Zur Karriere von Ilja Vucetic

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine Kindheit verbrachte ich in einem Dorf in Bosnien, zu einer Zeit als das Ausbildungsniveau im damaligen Jugoslawien sehr hoch war. 1966 begann ich ein Studium für Maschinenbau und Wirtschaft in Sarajevo, 1975 trat ich ins Berufsleben ein und konnte in verschiedenen Betrieben Erfahrungen sammeln. Schließlich blieb ich bei einer Partnerfirma von Daimler-Benz, die Motoren herstellte, wo ich aufgrund meiner Deutschkenntnisse auch als Kontaktperson fungierte. Auch heute empfinde ich noch großen Respekt vor dem hohen technischen Niveau bei Daimler-Benz. In Anschluß daran wechselte ich zu einem weiteren Betrieb mit Standort in Bosnien-Herzegowina, bei dem ich massive Umsatzverbesserungen erzielen konnte, von dort wurde ich 1985 durch einen Österreichischen Konzern abgeworben. Obwohl ich finanziell auch bessere Angebote vorliegen hatte, sagte ich SPV zu, da mich diese Tätigkeit am meisten reizte. Innerhalb kurzer Zeit gelang es mir, die Vertretung für zehn namhafte Hersteller zu erhalten, wobei wir auch Jugoslawien belieferten. Nach drei Jahren begann ich auch in Bosnien zu produzieren und einzukaufen, und es gelang uns, renommierte Kunden zu gewinnen. Meine Linie war immer Qualität, der Handel mit Billigprodukten interessierte mich nie, in diesem Sinne konnte ich mir einen guten Ruf sichern und meinen Lieferanten faire Preise zahlen. Abgesehen von der Stammbelegschaft in Österreich, die rund zehn Personen umfaßt, arbeiten in den Nachbarländern jeweils ein bis zwei Außendienstmitarbeiter für mich. Im Laufe der Zeit begann ich Anteile an der Firma zu erwerben, und heute ist SPV ein Familienbetrieb, den ich mit meinen Neffen gemeinsam führe.

Zum Erfolg von Ilja Vucetic

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu haben und diese auch zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In geschäftlicher Hinsicht kann ich diese Frage ohne Zögern bejahen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Familie war durch die Erziehung zu Fleiß, Ehrlichkeit und Disziplin in hohem Maße verantwortlich für meinen weiteren Werdegang.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meinem Eintritt in die Schule gehörte ich zu den besten Schülern, was auf der einen Seite ein gutes Gefühl mit sich brachte, das allerdings auch die Gefahr von Arroganz barg. Ich sage mir immer, daß Talent nicht Verdienst einer Person, sondern ein Geschenk der Natur ist, mit dem man verantwortungsvoll und dankbar umgehen sollte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf in kritischen Situationen stets bessere Entscheidungen als unter normalen Umständen. Ein gewisser Druck von außen wirkt sich positiv auf meine Konzentration aus.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? In beiden Komponenten sehe ich Vorteile und Möglichkeiten, zum Erfolg zu gelangen. Obwohl mir kreatives Schaffen und Improvisation weitaus ästhetischer erscheinen, bringt Imitation in einem gewissen Ausmaß gerade im wirtschaftlichen Bereich oft Vorteile. In unserer Branche ist das Nachbauen von Maschinenteilen sehr gängig, in meinen Augen allerdings geschmacklos.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Einige meiner Professoren konnten mir großes Wissen vermitteln.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Während meiner Laufbahn wurden mir verschiedene Formen von Anerkennung zuteil, angefangen von Diplomen bis zu finanziellen oder hierarchischen Auszeichnungen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Maschinenbau verkörpert eine sehr praxisorientierte Branche, in diesem Sinne sind alle Probleme lösbar.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das gesamte System ist von jedem einzelnen Rädchen im Getriebe abhängig, wenn einer ausfällt, ist das gesamte Werk in Gefahr.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Als primäres Kriterium möchte ich die Fähigkeiten des Anwärters anführen, allerdings bevorzuge ich Mitarbeiter über dreißig, da sie bereits mehr Lebenserfahrung in den Betrieb einbringen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche meinen Angestellten möglichst große Freiräume zu gewähren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Unter keinen Umständen sollte man sich selbst verraten.