Zur Karriere von Karl-Heinz Solly

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Die Volksschule und die Hauptschule besuchte ich in Wien in den Jahren 1956 bis 1964. Anschließend besuchte ich die Höhere Technische Lehranstalt für Maschinenbau in Wien und maturierte im Jahre 1966. Bereits 1968 trat ich in die Textilmaschinenfabrik Dr. Fehrer AG in Linz ein und war dort in verschiedenen Funktionen tätig, wie zum Beispiel als Assistent des technischen Direktors, Produktionsleiter, Einkaufsleiter und weltweiter Verkaufsleiter für Spinnmaschinen. 1986 wechselte ich zur Firma Foha Car Styling als Leiter der Projektabteilung und später auch als Leiter der Produktion. 1992 war ich als Mitbegründer der Nachfolgefirma f/o/r zuerst als Geschäftsführer und später unter einem neuen Eigentümer als Prokurist und Leiter der Sales & Marketing- sowie der Projektabteilung tätig. 1995 erfolgte die Übernahme der f/o/r durch Polytec, und ich übte nach wie vor die selben Funktionen aus. 1998 wurde ich als Director New Business Development zur Koordination der Verkaufsaktivitäten der Gruppe, die inzwischen 14 Firmen mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern umfaßt und einen konsolidierten Umsatz von 260 Millionen Euro für 2003 erwartet, bestellt. Unser Unternehmen beschäftigt sich hauptsächlich mit der OEM Zulieferung an die Automobilindustrie und der Entwicklung von Original-Autozubehörteilen. Zum Beispiel ging die Idee einer dritten Bremsleuchte (LED) im Spoiler von uns aus. Auf dem Gebiet der Funktionalität von Autozubehör leisten wir Pionierarbeit - unsere Kunden wissen das zu schätzen.

Zum Erfolg von Karl-Heinz Solly

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Spaß an meiner Tätigkeit zu verspüren und daß es täglich möglich ist, neue Ideen für neue Produkte zu kreieren, was ich als Basis für die weitere Motivation erachte, etwas Besonderes zu leisten. Je größer der Erfolg, desto größer ist für mich die Motivation, die mein Selbstwertgefühl stärkt. Konsequenz, Selbstvertrauen und natürlich Gesundheit sind eine unerläßliche Basis für den Erfolg. Voraussetzung dafür ist jedoch auch ein harmonisches Familienleben - ich erhalte viel Verständnis seitens meiner Familie.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin ein Problemlöser, und das habe ich durch harte Arbeit und meine familiären Wurzeln gelernt. In meinem Elternhaus wurde Familienzusammenhalt gelebt. Trotz schwerer Zeiten haben meine Eltern stets das Lernen gefördert und gefordert. So gesehen fühle ich mich absolut erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war, daß ich immer in Betrieben gearbeitet habe, die mich am Erfolg teilhaben ließen - ich durfte mir stets Wissen aus der Praxis holen, habe mein Geschäft von der Pike auf gelernt und zeit meines Lebens Lernbereitschaft bewiesen, weil ich immer den Willen hatte, dazuzulernen. Außerdem verspürte ich immer einen inneren Drang, der mich vorwärts trieb.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In unserem Zweig herrscht ein ständiger Preisdruck - bereits 50 Prozent der Zulieferer für die Autoindustrie befinden sich in Schwierigkeiten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zeugnisse sind für mich nicht so wichtig. Wir legen großen Wert auf das persönliche Gespräch, in dem sich der künftige Kollege ja so gut als möglich verkaufen muß. Wir schätzen Teamgeist und fördern die Einstellung von Frauen im Verkauf, weil wir die Beobachtung gemacht haben , daß Frauen im Umgang mit Kunden oftmals viel schneller zu einer offenen partnerschaftlichen Diskussion kommen als Männer.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Mitarbeiter sollen das Gefühl haben, daß man hinter ihnen steht. Wir haben eine sehr offene Gesprächskultur, fördern die Weiterbildung und vermitteln unseren Mitarbeitern das Gefühl, daß sie ein wichtiges Rad im Erfolgsgetriebe sind. Wir haben auch den Mut, Fehler zuzugeben - das dürfen sich unsere Mitarbeiter auch von uns erwarten.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir zeichnen uns vor allem durch Zuverlässigkeit, hohe Qualitätsansprüche an unsere eigenen Produkte, Flexibilität und Investitionsbereitschaft - gepaart mit Kostenbewußtsein - aus. Wir haben eine offene Struktur, auch für den Kunden, und haben es geschafft, Vertrauen in der Automobilbranche zu schaffen. Wir akquirieren laufend Unternehmen, die sich in Schwierigkeiten befinden, was nur dadurch bewerkstelligt werden kann, weil wir ein umfassendes betriebswirtschaftliches Wissen haben und ständig den gesamten Wirtschaftsmarkt beobachten.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Vorbilder, von denen wirklich etwas gelernt werden kann, sind zum einen sicherlich wichtig. Ich plädiere aber auch für eine breite Ausbildung und verweise gerne auf Profis, die ihre Erfahrung auch weitergeben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte nicht aufhören, an mir persönlich zu arbeiten. Ich möchte für mich und das Unternehmen Erfolge erzielen. Ich möchte gesund bleiben, weiterhin ein harmonisches Familienleben führen und daran arbeiten, daß meine Mitarbeiter ebenfalls ein motiviertes und zufriedenes Leben führen können.
Ihr Lebensmotto?
Vertrauen schaffen in jeder Art von Partnerschaft.