Zur Karriere von Christian Schörg

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die Lehre zum Fotografen in Brunn am Gebirge. Mein Lehrherr konnte mit meiner noch jungen Persönlichkeit sehr gut umgehen und förderte meine Talente im beruflichen Sinne zu Tage. Nach erfolgreichem Abschluß der Lehre begab ich mich sozusagen auf Wanderschaft und war in der Zeit danach bei einigen Fotografen im südlichen Niederösterreich tätig. Auch aufgrund der Erfahrung, die ich in dieser Zeit sammeln konnte, machte ich mich 1989 selbständig und gründete das Fotoatelier Schörg. Zuerst arbeitete ich alleine, in der Folge waren bis zu fünf Mitarbeiter bei mir beschäftigt. Heute führe ich mein Unternehmen mit zwei Angestellten.

Zum Erfolg von Christian Schörg

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mein Leben so zu gestalten, daß ich damit zufrieden sein kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich bin mit meinem Unternehmen zufrieden und bekomme sehr positive Rückmeldungen von meinen Kunden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war und ist, im Gespräch die individuellen Wünsche und Vorstellungen der Kunden herauszufiltern und in die Praxis umzusetzen. Dabei sind die hohe Qualität der Produkte und die absolute Zuverlässigkeit hinsichtlich der Termine von entscheidender Bedeutung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe viele Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Unternehmen aus dem Bauch heraus getroffen und sie waren immer mit einem positiven Ausgang verbunden.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Speziell in meiner Branche hat jeder Fotograf seinen eigenen Stil. Ich halte es daher für erfolgversprechend, seinen eigenen Weg zu finden und konsequent zu verfolgen. Man sollte sich aber durchaus von guten und erfolgreichen Arbeiten im positiven Sinne beeinflussen lassen, um daraus, ergänzt durch die eigene Sichtweise, etwas Neues zu gestalten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern waren anfangs enttäuscht, da ich keine akademische Laufbahn einschlug, unterstützten mich aber später in jeder Weise umso mehr. Ein Mensch, der mich speziell beruflich prägte, war mein Lehrherr Walter Csabke, der meine Liebe zur Fotografie erkannte und mich experimentieren ließ.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mein Atelier wurde mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel im Bereich Werbefotografie mit dem Goldenen Hahn. Die wichtigste Anerkennung liegt für mich aber in der Tatsache, fast jeder Kunde, der mein Angebot einmal in Anspruch genommen hat, immer wieder zurückkehrt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die ungemein rasche technische Entwicklung unseres gesamten Equipments stellt einen großen Handlungsbedarf in Richtung Neuinvestitionen und Fortbildungsmaßnahmen dar, weil es wichtig ist, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche, denn ohne sie würde der Betrieb nicht funktionieren. Ich kann mich auf meine Mitarbeiter voll verlassen und unsere Zusammenarbeit ist von beidseitigem Vertrauen geprägt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Das wichtigste Kriterium ist für mich das Gespräch, in dem ich die wichtigen Persönlichkeitsmerkmale meines Gegenübers herausfinde.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Aufgrund der unterschiedlichen Phasen im Betriebsleben sehen auch die motivierenden Maßnahmen unterschiedlich aus, aber die Anerkennung für besonders gute Leistungen ist meiner Meinung nach am wichtigsten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin der Meinung, als Partner gesehen zu werden, der, wie jeder andere auch, seine kleinen Schwächen hat.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere geringe Größe macht es uns möglich, sehr flexibel zu arbeiten. Weiters produzieren wir alles im eigenen Haus, und ich kann dadurch auch sehr kurzfristig Aufträge annehmen und sie, wenn es notwendig ist, am Wochenende erledigen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da ich mein Hobby zum Beruf machen konnte, habe ich eine spezielle Sichtweise in dieser Hinsicht und pflege ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Mitbewerbern in der Umgebung. Wir treffen uns regelmäßig privat, um uns auszutauschen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mittlerweile funktioniert das sehr gut, aber es war nicht immer so. Mit meiner Gattin, die selbst in einem Beruf steht, der es auch erfordert, manchmal zu unkonventionellen Zeiten zu arbeiten, gibt es diesbezüglich keine Probleme. Wir versuchen vor allem die Wochenenden gemeinsam mit unseren Kindern zu gestalten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? In den letzten Jahren hatte ich für Seminare und Fortbildungsmaßnahmen wenig Zeit, aber ich lese sehr intensiv einschlägige Fachliteratur.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat wäre, die Balance zwischen Erfolg und persönlicher Verwirklichung zu finden und die beiden Bereiche wenn möglich eins werden zu lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir zum Ziel gesteckt, mein Unternehmen bis zum Ende meiner aktiven Laufbahn in Ruhe und ohne gröbere wirtschaftliche Probleme weiter führen zu können, und im privaten Bereich weiterhin mit meiner Familie so glücklich zu sein, wie es derzeit der Fall ist.