privater wie beruflicher Hinsicht durchaus zufrieden. Manches kann man sich nicht aussuchen, ich denke jedoch, aus der jeweiligen Situation meist das Beste gemacht zu haben. Momentan ist die generelle wirtschaftliche Lage nicht sehr positiv, was ich ebenfalls zu spüren bekomme. Trotzdem bleibe ich meinem Weg treu.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In erster Linie sind für mein berufliches Weiterkommen sicherlich mein Ehrgeiz und meine Zielstrebigkeit verantwortlich. Meine Eltern lebten nicht gerade im Überfluß, weshalb viele Dinge nicht selbstverständlich waren und ich es mir früh aneignete, mir meine Wünsche selbst zu erarbeiten.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Mir ist es wichtig, authentisch zu bleiben. Deshalb versuche ich nicht, jemanden zu imitieren, sondern gehe meinen eigenen Wünschen und Neigungen nach.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Mein Betrieb lebt von meinem Einsatz und von meiner Liebe zu meinem Beruf. Ich denke, daß meine Kunden meine Kreativität zu schätzen wissen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich versuche stets meinen Weg zu gehen und baue auf meine Unverwechselbarkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin mit meinen beiden Bereichen sehr zufrieden und erlebe mit meiner Frau das tägliche Glück unserer kleinen Tochter.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jede Generation findet andere Bedingungen vor. Deshalb sollte man nicht blind die Vorstellungen der Eltern übernehmen, sondern sich mit deren Ideen durchaus auseinandersetzen, aber selbst entscheiden, was für die eigene Person paßt. Toleranz und Achtung gegenüber anderen sollten jedoch eine Konstante bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meiner Tochter eine gute Kindheit schenken und ihr eine gewisse soziale Kompetenz mit auf den Weg geben können.
Ihr Lebensmotto?
Nur der Törichte ändert seine Meinung nicht.