Zur Karriere von Karl Ruthardt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule und einem Jahr Handelsakademie absolvierte ich die Lehre zum Bürokaufmann. Nach dem erfolgreichen Abschluß arbeitete ich noch 24 Jahre lang bei meiner Ausbilderfirma, die mit einer Automarke und Motorsägen handelte. Mein Berufsbild hat sich aus meinem Interesse für den Verkauf und die Technik ergeben. Nachdem es in der Firmenleitung eine Änderung gab und auch der Autohandel wegfiel, wurde ich arbeitslos. Da es im Lavanttal sehr schwierig war, Arbeit zu finden, bei der auch die Bezahlung meinen Vorstellungen entsprach, entschloß ich mich zur Selbständigkeit. Nach einigen Kursen begann ich im September 1999 mit dem Handel mit Motorsägen, zuerst mit dem Fabrikat, das ich auch in meiner letzten Firma verkauft hatte, später mit fast allen Motorsägenmarken. Anfänglich hatte ich Probleme mit meinem alten Arbeitgeber, der das gleiche Produkt als Vertragshändler verkaufte und beim Hersteller intervenierte. Ich bezog dann die Geräte über andere Händler bezogen, und als die Herstellerfirma sah, wie erfolgreich ich verkaufte, gab man mir einen Vertrag. Heute bin ich bereits dabei, die billigen und unbekannten Fabrikate abzustoßen, denn mit diesen befinde ich mich im ständigen Preiskampf mit den Baumärkten. Auch ist die Ersatzteilbeschaffung bei diesen Modellen immer problematisch.

Zum Erfolg von Karl Ruthardt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, durch meinen Einsatz und Fleiß die von mir gesteckten Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bis jetzt erfolgte jedes Jahr eine Ertragssteigerung, daher sehe ich mich durchaus als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich waren mein starker Wille, die Bereitschaft, ohne Zeitbeschränkung zu arbeiten und die Tatsache, daß ich mich durch die Anfangsmonate ohne große Kundenfrequenz nicht entmutigen ließ.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in die Selbständigkeit war eine gute Entscheidung. Etwa nach einem Jahr warf das Geschäft Gewinn ab, der sich von Jahr zu Jahr gesteigert hat.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der Seniorchef der Firma, bei der ich über 20 Jahre lang gearbeitet habe, hat mich durch seine Führungsqualitäten und durch seine Menschlichkeit sehr beeindruckt und auch geprägt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Hauptproblem ist der harte Preiskampf. Baumärkte und verschiedene ländliche Einkaufsverbände kaufen Maschinen in großen Mengen direkt vom Hersteller ein. Gegen ihre entsprechend hohen Nachlässe muß ich ankämpfen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten eine hervorragende Service-Werkstatt, ein gut sortiertes Ersatzteillager und kompetente Beratung - im Unterschied zu Baumärkten, wo die Maschinen in noch verschlossener Verpackung ausgehändigt werden. Bei mir wird das Gerät zusammengebaut, die Funktion überprüft und dem Kunden erklärt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich richte mich nicht nach der Konkurrenz. Natürlich gibt es immer wieder Konkurrenten, die durch Dumpingpreise mehr Marktanteile gewinnen wollen. Die Preiskalkulation ist jedem Händler freigestellt, und auch einen Gebietsschutz gibt es nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit Bestehen der Firma hat es nur zu einem Urlaub gereicht. Heute nehme ich mir manchmal Freizeit, dann gehen wir auf einen Berg oder fahren weg, aber Kunden melden sich auch an den Wochenenden und spät abends. Wenn ich da bin, kümmere ich mich zu jeder Zeit um die Belange der Kunden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die heutige Jugend ist nicht so schlecht, wie sie gemacht wird. Man müßte eher den Erwachsenen und auch der Politik klar machen, daß sie auf die Wünsche der Jungen hören und bessere Voraussetzungen für die Ausbildung schaffen sollten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit 60 Jahren in Pension gehen und bis dahin so erfolgreich weiterarbeiten. Das Nahziel ist die Errichtung eines kleinen Schauraumes. Ein Fernziel ist, daß meine Tochter, die bereits im Betrieb mitarbeitet, später einmal das Geschäft übernimmt.