Zur Karriere von Beat Schüle

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
In der Schweiz aufgewachsen, besuchte ich die Pflicht- und Mittelschule in Schaffhausen und absolvierte die Business School in St. Gallen. Nach Abschluß des Studiums bewarb ich mich bei verschiedenen Unternehmen, und da mich die Informatik schon immer interessierte, wollte ich auch in diesem Bereich arbeiten und begann bei einem amerikanischen Unternehmen im Vertrieb. Schon nach drei Jahren wurde ich in eine kleine Managementposition befördert, wo ich für vier weitere Sales-Mitarbeiter verantwortlich war. Nachdem ich mehr als ein Jahr in dieser Position tätig war, fühlte ich mich etwas erschöpft, weil ich in dieser Position als Neueinsteiger schon sehr gefordert war. Ich nahm mir ein Jahr Auszeit, um zu reisen und mir die Welt anzuschauen. In der Folge stieg ich wieder in ein Informatikunternehmen, Honeywell Bull, ein. Für einige Jahre war ich wieder im Vertrieb tätig, dann faßte ich den Entschluß, gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen ein Informatikunternehmen zu gründen, das noch heute existiert. Da ich aber nicht der richtige Typ zum Unternehmer bin, stieg ich nach einiger Zeit wieder aus, um erneut in einem amerikanischen Unternehmen, Hewlett Packard, als weltweit Verantwortlicher für Ciba Geigy, tätig zu werden. Dort begann dann meine eigentliche Karriere mit Verantwortung für immer mehr Mitarbeiter. Ich begann als District Sales Manager - verantwortlich für zehn Mitarbeiter, dann war ich Vertriebsleiter für die gesamte Organisation in der Schweiz mit 90 Mitarbeitern. Damit war ich in der zweiten Managementebene, daher zog es mich nach einiger Zeit in die Rolle der Nummer eins, und ich wechselte zur Firma Tandem Computer, wo ich als Geschäftsführer für die Schweiz tätig war. Diese Aufgabe erfüllte ich drei Jahre lang, aber als die Situation des Unternehmens instabil wurde, wechselte ich zu Storage Technology, wo ich vor über zehn Jahren als Geschäftsführer der Schweizer Organisation begann. Nach dreieinhalb Jahren wurde ich befördert, indem mir die Verantwortung für die Business Group Europa, Afrika und Mittelostraum übertragen wurde. In dieser Funktion war ich fünf Jahre tätig und reiste permanent, daher war ich glücklich, als mich mein Vorgesetzter wieder in die Schweizer Organisation zurückholte. Mit 1. Jänner 2003 nahmen wir eine Reorganisation in Europa vor – es wurden Kleinregionen gebildet, und im Zuge dessen übernahm ich zusätzlich die Geschäftsführung der österreichischen Organisation.

Zum Erfolg von Beat Schüle

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die Basis des Erfolges ist für mich Zufriedenheit mit meiner Aufgabe - ich möchte jeden Morgen mit Freude zur Arbeit gehen und am Abend zufrieden nach Hause kommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin zufrieden und wurde in den letzten Jahren als erfolgreich eingestuft.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ursprünglich war ich Vertriebsmann - im Vertrieb war ich erfolgreich, weil ich gut auf die Kunden eingehen kann, ihnen zuhöre und ihre Bedürfnisse verstehen will. Ich trachte nicht danach, meine Produkte unbedingt und auf Druck zu verkaufen, sondern es ist mein Bestreben, eine Lösung zu finden, die für den Kunden langfristig eine gute darstellt. Weil die Schweiz außerdem sehr klein ist, erlangte ich mit dieser Einstellung sicherlich einen guten Ruf. Im gleichen Sinne kam mir diese Eigenschaft in der Managementfunktion zugute, denn ich gehe auch auf meine Mitarbeiter ein und versuche zu verstehen, was sie wollen und brauchen, um zufrieden und motiviert zu sein. Letztendlich ist ein Unternehmen nur erfolgreich, wenn die Mitarbeiter motiviert sind.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin sehr offen und mache Probleme zu Herausforderungen, die mich reizen. Ich sehe mich nicht als Einzelkämpfer, sondern versuche das richtige Team für die jeweilige Aufgabe um mich zu versammeln, um die Aufgabenstellungen richtig zu verteilen und eine Lösung zu finden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich hole regelmäßig Feedback ein und werde von Vorgesetzen, Kollegen und Mitarbeitern beurteilt. Sie sehen mich als einen analytischen Menschen, der sehr strukturiert vorgeht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In der Rolle des Vorgesetzten sehe ich mich eigentlich als Coach - ich gebe zwar die Richtung vor, möchte aber durch viel Freiraum die Eigeninitiative der Mitarbeiter fördern. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Unternehmen, gegründet im Jahre 1969, entwickelt und vermarktet Speicherprodukte für die Verwaltung und Archivierung elektronischer Daten in Unternehmensnetzwerken. Storage Technology ist Innovator und ein führender Anbieter in den Bereichen Virtual Storage, Storage Area Networking, Plattensystemen und Tape Automation.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In der Zeit als ich internationale Aufgaben wahrnahm, litt mein Privatleben sicherlich unter meinem Engagement, obwohl ich immer versuchte nicht von Montag bis Freitag weg zu sein, sondern immer wieder Zwischenstops zuhause einlegte. Ganz besonders litt aber mein privater Freundeskreis darunter. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß die Menschen wichtig nehmen, egal ob sie Kunden oder Mitarbeiter sind.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe keine Karriereziele mehr, sondern hoffe, eine Aufgabe zu finden, bei der ich Engagement und den zeitlichen Aufwand reduzieren kann. Als nächsten Schritt könnte ich mir eine Tätigkeit als freischaffender Konsulent vorstellen.